Genau darum geht es mir !!!

Geschrieben von Elias Erdmann am 04. November 2003 00:21:54:

Als Antwort auf: VORSICHT vor falschen Schlüssen bei religiösen Überlieferungen geschrieben von Chile-Klaus am 03. November 2003 17:56:19:

Hallo Klaus

> Jede Weisheitstradition kündet letztendlich immer vom Weg der
> Rückkehr der menschlichen Seele in ihren ursprünglichen Zustand.

Ich halte diese Formulierung für etwas missverständlich.

Wenn man tatsächlich in den „ursprünglichen Zustand“ zurück kehren würde, dann hätte die Inkarnation ja rein gar nichts gebracht. ;-)

Aber bekanntlich soll man doch die materielle Welt nutzen und sich an ihr „mehren“ (= an ihr wachsen). Vgl. 1. Mose 1, 28

Ich würde es so formulieren:

Es geht bei den Weisheitstraditionen letztendlich um eine Verbindung zu der anderen Wirklichkeit, aus der wir kommen.

> DIE ENTSCHLEIERTE ALCHEMIE von Johannes Helmond,

Ein wirklich bemerkenswertes Buch!!! Leider kommt das von Dir zitierte Kapitel erst auf Seite 134 – und bis dahin haben vermutlich die meisten schon das Handtuch geworfen, weil sie von all den alchimistischen Begriffen restlos verwirrt sind.

Ich empfehle daher den Einstieg auf Seite 114: Die drei Welten

Das hängt thematisch übrigens zusammen mit meinem Text über die drei Ebenen der Schöpfung.

> Alles in der heiligen Thorah (Bibel) hat gemäß der geheimnisvollen
> Dreiheit der menschlichen Natur nämlich den (Paschut), der dem Leib und
> dem Vorhof im Tempel entspricht; zweitens den (D´rasch),
> der der Seele und dem Heiligen im Tempel gleicht; und
> drittens den (Sod), welcher den Geist und das Allerheiligste darstellt.

Auch die Kirche kannte einst diesen dreifachen Wortsinn.
Siehe Dreifacher Wortsinn nach Origines

> daß dein verständiger Mensch ihn für wahr halten kann

Kleiner Tippfehler:

„dass kein verständiger Mensch…“

könnte sonst falsch verstanden werden.

> Ja, diese Vernunftwidrigkeit sollte sogar ein Schutz gegen
> die buchstäbliche Auffassung der heiligen Texte sein.

Leider hilft es nicht immer. Manche Fundamentalisten halten trotzdem an der buchstäblichen Auslegung fest.

> So wie Israel einst aus Ägypten (dem Land der Knechtschaft) auszog,
> und das verheißene gelobte Land zu suchen, so soll auch die Seele
> die äußere irdische Welt (Ägypten) verlassen,

Zum Thema „Auszug aus Ägypten“ habe ich gerade vor ein paar Tagen einen größeren Text geschrieben: siehe „Die zehn biblischen Plagen

> Mit einem Wort: die Seele muß die äußere Welt verlassen …

Das sehe ich etwas anders. Ich würde das so formulieren: Die Seele muss sich von der Fixierung auf das rein weltliche lösen und lernen, davon zu abstrahieren.

> Was vom dreifachen Sinn der heiligen Thorah gesagt wurde,
> gilt in gleicher Weise auch von den urchristlichen Evangelien,
> d.h. von der sogenannten Lebensgeschichte Jesu.

Siehe auch Der Jesus-Mythos

Am Anfang des Textes gehe ich übrigens auf die Gründe ein, die gegen „die buchstäbliche Auffassung“ sprechen.

Viele Grüße

Elias

PS: Falls sich jemand fragt, was das alles Prophezeiungen zu tun hat, ein kurzer Hinweis: Es geht um ein grundlegendes Verständnis für symbolische Bildersprache der Mythen und Visionen. Was hier anhand von Moses und der scheinbaren Lebensgeschichte von Jesus erklärt wird, kann man identisch auch auf viele scheinbare Zukunftsvisionen übertragen.

Siehe: Prophezeiungen – Eine esoterische Deutung des Phänomens








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