Hat davon nochmal jemand was gehört?
Geschrieben von Bost am 04. November 2003 21:09:40:
Als Antwort auf: NACHRICHTEN (4.10.2003) (o.T.) geschrieben von mica am 04. November 2003 07:32:26:
Am Himmel verschwunden
Am 25. Mai 2003 kaperten zwei Männer eine zum Treibstofftransporter umgebaute Boeing 727 vom Flughafen im angolanischen Luanda. Vorbereitung für einen Terroranschlag, Drogenschmuggel oder Betrug?
Seit den Anschlägen des 11. September 2001 in New York, wo zwei entführte Passagierflugzeuge in die Türme des World Trade Center rasten, es in Schutt und Asche legten und Tausenden von unschuldigen Opfern den Tod brachten, geht noch mehr Angst um, wenn ein Großflugzeug entführt wird oder ganz verschwindet. Es geht nicht mehr nur um Erpressung mit Passagieren als Geiseln, vielmehr ist das Flugzeug selbst zur Kamikaze-Waffe geworden, mit der gewissenlose Fanatiker selbst um den Preis ihres eigenen Lebens Schrecken und Tod verbreiten können.
Am 25. Mai 2003 marschierten zwei Männer auf dem Flughafen von Angola ungeniert zu einer im Wartungsbereich abgestellten Boeing 727, die zuvor mit 53 000 Litern Treibstoff beladen worden war. Sie ließen die Motoren der umgebauten Passagiermaschine an und starteten, ohne sich um die Proteste und Anweisungen aus dem Tower zu kümmern.
Zuvor hatten sie noch den Transponder zur Radarerkennung der Maschine abgeschaltet, die danach auf Nimmerwiedersehen am Himmel über Afrika verschwand. Danach soll die Boeing noch einmal Kontakt mit dem Tower eines Flughafens auf den Seychellen im Indischen Ozean Kontakt gehabt haben, landete dort aber nie.
Die dreiste Entführung gibt nach wie vor Rätsel auf. Denn ein Flugzeug ist schließlich kein Auto, aus dem man mal eben so die Fahrgestellnummer herausfeilt um es dann bei Nacht und Nebel über eine Grenze zu verschieben. Dabei war die Maschine nicht einmal besonders wertvoll: Der in die Jahre gekommene Flieger hatte gerade noch einen Marktwert von 220 000 US-Dollar.
Selbst die Vorgeschichte der Maschine mit der Seriennummer N844AA ist nicht ganz astrein. Ursprünglich im Besitz von American Airlines, gehörte das Flugzeug zum Zeitpunkt des Diebstahls einer Leasinggesellschaft in Miami, deren Besitzer schon wegen Drogenschmuggels auffällig geworden war. Diese Gesellschaft hatte die Boeing an die nichtstaatliche Fluggesellschaft Air Angola vermietet, die sie zum Treibstofftransporter umbauen ließ.
Dennoch blieb das Flugzeug über 14 Monate lang am Boden, weil es an den erforderlichen Papieren zur Zulassung des Umbaus fehlte. Dann, einen Monat vor der Entführung , meldete sich ein angeblicher Mitarbeiter der Leasingfirma namens Ben Padilla und erhob Anspruch auf die Maschine. Kein Problem für die Fluggesellschaft, aber es sollten die mittlerweile aufgelaufenen 50 000 Dollar Standgebühren entrichtet werden.
Zuvor meldete Padilla noch einige Instandsetzungswünsche an, die sogar umgesetzt wurden – Vorbereitung für die Entführung? Jedenfalls verschwand die Boeing 727 kurz darauf spurlos; genau wie Padilla und sein südafrikanischer Begleiter John Mikel Mutantu. Wer war Padilla? Jedenfalls kein Mitarbeiter der Leasingfirma, eher ein ehemaliger Geschäftspartner, der sich mit dem Unternehmen zerstritten hatte.
Wo aber ist die Maschine jetzt? Normalerweise verschwindet ein Flugzeug von 30 Metern Spannweite und 40 Metern Länge und einem Gewicht von 100 Tonnen nicht so einfach. Dennoch kann es auch leicht versteckt werden, indem man es neu anstreicht und die Seriennummer entfernt. Dann kann es selbst von Satelliten nicht mehr ausfindig gemacht werden, umso weniger, als es noch 1 100 Exemplare dieses betagten Modells gibt, die weltweit ihren Dienst verrichten. Zudem existiert über Afrika keine lückenlose Radarüberwachung, der Flug von Norden nach Süden ist für die Piloten oft ein Spießrutenlauf.
Stürzte die Boeing nach dem angeblichen letzten Kontakt mit den Seychellen in den Indischen Ozean? Oder wechselte die Maschine irgendwo für ein paar tausend Dollar den Besitzer und transportiert nun Drogen über irgendeine Grenze? Bereiten Al-Qaida-Kämpfer irgendwo auf der Welt einen schrecklichen Terroranschlag damit vor?
Die Sachlage ist undurchsichtig, die Spekulationen ebenso vielfältig wie fantastisch – es fehlt eigentlich nur noch die Variante einer Entführung durch Außerirdische. Immerhin will ein Pilot in einem deutschen Internet-Auktionshaus die Maschine entdeckt haben – für ein Gebot von 4,5 Millionen Euro.
- Ja, ich... Swissman 05.11.2003 01:27 (0)
- Re: Hat davon nochmal jemand was gehört? Pez 04.11.2003 22:18 (0)