Re: @Swissman: Treibhaus Erde und/oder Verantwortung für die Natur

Geschrieben von Swissman am 27. August 2003 03:24:37:

Als Antwort auf: @Swissman: Treibhaus Erde und/oder Verantwortung für die Natur geschrieben von Lorberfreund am 24. August 2003 21:41:31:

Hallo Lorberfreund,

>sowie durch das freudige Ereignis vor knapp 3 Wochen von Gott und meiner Frau ein 3. Kind geschenkt bekommen zu haben.

Herzlichen Glückwunsch!

>Deshalb frage ich mich trotz durchaus schlagkräftiger Argumente seitens der Kritiker des Treibhauseffektes, ob es von Dir nicht etwas vermessen ist, als Jurist, mit Inbrunst der Überzeugung zu behaupten: „Mit Wissenschaft hat der Treibhauseffekt, wie ich im folgenden noch zeigen werde, nichts, aber auch gar nichts zu tun (...)“.

Ich habe zwar tatsächlich ein paar Semester Jus studiert, habe aber schliesslich mit der Juristerei gebrochen, da ich das, was heute als "Rechtslehre und -sprechung" verkauft wird, nicht billigen kann. Heute arbeite ich auf einem ganz anderen Gebiet.

>(Solche Parolen gereichen ja einem Politiker im Wahlkampf zur Ehre -;)

Mit dem Unterschied, dass ich dem Versprechen einige Zeilen später nachgekommen bin *g*

>Hast Du Dir denn je die Mühe gemacht, alle Veröffentlichungen, Thesen und diverse Arbeiten zu diesem Themenkomplex eingehend zu studieren, um diese 100%ige Sicherheit an den Tag legen zu können und gar an der Grenze zur Verleumdung auszusprechen, dass kein „Wissenschaftler, der seine Brötchen nicht mit Gefälligkeitsgutachten für UNO oder nationale Regierungen verdient, und sich in der Materie auskennt“ diese Thesen ernst nähme.

Selbstverständlich habe ich bei weitem nicht alles gelesen, was zum Thema "Treibhaus" jemals publiziert wurde - das hat niemand, auch die angeblichen und tatsächlichen Fachleute nicht. Die Flut der Publikationen ist auf diesem Gebiet schlicht und einfach zu gross, als dass ein Einzelner sie noch alle lesen und bis ins Detail studieren könnte. Mal ganz davon abgesehen, dass ich ja auch noch einige andere Interessen habe... ;-)

Dennoch habe ich natürlich, einiges dazu gelesen - Von Pro- und Kontra-Seite. Die offizielle Sichtweise wurde mir, wie jedem Angehörigen meiner Generation, an Schule und und Gymnasium des Langen und Breiten nahegebracht. Da der Stoff prüfungsrelevant war, musste ich mich wohl oder übel, obwohl ich nie restlos davon überzeugt war, damit befassen.

Ich hatte eigentlich immer schon meine Zweifel, ohne sie anfänglich wirklich begründen zu können: Wenn es um den "Treibhauseffekt" ging, hatte ich einfach immer das bestimmte Gefühl, dass daran etwas nicht stimmt. Erfahrungsgemäss ist dieses Gefühl bei mir sehr verlässlich, und im Zweifelsfall vertraue ich darauf. - Eine wissenschaftlich fundierte Begründung ist dies natürlich nicht, und ich würde mich auch davor hüten, mein inneres Gefühl als Argument einzubringen: Die Chancen, ausgelacht zu werden, stehen dabei wohl doch recht gut ;-)

Also habe ich einerseits versucht, logische Fehler und/oder Schächen in der Argumentation der Mainstream-Meinung zu suchen, zum anderen kritische Veröffentlichungen zu finden, was mir schliesslich auch gelang: Die Bücher von Gerd R. Weber, Fred Singer und Wolfgang Thüne versetzten mich erstmals in die Lage, die Treibhaus-Theorie rational, anhand wissenschaftlicher Fakten, anzugreifen.

>(Und ich dachte immer, dass die UNO große Geldprobleme drücken, nun soll sie ein ganzes Heer an Wissenschaftlern (und Journalisten?) aushalten!)

Der UNO ist das IPCC angegliedert, das sich aus einer Anzahl handverlesener "Wissenschaftler" zusammensetzt, Berichte für die regelmässigen Klimakonferenzen verfasst und diese dadurch in die gewünschte Richtung zu lenken versucht. Journalisten muss die UNO selbstredend nicht selber beschäftigen - es genügt, wenn das IPCC seine Berichte anlässlich einer Pressekonferenz in möglichst dramatischer Form präsentiert.

Da die wenigsten Journalisten sich eingehender mit der Thematik befasst haben, und man eigentlich davon ausgehen können sollte, dass ein Gremium wie das IPCC nicht bewusst Unwahrheiten verbreitet, wird der Inhalt der IPCC-Berichte und -Pressekonferenzen von den Medien, ohne dass der UNO daraus weitere Kosten erwachsen würden, weltweit verbreitet. Zweifellos ist sich die weitaus überwiegende Zahl der berichtenden Journalisten nicht bewusst, dass man sie zu politischen Zwecken missbraucht!

>Auch kein guter Ton von Dir ist, die Grünen (und alle die sie wählen?) in kommunistische Sippenhaft zu nehmen. Daß die Grünen ein Konglomerat aus den verschiedensten Gruppierungen ist, ist jedem bewusst,

Grundsätzlich ist dazu anzumerken, dass ich natürlich nicht, wie von Dir insinuiert, jeden einzelnen Grünen "in kommunistische Sippenhaft nehme" - die Mehrzahl der Basismitglieder und Wähler ist ohne Zweifel ehrlich davon überzeugt, etwas für die Umwelt und den Frieden zu tun. Ich bezog mich natürlich auf einen Teil der Führungsriege und deren Hintermänner.

Tatsache ist nun einmal, dass die Grünen, ebenso wie ihre Bestandteile, aus der 68er-Bewegung hervorgegangen sind. Dass die 68er-Bewegung von jenseits des Eisernen Vorhangs systematisch unterstüzt wurde, um die westliche Moral und Verteidigungsbereitschaft zu untergraben, ist eine nachgewiesene Tatsache. Dies bestätigen beispielsweise östliche Überläufer wie Anatoli Golitsyn und Stanislaw Lunew, aber auch der Vordenker der 68er Klaus Rainer Röhl, Gründer und langjähriger Herausgeber der Zeitschrift "konkret". Letzterer hat seine damaligen Fehler zwischenzeitlich erkannt und dem Marxismus abgeschworen. Lesenswert ist sein Buch "Linke Lebenslügen".

>Aber die Grünen und ihre Wählerschaft in ihrer Gesamtheit zu diffamieren und zu diskreditieren,

Habe ich ja gar nicht getan!

>Nur kurz als Beispiel: mein Schwager ist ein wertkonservativer, aus Bayern stammender, äußerst gutmütiger und friedliebender, in der katholischen Kirche engagierter Naturliebhaber, der auf kommunaler Ebene für die Grünen kandidiert hat. Und solche gibt es einige mehr, die, um den Umweltgedanken in die Politik zu tragen, aufgrund mangelnder Alternativen die grüne Idee unterstützt haben und die „Grünen / Bündnis 90“ manchmal notgedrungen wählen, da die Stimme für die ÖVP, bei der manche dieser Naturfreunde besser aufgehoben wären, leider im Papierkorb landet.

Ich will Deinem Schwager den zweifellos vorhandenen guten Willen gar nicht absprechen. Dennoch sollte die Frage erlaubt sein, wie man als Wertkonservativer über längere Zeit in einer Partei mitmachen kann, die in vielen Dingen das genaue Gegenteil der wertkonservativen Standpunkte vertritt (Stichwort Abtreibung!), ohne dabei seinen eigenen Überzeugungen in der einen oder anderen Form untreu werden zu müssen... - Ich bezweifle sehr, dass ich es länger als ein paar Wochen in der Grünen Partei aushalten würde: Früher oder später käme es zum Krach und ich würde die Partei im Streit verlassen... vorausgesetzt, ich würde nicht vorher ausgeschlossen werden...

An sich entspäche ich ja weitgehend dem klassischen CVP-Mitglied - Leider hat diese Partei sich vor dem Zeitgeist gebeugt und ihre ehemaligen Ideale verraten. Folglich steht mein Name jetzt eben auf der Gründungsurkunde der hiesigen SVP-Ortspartei, denn eine Partei, die keinen Widerspruch darin sieht, sich "christlich" zu nennen und gleichzeitig die Abtreibung zu befürworten, muss auf meine Unterstützung verzichten.

Der Tiefpunkt war wohl das Interview einer Bundesrätin, in welchem sie nicht davor zurückschreckte, zu behaupten, Gott selbst würde die Fristenlösung befürworten... Zum Glück tut Dummheit nicht weh, sonst könnte man im Bundeshaus vor lauter Geschrei überhaupt nicht mehr arbeiten...

>Sind diese nun alle Sowjetpaladine??

Nein, sind sie nicht. Mit "Sowjetpaladinen" meinte ich den Personenkreis, den Golytsin als "agents of influence" bezeichnet, sowie ihre willigen Helfer.

>Und so bezweifle ich auch gern eine andere weit verbreitete, von Vielen wissenschaftlich anerkannte Theorie: die darwinsche Evolutionstheorie ....

Kaum einer von denen, die sich auf Charles Darwin berufen, ist sich bewusst, dass Darwin selbst die Evolutionstheorie keineswegs als Alternative zum Glauben an Gott verstanden haben wollte - Darwin ging vielmehr von einer gelenkten Evolution aus, die von Gott angestossen wurde und einem zielgerichteten Plan folgte.

Im Grunde sind diejenigen, die allen Ernstes davon ausgehen, aus anorganischen Stoffen würde sich von allein, als Folge unendlich vieler, jeder für sich extrem unwahrscheinlicher, Zufälle Leben bilden, das sich infolge weiterer, ebenso unwahrscheinlicher Zufälle zum Menschen weiterentwickeln, die wirklichen Gläubigen - im Vergleich dazu muss ich nur an einen einzigen, nach Ansicht des Atheisten, "Unwahrscheinlichkeit", nämlich die Existenz Gottes, glauben, während der Atheist an die Existenz von Myriaden solcher Unwahrscheinlichkeiten glauben muss... ;-)

Dass Gott sich einer gelenkten Eolution bedient hat, ist für mich absolut vorstellbar. Dass alles Leben ein reines Zufallsprodukt sein soll, halte ich für ausgeschlossen - dazu ist mein Glaube dann doch zu klein... *lol*

Der bekannte Physiker Stephen Hawking hat auf die Frage eines Journalisten, was eigentlich vor dem Urknall gewesen sei, sinngemäss folgendes geantwortet: "Hier endet die Physik und es beginnt die Theologie."

mfG,

Swissman


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