Zu weite Schlussfolgerung
Geschrieben von franke43 am 01. Oktober 2003 10:07:37:
Als Antwort auf: Re: Dann würde also, wenn eine Gesellschaft ins Chaos stürzt, geschrieben von katzenhai2 am 01. Oktober 2003 01:52:30:
Hallo
Also sowas glaube ich nicht. Der eventuelle Einschlag datiert
in die Zeit 530+-10. Das war eine Phase der Konsolidierung.
Der byzantinische Ostteil des Reiches wurde durch die Krönung
des tatkräftigen Justinian stabilisiert. Er war es, dem wir
die Überlieferung des römischen Rechts verdanken. Er wollte
dieses Gedankengut vor dem Vergessen bewahren und liess es
in einer riesigen Sammlung (Corpus Iuris Justinianus)
zusammenfassen. Im Westreich hatten sich in den ehemaligen
Provinzen germanische Diadochenreiche (Nachfolgestaaten)
gebildet, die nach römischem Vorbild anfingen z.B. ihre
Rechtsauffassungen schriftlich zu fixieren. In Italien
hatten Römer und gotische Eroberer unter Theoderich das
friedliche Zusammenleben gelernt. Die alten und die neuen
Herren des Imperiums fingen an sich zu vertragen. Das
schlimmste Chaos war vorüber. Die letzte Episode der
Völkerwanderungszeit - die Langobardeninvasion in Italien -
stand noch bevor, hätte aber in dieser Form nicht statt-
gefunden, wäre nicht nach Theoderichs Tod das italienische
Ostgotenreich schnell zusammengebrochen. Und hier liegt
die Gleichzeitigkeit mit dem eventuellen Impakt. Im Ostreich
unter Justinian hat der angebliche Impakt aber zu keinen
Verwerfungen geführt. Allenfalls könnte man den Einsturz
des Vorläuferbaus der Hagia Sophia damit in Verbindung
bringen. Aber in der Türkei sind auch ohne Impakt oft
Erdbeben, also lässt sich daraus allein nicht viel schliessen.Gruss
Franke