Re: Frage der intellektuellen Redlichkeit
Geschrieben von Badland Warrior am 05. September 2003 08:14:46:
Als Antwort auf: Frage der intellektuellen Redlichkeit geschrieben von franke43 am 05. September 2003 07:50:31:
Hallo, Franke!
Nur ganz schnell, denn ich muss gleich los. wichtig ist auch, anhand von etwaigen Manuskripten (wo verfügbar, existieren fotos, ist die Altersangabe befriedigend durch Dritte geklärt?) herauszufinden, ob das Dokument wirklich so alt ist, wie behauptet. Nehmen wir einen Timaios von Samos an. Der soll im 2. Jhdt. etwas geschireben haben. Sein Manuskript wurde erst vom Vatikan unterdückt, dann von jemandem geklaut, landete dann bei den Nazis im Archiv, wird behauptet und dann beim KGB, wo es dann über Persien nach Dortmund geschmuggelt wurde. Das ist jedenfalls die hypothetische Behauptung. Nun stellt sich folgender Fragenkatalog:
Entspricht die deutsche Übersetzung im Duktus und in der Bedeutung dem, was geschrieen steht?
Wo gibt es Fotos des Manuskriptes?
Gibt es noch andere einsehbare Manuskripte oder Überswetzungen ins Lateinische, Deutsche, Russiche, wenn ja, wo und von wem wann nachweislich angefertigt?
Tauchen Beschreibungen darin auf, die zu neumodisch klingen, als dass sie auch nur annähernd wahrscheinlich von Timaios stammen könnten?
Wie ist der Sprachgebrauch und das Sprachmaß des Originals?
Lässt der angebliche Autor der Übersetzung Einsicht zu?
Gibt es andere Quellen antiker, mittelalterlicher oder neuzeitlicher Art, die mit Sicherheit echt sind in der Datierung und auf dieses Schriftstück verweisen?
Haben irgendwelche Kirchenväter, oder andere Theologen dazu Stellung genommen, und in welcher Form?
Gibt es unabhängige Kalium-Argon- oder C-14-Analysen des Papiers des angeblichen Manuskriptes?Haben bereits unabhägige Dritte das Manuskript eingesehen? Ist es in Material und in der Verarbeitung typisch oder atypisch für die behauptete Epoche? Ist die Tinte chemisch korrekt?
Wenn nämlich da auch nur eine Sache holpert, und die Altersangabe nicht stimmt, dann fragt sich doch, ob da nicht vielleicht die ganze Sache gefaked ist.
Eine gute Zustandsbeschreibung unseres Jahrhunderts nutzt niemandem etwas, wenn sie mit einer Patina versehen ist. Handelt es sich jedoch um eine wirkliche Entdeckung, auf die alles positiv passt, wie oben angegebn, dann sollte man sich da Gedanken drüber machen.Sonst haben wir es mit billiger Verarsche und Geldschneiderei zu tun, wie bei Johannes von Jerusalem oder einem Gag wie Bartimäus von antiochia.
Bafdland Warrior