Eine Frage der Zeit....
Geschrieben von Karma WD am 29. Dezember 2000 11:41:27:
Das billige Erdöl geht bald zur Neige
Wissenschaftler konstatieren: in fünf Jahren ist der Höhepunkt erreicht, dann geht es mit der jährlichen Födermenge allmählich bergab.
Ludwig Bölkow-Systemtechnik Gesellschaft
Clausthal/Wien - In fünf Jahren wird der Höhepunkt der Welterdölproduktion erreicht sein. Dann folgt eine jährlich dreiprozentige Schrumpfung der Fördermenge. Das sagt John Collin Campbell, international renommierter Berater und Manager der internationalen Erdölindustrie und Geologe. Die Folge werde eine immense Preissteigerung bei Öl sein. Es gebe Ökonomen, die sogar einen Zusammenbruch der Aktienmärkte erwarten. Es sei nicht auszuschließen, dass die USA mit militärischer Intervention im Nahen Osten ihre eigene Erdölversorgung sicher stellen wollen, so der Forscher.
Campbell, der kürzlich an der Technischen Universität von Clausthal einen Vortag hielt, rät auch dazu Benzin und Heizöl sparsam zu verwenden. "Diese Rohstoffe sind zu wertvoll, um sie einfach nur zu verbrennen", so der Wissenschaftler. "Windmühlen und Fahrräder sind gute Zeichen, es gibt aber noch immer zu viele große Mercedes." In die gleiche Kerbe wie Campbell schlägt auch die "Studie über fossile Energiereserven und mögliche Versorgungsengpässe aus europäischer Perspektive", die im Auftrag des Deutschen Bundestages von Jörg Schindler und Otto Zittel vorgelegt wurde. Zwischen der öffentlichen Wahrnehmung und den tatsächlichen Fakten bestehe eine erhebliche Diskrepanz, aber es sei interessant festzustellen, dass sich die Internationale Energie-Behörde IEA deutlich der Sichtweise von Campbell angenähert hat.Schere klafft beängstigend auseinander
"Wir finden heuer nur ein Barrell Erdöl für vier, die wir konsumieren", so Campbell. Parameter für die Öl-Knappheit seien vor allem Druck und Temperatur der Lagerstätten und die Konsistenz des Öls. Die großen Erdöl-Unternehmen hätten als Teil ihrer Geschäftsstrategie stets systematisch ihre Erdölfunde untertrieben, um sie später nach oben zu korrigieren. So sei der Eindruck entstanden, es werde immer mehr Erdöl gefunden. Tatsächlich habe es aber seit den 60-er Jahren keine wesentlichen Neufunde mehr gegeben, meint der Geologe. "Die Übergangsphase zu neuen Energieformen wird von großen Spannungen begleitet sein, daher müssen die Prioritäten in Richtung Autarkie und Nachhaltigkeit verschoben werden", meint Campbell.
Chancen sieht der Wissenschaftler vor allem in der Methanproduktion aus Kohle und der Wasserstoffherstellung aus Sonnenenergie. Der Geologe und Leiter der Ludwig Bölkow-Systemtechnik Gesellschaft Werner Zittel setzt vor allem auf Biomasse, Wind- und Kleinwasserkraftwerke sowie auf Solarenergie. Von der Nutzung des Methanhydrats vom Meeresboden hält Zittel nichts. "Bisher wurden keine dicken Schichten von Methan gefunden, bei denen sich ein Unterwasser-Abbau lohnen würde", so der Forscher zu pressetext.austria. Er schätzt, dass die Erdöl-Konzerne schon längst auf diesen Zug aufgesprungen wären. Bisher forschten aber nur Universitäten und Institute an eventuellen Methan-Abbau. (pte)
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