Re: @BBouvier betr. dreitägige Finsternis bzw. Flutwelle

Geschrieben von Otto am 23. Juni 2003 20:23:24:

Als Antwort auf: Re: @BBouvier betr. dreitägige Finsternis bzw. Flutwelle geschrieben von Hybris am 22. Juni 2003 17:39:57:

>>Hallo Hybris!
8 Atomwaffen von 20 kT im Abstand geworfen erreichen die "Zerstörungskraft" einer 160 kT Bombe !
Was Du meinst ist folgendes : Wenn man die Wirkung von Kernwaffen auf Menschen untersucht , und z.B. die Anzahl der Toten (mittelfristig) in Abhängigkeit vom Exlosionsradius aufträgt , so erhält man eine Verteilung . Der 50% Median (das ist die Entfernung , bei der gerade 50% der Menschen getötet wurden (sehr theoretisch) liegt ungefähr beim 0,5 Bar-überdruck Radius .
Man kann also (theoretisch) sagen , daß näherungsweise alle Menschen in Gebieten mit mehr als 0,5 bar-Überdruck sterben (man packt also die 50% außerhalb hinein und die 50% Überlebenden innen-hinaus !
Damit ist das Problem auf ein Druckproblem vereinfacht worden, und der Druck jeder Explosion ist sehr genau bekannt und die Energieabhängigkeit hängt vom Radius wie 3.Wurzel aus der Energie ab.
Folge : Die 3.Wurzel von 8 ist 2 ! Also ist der Überdruck einer 80kT Bombe im 2 fachen Radius wie der einer 10 kT Bombe und damit die Fläche bei entsprechendem Druck 4 mal so groß .
Nehmen wir also an , wir hätten eine Großstadt mit einer Bewohnerdichte von 1000 Menschen pro km hoch 2.
Bei einer 10 kt Bombe wäre der 0,5 Bar-Überdruck bei 2km also Fläche ca 12km hoch 2 also 12000 TOTE !
Bei einer 80 kT Bombe wäre dann der Radius 4 km und die Fläche ca 48 km hoch 2 und damit gäbe es 48000 TOTE .
Würde man aber 8 mal 10kT-Bomben auf so eine Stadt werfen und wäre überall die Bevölkerungsdichte gleich hoch , so gäbe es (theoretisch) 96000 TOTE !
Soviel zur Theorie , aber das betrifft nur die Wirkung auf ungeschützte Menschen , so wie sie in Hiroshima... waren , und da hat vor allem der Feuersturm (Holzhäuser) eine große Rolle gespielt!
Anders ist das bei "harten Zielen" und wenn man z.B. möglichst viele U-Boote im Meer vernichten will (Raketenträger) dann braucht man halt eine besonders "kräftige" Bombe . Gruß Otto


>>2 Korrekturen :1. Ein Atomwaffenlager ist relativ ungefährlich !
>>Wenn Du 100 Fässer Sprengstoff zündest , so ist die Explosionsstärke genau hundert Mal größer als die von einem Faß , wenn Du aber 100 Atombomben an einem Platz zündest , so ist die Explosionsstärke genau so groß wie die der ersten Bombe die zufällig zündet , alle weiteren Atombomben verdampfen ohne zusätzlichen Energiegewinn!!!!!
>>Auch bei Atomraketen tritt dieser Effekt ein , wenn ihr Ziel zu nahe beieinander liegt , man spricht da von "Brudermord".
>>Nur wenn es gelingen sollte , alle Atombomben innerhalb von Bruchteilen von Nanosekunden zu zünden (technisch nicht machbar) dann addiert sich ihre Energie.
>Hallo Otto,
>ja das hab ich doch gesagt: "Es wäre weitaus effektiver, die Bomben einzeln athmosphär zu zünden, so verpufft die Wirkung und es ist irgendwie auch völlig sinnlos.". Synchronzündung klappt nicht, deshalb ist es z.B. auch so kompliziert, eine Neutronenbombe zu bauen, da dabei der Sprengstoff absolut synchron gezündet werden muss. Alle in ein unterirdisches Lager packen und hochgehen lassen gibt einen kleinen Erdstoß mit einem Atommülllager, mehr nicht.
>>2.Warum soll es nicht möglich sein Wasserstoffbomben mit mehr als 100MT zu bauen? Schon 1963 war es doch möglich (auch wenn die erste die mit 100MT angekündigt war nur ca 60 MT gebracht hat) Man braucht halt einen Zünder (Plutoniumbombe) viele Tonnen Lithiumdeuterid (pro Tonne ca 30-35 MT TNT) und viele Tonnen abgereichertes Uran 238 (pro Tonne ca 20 MT TNT) und dann braucht man eine "Verdämmung" damit das Zeug nicht zu früh verdampft und was wäre da besser als 6000 Meter Atlantik!!!!
>Ich hab nicht gesagt, daß es NICHT möglich ist. Es ist nur schwerer als z.B. eine 20MT Bombe zu bauen. Bomben dieser Größe können ab einer gewissen Größe kaum noch von Flugzeugen abgeworfen werden, auf Raketen passen die eh nicht mehr. Stichwort: toller Knaller aber immobil. Im Übrigen sind solch große Bomben militärisch völlig sinnlos, da man ähnliche Effekte bereits mit mehreren Bomben erreichen kann: 8 20kt Bomben im Kreis mit einer im Zentrum, im richtigen Abstand gezündet erreichen die Zerstörungskraft einer 1MT Bombe! Und 20kt Bomben sind einfacher zu bauen als eine 1MT Bombe! Im Übrigen reicht es auch nicht, immer mehr Lithiumdeuterid reinzupacken, man muß die Bombe mehrstufig konstruieren, so daß eine Stufe die andere zündet, was wiederum die Größe erhöht. Bei 6000m (ich nehme mal an Wassertiefe!) Atlantik dürfte die Bombe aber kaum dem Wasserdruck standhalten... die geht kaputt bevor sie hochgehen kann. Ich verstehe nicht, was Du damit sagen willst...
>>Wie sagte doch Irlmaier:"Da seh ich aber oan daherfliegen von Osten, der schmeißt was in das große Wasser , na geschiet was Merkwürdiges . Da hebt sich das Wasser wie ein einzigs Stück turmhoch und fällt wieder runter , dann werd alles überschwemmt . Es gibt ein Erdbeben und de groß Insel werd zur Hälfte untergehen ." Adlmaier 1.Auflage 1950 Seite 37. Gruß Otto
>Deutet auf einen Abwurf mittels Flugzeug hin. Da die Nordsee bzw. der Ärmelkanal relativ flach sind dürfte es dort passieren, nicht im Atlantik!
>Gruß Hybris



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