Re: Lageanalyse@ Katzenhai2
Geschrieben von katzenhai2 am 29. September 2003 02:22:34:
Als Antwort auf: Re: Lageanalyse@ Katzenhai2 geschrieben von JeFra am 29. September 2003 01:09:52:
>> Das Christentum erscheint Max Weber, der sich selber als `religiös unmusikalisch' bezeichnet
>> hat, offenbar als das kleinere Übel gegenüber den neuen Sekten.Achso, also lieber das kleinere Übel wählen als gar kein Übel? Das ist vielleicht wieder eine Logik. *gg*
>> Demokratie gibt es also nur soweit, wie Ihnen das Ergebnis paßt. Ich sehe nicht, warum mir
>> dieser Zustand (es handelt sich ja um eine nicht ganz unzutreffende Karrikatur der Haltung
>> unserer gegenwärtigen Machteliten) lieber sein soll als der Große Monarch, den sich manche Leute
>> herbeisehnen.Es geht um Werte und Ziele, die der einzelne vertreten würde, aber in der Masse (wenn er sich als Volk, als Ganzes, sieht) nicht mehr halten kann, weil dann das Gruppenbewußtsein/-denken zutage tritt. Deshalb wählt man ja überhaupt einige wenige, die viele vertreten sollen, weil die Masse dazu selber nicht mehr in der Lage ist.
Unter Demokratie verstehe ich, wenn ich jemandem zeitweise ein Recht für mich zu sprechen übergebe. Dieses kann man dann aber nicht beliebig zurücknehmen nur weil man mal mit einer Entscheidung nicht zufrieden ist.
Der Einzelne kann doch die ganzen Faktoren, die z.B. durch eine Euro-Einführung entstehen, gar nicht überblicken, außer er hat Politik und Wirtschaft studiert.
Man muß sich mal vor Augen halten, daß zwar jeder mit dem Euro bezahlt, aber im Prinzip nichts anderes damit anstellt als es als Umtauschwert zu benutzen. Wieso sollte dann also das Volk entscheiden, ob es nun lieber D-Mark Münzen oder Euromünzen in der Tasche hat? Das kann dem Volk doch schnurzpiepegal sein, der einzelne Durchschnittsverbrauer überblickt die entscheidenden Faktoren sowieso nicht und hat generell Angst vor etwas neuem, vor etwas was sich verändert; Angst vor der eigenen Identitätsveränderung und dahingehend muß man dem Volk eben einen Stubs geben, sonst wird es ewig im gestrigen Verbleiben.
Beim Euro wird es doch sehr deutlich, weil jeder mit der D-Mark bezahlt hatte und es zu einem Teil seiner Selbst geworden ist. Es war aber nichts weiter als ein inneren Symbol, weil man sich daran Jahrzehntelang gewöhnt hatte. Deshalb waren die meisten völlig skeptisch dem Euro gegenüber und sind es in den anderen Ländern immer noch. Es geht hierbei um psychologische Gründe des Einzelnen, die nichts mehr mit Logik und Verstand zu tun haben.
>> Trotzdem hat die Schweizer Demokratie recht gut funktioniertWo, im inneren?? Die haben sich ja auch gänzlich aus allem rausgehalten, nach dem Motto "was geht mich an was woanders passiert, Hauptsache mir gehts gut und nach mir die Sintflut".
Die Ziele, die mit einem vereinten Europa verfolgt werden, sollten auch Dir geläufig sein!?
Es geht hier auch um Menschheitsträume, die so noch nie geträumt, geschweige denn umgesetzt wurden. Wer will und kann da schon behaupten zu wissen, daß das schief gehen muß? Doch nur ewig gestrige und Pessimisten.Das Leben ist ein Spiel und wer zu feige ist es zu spielen, der möge doch bitte sich zuhause unter seinem Bette verkriechen.