Re: CH: UT-Quoten

Geschrieben von Swissman am 26. Juli 2003 01:03:52:

Als Antwort auf: Re: CH: UT-Quoten geschrieben von Zappa am 25. Juli 2003 09:10:28:

Hallo Zappa,

>Das Leute die sich weigern das Handwerk des Kriegsdienst mittels einer idiotischen Rekrutenschule zu erlenrnen dazu verdammt werden einen Zivildienst (nichts gegen diesen an sich) von einer anderthalb mal so langen Zeit zu leisten, also bestraft werden, ist hier der Skandal.

Du weisst so gut wie ich, dass die Schweiz ein kleines Land ist. - Weniger Rekruten auszuheben, als an sich möglich wäre, zeugt daher von strategischem Analphabetismus. Dass der Zivildienst, wenn man denn schon unbedingt einen anbieten muss, deutlich länger dauert, als die Erfüllung der verweigerten Bürgerpflicht erfordert hätte, ist daher nur logisch - Bei der fortschreitenden Verweichlichung grosser Teile der heutigen Jugend (wohlverstanden, ich rechne mich auch noch zur Jugend *g*) würde die Zahl der Verweigerer anderenfalls wohl nochmals sprunghaft ansteigen. :-(

Der Skandal liegt mithin darin, dass viele Leute schlicht und einfach zu bequem sind, den notwendigen Dienst an der Gemeinschaft zu leisten. Und was noch schlimmer ist: Gealterte 68-er, die sich im Lehrkörper festgesetzt haben, bestärken sie auch noch darin... mehr noch, es wird sogar noch als etwas moralisch positives hingestellt...

>Es ist doch klar das beim heutigen Profil der CH-Armee nicht mehr alle Dienst machen können, aber dazu sollte man halt stehen

Natürlich bin ich mir dessen bewusst - darum habe ich ja auch ein Nein in die Urne gelegt! Die sogenannte "Armee XXI" war und ist ein Fehler.

>und endlich eine Berufsarme für die die diesen Schwachsinn auch wirklich wollen gründen!

Staaten mit vielen Einwohnern (und genügend Geld) können sich den Luxus einer reinen Berufsarmee durchaus leisten, ohne deswegen ihre Verteidigungsfähigkeit zu gefährden - der Schweiz fehlt dazu nur schon die demographische Basis (von der Überschuldung der Staatskasse reden wir am besten gar nicht erst).

Eine reine Berufsarmee wäre viel kleiner und würde erst noch (bereits bei lächerlich geringen Truppenstärken) mehr kosten (dass die Angehörigen der dann entstehenden Kriegerkaste dann auch einen konkurrenfähigen Lohn erhalten müssen, wird nämlich meist vornehm verschwiegen).

>Abtl. Armeen sind für die geistig schwachen!

Dann bin ich eben "geistig schwach" - Recht habe ich trotzdem. Ad-hominem-Angriffe bestärken mich nur noch zusätzlich in dieser Überzeugung

mfG,

Swissman

P. S.: Im Jahr 1936 überlegte die Führung der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz ernsthaft, eine Armeeabschaffungsinitiative zu lancieren, da es, so ein damals führender SPS-Politiker, "völlig klar sei, dass es mindestens in den nächsten 20 - 30 Jahren in Europa zu keinem Krieg mehr kommen würde"... Wer war wohl damals der geistesschwache...?


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