Wie wäre es damit?
Geschrieben von Badland Warrior am 02. September 2003 21:41:30:
Als Antwort auf: Perlhühner bereits in der Mauser ! geschrieben von Dunkelelbin am 02. September 2003 21:19:59:
Am 3. Oktober begann es, zu schneien. Bereits seit dem 1. Oktober war die Quecksilbersäule nicht mehr über - 1° Celsius gestiegen. Nun aber sank sie rapide auf - 10°, und der Wind wurde immer heftiger. In allen Teilen Europas, bis nach Nordafrika hin , brach der Verkehr zusammen. Die ohnehin unfähige Deutsche Bahn-Ag war die erste Gesellschaft, welche nicht mehr fuhr. Die polnische Bahngesellschaft war die nächste. Danach ging alles blitzschnell.
In den Großstädten kamen selbst die Schneepflüge und die Räumpanzer der BW kaum voran, auch das THW kapitulierte vor den mit über 69 km/ dahinbrausenden Schneeböen. Der Verkehr kam vollständig zum Erliegen. Noch berichteten Fernsehsender stündlich über das, was geschah, bis die ersten E-Werke ausfielen. Es gab sogar bei den AKWs Schwierigkeiten, weil die Zäune und die Eingangstüren zugefroren waren, und die empfindliche Elektronik nicht mehr mitspielte. Man hätte vielleicht doch nicht bei M........ die Programme einkaufen sollen. Nichts ging mehr. Und es wurde immer schlimmer. Inzwischen lag der Schnee etwa einen Meter hoch, und wuchs immer mehr.Auch die Schiffahrt machte die Grätsche. Die Niedrigwasserstände am Ende des Sommers waren katastrophal genug gewesen, doch nun waren die Flüsse gefroren. Nichts, rein gar nichts ging mehr.
Am 5. Oktober bereits war die Temperatur auf - 25° Celsius gesunken. Die Schulen blieben geschlossen, und die Supermärkte wurden nicht mehr beliefert, abgesehen davon, dass die Schlösser zugefroren und die Stromzufuhr durch Kälteschäden unterbrochen waren. Immer noch brüllten die Schneestürme.
Soweit überhaupt noch Polizei draußen unterwegs war und versuchte, sich mit auf die Räumpanzer montierten Flammenwerfer eine Schneise zu bahnen, kam sie immer zu spät und fand vielleicht einen Erfrorenen dadurch, dass irgendwo ein Handschuh herausschaute. Wer verletzt war, hatte bei den hohen Windgeschwindigkeiten und dem Dauerschneefall keinerlei Überlebenschancen.
Die Plünderungen begannen fast zeitgleich in Glasgow und München, breiteten sich dann aus. Von Lissabon über Madrid, Barcelona und Paris, über Brüssel einerseits und von Sizilien andererseits über den gesamten Balkan brach sich der Urinstinkt des Jägers und Sammlers Bahn. Aus vielen Zoos und Bauernhöfen waren inzwischen riesige natürliche Tiefkühlhallen geworden, wo man sich nahm, was man essen mochte.Überall platzten Wasserleitungen, froren Abwäserkanäle zu, und wurden Stromleitungen durch den Frost zerstört. Die Schneedecke auf Europa betrug durchschnittlich zwei Meter und wuchs weiter.
In schlecht beheizten Wohnungen und Elendsvierteln starben die Menschen wie die Fliegen. Lungenentzündungen grassierten dort, wo es zum Hin und Her zwischen dem eiskalten polaren Außen und dem subtropisch angeheizten Innen kam, wo NICHT die Heizungen ausgefallen waren. Die Einzigen, die sich wenig scherten, waren Eisbären, die gemächlich nach Süden zogen, dichtbehaarte Wolfsrudel und Rentiere, sowie Elche und ein paar Moschusochsen, denen irgendwer erzählt hatte, dass Stockholm ganz schön sei. Auch die Pinguine, um die sich in den Zoos kein Mensch mehr kümmern konnte, hatten sich auf den Weg gemacht, sich im endlich gemütlichen Europa auszubreiten, jedenfalls dort, wo sie nicht elend hinter Glas oder in abgeschlossenen Räumen verhungert waren.
Die Gesetzlosigkeit herrschte, jedoch war es so bitterkalt, dass selbst die hartgesottensten Gauner nur das Nötigste erledigten. Die Sendeanstalten waren zugefroren und piepsten nicht mehr. Im Big-Brother-Container lagen steifgefrorene Leichen von dekadenten Vertretern der Spaßgesellschaft, welche nicht rechtzeitig evakuiert werden konnten.
Die Flughäfen waren nur noch weiße Hügel, aus denen Flugzeugteile herausschauten.Am 12. Oktober, dem Geburtstag Aleister Crowleys, sank die Temperatur in München auf Minus 40 ° Celsius. Der Wind tobte konstant mit 100 km/h und sorgte für noch stärkere Auskühlung. Zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schweden hatte sich zusammen mit Dänemark und Schleswig-Holstein eine eisige Landbrücke gebildet. Die Ostsee war komplett zugefroren. Von Sankt Petersburg nach Rostock konnte es ein Hundeschlitten schaffen, wenn der Wind zwischendurch aufhörte, aber das tat er nicht. Dass die Benzinpumpen an den Haltestellen ausgefallen waren, interessierte inzwischen niemanden mehr. Man hatte genug damit zu tun, Allesbrenneröfen zu installieren, und alles zu verfeuern, was man finden konnte.
Die Schneestürme erreichten nun Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h, und die Temperatur sank langsam auf 55°. Inzwischen hatte man den 27. Oktober. Und der eigentliche Winter stand noch vor der Tür.
Nur wenige Leute schafften es, in dieser Eishölle etwas zu plündern und lieferten sich Gemetzel mit anderen, denen es auch so ging. Dass es in Cuxhaven zu Todesfällen durch Eisbären kam, erfuhr niemand außer den Betroffenen. Einige verwilderte Hunde, die zottig, aggressiv und zäh genug waren, schlossen sich den immer stärker einsickernden Wölfen an.Die Quecksilbersäule sank auf - 60 °. Wikking stapfte vor seiner Hütte in Norwegen auf und ab und murmelte "Etwas kühl heute!"
- Pinguine in Norwegen wikking 03.9.2003 10:53 (1)
- Re: Golfstrom mica 03.9.2003 11:28 (0)
- Re: Wintermärchen Waldmeister 03.9.2003 09:52 (2)
- Re: Wintermärchen@Waldmeister Viola 03.9.2003 10:46 (1)
- Re: Wintermärchen@Waldmeister Waldmeister 03.9.2003 20:35 (0)
- - - - alptraumhaft - - - King Henry 02.9.2003 21:55 (5)
- "Stürmische Eishölle Europa" - netter Titel, was? Badland Warrior 02.9.2003 22:13 (4)
- Re: "Stürmische Eishölle Europa" - netter Titel, was?@BW Viola 03.9.2003 08:59 (2)
- Re: "Stürmische Eishölle Europa" - netter Titel, was?@BW Badland Warrior 03.9.2003 14:46 (1)
- Re: "Stürmische Eishölle Europa" ?@BW Viola 03.9.2003 15:04 (0)
- Re: "Stürmische Eishölle Europa" - netter Titel, was? Dunkelelbin 02.9.2003 22:43 (0)