Re: Du hast Meyl widerlegt - möchte mit der Größenbestimmung am Mond aufräumen

Geschrieben von franz_liszt am 01. August 2003 13:49:42:

Als Antwort auf: Verhältnis von Leuchtkraft der Sonne zu Leuchtkraft des Sirius -Mond/Erde gleich geschrieben von Georg am 01. August 2003 01:06:26:

Hallo Georg,

zum ersten zur den Mond-Fotos.

>>Ist das Verhältnis von Leuchtkraft der Sonne zu Leuchtkraft des Sirius - vernachlässigt den Einfluß der
Erdatmophäre - , am Mond ungefähr genauso groß, wie auf der Erde. Wenn also die Belichtungsstärke so groß
gewählt wird, dass man den Astronauten gut sieht, müßte man also auch die Sterne sehen. Wenn man aber auf
dem Mond nur einen Astronauten filmen kann, nicht aber die Sterne, so muß der Astronaut, zwei bis drei Dutzend
mal größer sein, als er auf der Erde wäre, sonst müßte man die Sterne ebenfalls mit filmen können. Das würde
dann aber doch wieder bedeuten, dass Meyl recht hat.

Auf dem Mond sind ganz offensichtlich die Astronauten wesentlich heller als die Sterne. Hat das etwas mit ihrer Grüße zu tun? Wenn auf der Erde die Sonne scheint, passiert dasselbe. Wenn auf dem Mond die Sonne scheint, können wir anhand der Fotos sehen, dass sie nicht wesentlich von ihrer Leuchtkraft verloren hat. Über ihre scheinbare Größe sagt das gar nichts! Die Leuchtkraft hängt von Größe UND Leuchtintensität ab.

Zum zweiten mal zu den Größenangaben. Das geht mir nun doch auf den Senkel. Wenn man schon solche Betrachtungen anstellt, sollte man erstmal die im Alltag bekannten Phänomene berücksichtigen und nicht in der 4. Dimension wegbiegen.

Die Größe eines Objektes zu schätzen, läuft nunmal nach bestimmten Mechanismen ab. Das Gehirn erzeugt die scheinbare Größe eines Objekts aus geschätzter(!) Entfernung und geschätzter(!) Winkelgröße.

Die Entfernung wird geschätzt erstens relativ zu anderen gleichzeitig sichtbaren Objekten und zweitens aus Erfahrungswerten wie

- 3D-Effekt: ab etwa 30 m gleich null!
- Trübung! (je trüber desto weiter)
- Farbstich! (je blauer desto weiter!)

Fehlen die beiden letzten Signale, wird vom Gehirn eine Entfernung errechnet, die der Grenze der 3D-Wahrnehmung entspricht.

Dieses Ergebnis zu ignorieren, erfordert wachen Verstand und Erfahrung. Alle optischen Täuschungen kann man durch lange Übung als solche erkennen und ignorieren - ich rede da aus eigener Erfahrung!

Die Winkelgröße wird ebenfalls nicht absolut gesehen! Das wissen wir alle von Sonnen- und Mond-Auf- und -Untergängen.

So können Fehler im visuellen Eindruck von mehreren Größenordnungen entstehen!

Also bitte in Zukunft die Berichte wörtlich zitieren und nur das übermitteln, was gesagt wurde, nicht was anschließend daraus gemacht wurde. Ein optischer Eindruck eines Raumfahrers ist noch lange keine Antwort auf eine Frage, die später der Leser auf der Erde dazu hat. Dem Raumfahrer wurde diese Frage so nicht gestellt. Also darf seine Äußerung auch nur als das gewertet werden, was sie ist.

Gruß franz_liszt





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