Re: Kein Grund, so zu SCHREIEN

Geschrieben von Johannes am 19. September 2003 12:55:12:

Als Antwort auf: MIT JASSIR ARAFATS AUSWEISUNG ESKALIERT ARIEL SCHARON DEN KONFLIKT geschrieben von Georg am 19. September 2003 08:38:30:

Hallo Georg,

diese Info stand bereits vor etwa einer Woche im Forum. Was besteht für ein Grund, jetzt so durch Großbuchstaben zu schreien?

Ruhrgebietler:
> Arafat wird nie ein held werden - das blut vieler unschuldiger menschen
> und seelen hat ihn total besudelt

Hier hat er recht, nur wird über die Morde, für die Arafat verantwortlich ist, nicht gern gesprochen. Auch die Anklage in Brüssel, die gegen Arafat gestellt wurde, wurde in den Medien verschwiegen.

Natürlich ändert das Wissen, daß Arafat ein Mörder ist bzw. für Hunderte Morde verantwortlich ist, nicht viel. Für viele Palis ist er dennoch ein Vorbild, der große Führer. Und genau hier habe ich Bedenken, die allerdings sehr selten thematisiert werden: Israel will die Karten neu mischen, eine neue Kräfteverteilung, bei der Israel dann ohne den Einfluß des (aus israel. Sicht) Mörders Arafat zu vernünftigen Vereinbarungen mit den Palis kommen kann. Denn die Hoffnung, daß das mit Arafat geht, hat Israel aufgegeben.

Was wäre nun, wenn ein palästinensicher Scharfmacher diese Gelegenheit nutzt, um Arafat während der Ausweisung umzubringen? Würde nicht fast jeder Israel für den Mord verantwortlich machen? Und könnte so, aus palästinensischer Sicht, ein toter Arafat nicht noch mehr Kräfte für die "Befreiung Palästinas" mobilisieren, als es ein ausgewiesener Arafat könnte? Ich sehe also durchaus die Gefahr, daß Arafat von der Hamas o.ä. umgebracht wird, damit Israel dafür dann die Schuld bekommt.

Die Situation ist also sehr brisant, da brauchen wir uns nicht lange über Schuldfragen zu unterhalten (Wer warf den ersten Stein?, ...).

Gruß

Johannes



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