Re: Ein Beleg, daß Jakob Lorber tatsächlich ein Prophet ist:

Geschrieben von Tilly am 21. Juni 2003 23:24:35:

Als Antwort auf: Ein Beleg, daß Jakob Lorber tatsächlich ein Prophet ist: geschrieben von SoL333 am 21. Juni 2003 15:55:36:

>Hallöchen, Ihr Lieben :-)
>>**********************************************
>Ursachen des Falles Luzifers und vieler Urgeister.
>(* Folgendes eine kurze Einführung bzgl. freier Wille)
>01] (Der Herr:) »Wie es aber beim Menschen im kleinsten Maßstabe herging, daß er fiel in die Sünde und sich darum verdarb in seiner Natur, nahezu ebenso ging es dereinst auch bei der Erschaffung der reinen Geister aus Gott her.
> 02] Haben die Gedanken und daraus entstandenen großen Ideen Gottes sich einmal soweit gefunden und zu einem mit endloser Intelligenz begabten Wesen nach der Urform Gottes verbunden und sich ihrer freien Selbständigkeit bewußt zu werden angefangen, so war denn auch sicher das erste, um sie vollends frei zu machen, daß ihnen die Gelegenheit zur freien Tätigkeit gegeben und gezeigt ward, wie und auf welche Weise sie freitätig werden und sein können.
>(* Es folgt das grundlegende Problem bei Wesen, die einen freien Willen und die Freiheit zu Handeln besitzen, warum Regeln und Gesetzmäßigkeiten nötig sind: )
> 03] Wie soll aber das geschehen? Soll man ihnen bloß gewisserart sagen: Ihr seid nun lebendig, wie aus euch selbst heraus, und könnet tun, was ihr wollet!? - Da fragt es sich, ob solche Wesen, deren Leben noch keine Erfahrungen hat, sich zu irgendeiner freien Tätigkeit werden anschicken können. Ja, sie werden vielmehr, einem Freßpolypen gleich, sich nur aufs bloße Sättigen ihres Wesens mit einer entsprechenden Kost werfen und sonst sicher nichts weiteres tun, wie ihr solches bei geistig noch sehr ungeweckten Völkern ganz naturmäßig sehen und erfahren könnet; denn alle ihre Sorge ist auf den Bauch gerichtet, und alle ihre Tätigkeit geht auf die bestmöglichste Befriedigung dieses Leibteiles hinaus.
>(* Erster naiver Lösungsansatz, aber warum dieser nicht wirklich angemessen ist, warum dieser den freien Willen außer Kraft setzen würde:)
> 04] Ein anderer meint: Man sage ihnen nach ihrer Intelligenzfähigkeit, was sie zu tun haben, und so werden sie wohl danach tätig werden! - Gut, sage Ich, so aber in den noch sehr zur alten Ruhe geneigten Wesen, weil sie aus solcher herausgegangen sind, gar kein Tätigkeitssinn geweckt ist und vorderhand auch nicht geweckt sein kann, die Liebe zur vollen Untätigkeit vorzuwalten beginnt


in diesem Zusammenhang wird behauptet, die Wesen (Geister oder engel ) würden zur Ruhe neigen , weil sie sozusagen aus der Ruhe Gottes hervorgegangen sind,
wer sagt mir daß gott wirklich die sprichwörtliche Ruhe ist, schließlich ist aus gott alles durch seine Aktivität hervorgegangen, also von wegen zur Ruhe neigen, das gegenteil ist der Fall, der ursprüngliche gott neigt zum Schöpfern
und nicht zum Faulenzen, ansonsten wir nicht existieren würden,dementsprechend dürften auch die ersten geister zur Aktivität geneigt haben

und die Wesen sonach dennoch nicht selbsttätig werden, was dann? Nicht wahr, man zwinge sie durch die dem Schöpfer offenbarst innewohnende Allmacht!
> 05] Wäre alles recht; aber wo bliebe dann die absolute Selbsttätigkeit, durch die allein ein geschaffenes Wesen zur vollen unabhängige freien Selbständigkeit gelangen kann? Siehe, ohne diese ausgesprochene volle unabhängige Selbständigkeit aber bliebe ja jedes geschaffene Wesen eine pure Maschine, die nur nach dem Willen und nach der freien Intelligenz des Maschinenmeisters tätig wird!
>(* Da habe ich schon aufgehorcht, aber ich war bei weitem noch nicht überzeugt. Aber eine solche Art zu schreiben weckte bei mir Assoziationen zum Bereich der Informatik: Computer, Programm, Programmierer. Naja, so gesehen nicht überzeugend, aber für einen Text aus der Mitte des vorletzten Jahrhunderts doch ungewöhnlich.)
>(* Nun folgt ein zweifache Klassifizierung für Gesetzmäßigkeiten und Vorschriften: )
> 06] Ihr seht aus dem nun schon ganz leicht, daß es sich da mit irgendeinem Muß durchaus nicht tut und tun kann; denn unter >Muß< wirken nur Maschinen, deren es leider auf dieser Erde mit der Erde selbst nur eine noch zu große und grobe Menge gibt. Auch der endlose Raum ist mit solchen Mußmaschinen allenthalben erfüllt. Denn alle zahllosen Sonnen und Erden und Monde sind pure Maschinen, und alle Körperwesen auf und in ihnen sind es auch, so wie auch der Leib eines jeden Menschen an und für sich nichts als eine kunstvollste Maschine ist, die durch den freien Willen der Seele in eine mannigfachste Bewegung gesetzt werden kann.
> 70] Wenn aber also, und unmöglich je anders, wie hernach sollten denn die erstgeschaffenen reinen Geistwesen zur bedingten freien Selbsttätigkeit gelangen und daraus allein möglich zur vollen Selbständigkeit? Offenbar nicht und auf gar keine mögliche Weise anders, als durch ein >Du sollst<-Gebot, wennschon nicht also positiv wie bei Adam.
>(* Diese Klassifizierung ist insofern interessant, aber noch nicht beweisträchtig genug, daß sie ähnliche Klassifizierungen der heutigen Gesellschaftswissenschaften entspricht: "Muß-Bedingung" (z.B. Mord ist hierzulande verboten.) und "Soll-Bedingung" (z.B. man sollte Höflichkeiten waren, muß aber nicht, denn auch Arschlöcher laufen frei rum). Zusätzlich gibt es noch die "Kann-Bedingung" (z.B. man kann nahzu an Kleidung tragen, was man möchte, ohne hinter Gitter zu wandern). Die Beschreibungen werden z.B. häufig in der heutigen Soziologie und Sozialpsychologie benutzt, sind als Wörter ansich natürlich schon wesentlich älter und auch durchaus schon zu damaliger Zeit gebräuchlich. Nur eben weniger in einem solchen Zusammenhang.)
>(* Nun kommt einer der Knüller: )
> 08] Aber das Gebot allein würde auch umsonst gegeben sein, so mit dem Gebote nicht auch zugleich der Trieb oder Reiz zur Übertretung desselben dem neugeschaffenen Wesen mit eingegeben wäre. Ist aber der Übertretungsreiz dem Wesen eingegeben, so muß auch irgendeine daraus wie von selbst hervorgehende schlimme Folge als gewisserart eine Strafe eingegeben sein, und es müssen dem Wesen die Folgen gezeigt werden, daß sie wirklich sind, und wie und warum sie einer dem gegebenen Gebote zuwiderlaufenden Handlung allzeit folgen werden und müssen.
>(* Trieb, Reiz, dem Wesen eingegeben, Strafe, negative Folge........ etc.. Das alles sind ganz eindeutig Fachworte (nur wenig verfremdet, wenn überhaupt), die wohl zu den gebräuchlichsten in der psychologischen Wissenschaft heutiger Zeit zählen. "Trieb" "Reiz" gab es natürlich auch zu Lorbers Zeiten schon als Wort (sonst hätte er sie nicht schreiben können), aber dermaßen eindeutig nicht als Beschreibungen psychischer Gegebenheiten innerhalb lebendiger Wesen, wie es eben erst heute oder seit jüngerer Vergangeheit der Fall ist.)


warum hat gott bei den einen Wesen den willen so stark gemacht, daß sie den Reizen widerstehen konnten und sich demnach für daß Gute entschieden während andere im Willen so schwach waren und diesen Reizen nicht widerstehen konnten, wäre dann nicht gott verantwortlich bei Reizübertretung, weil er dem einen oder anderen Wesen einen schwachen willen zum Guten mitgegebebn hat?
Warum sind die einen schwach und die anderen stark, warum entscheiden sich die einen für das sogenannte Böse und die anderen für das Gute. Diese Frage finde ich wird mit der Theorie der Verlockung zur Reizübertretung, die sich logisch anhört, nicht beantwortet.

>(* Knüller Nummero Zwo: )
> 09] Ja, man muß dem Wesen sogar zeigen, daß sich möglicherweise für das Wesen, das das Gebot übertretende Wesen nämlich, wohl anfangs irgendein kurz währender Vorteil erreichen läßt, aus dem es aber späterhin stets einen lange währenden Nachteil herausziehen wird, dem zu begegnen es dann viel harte Mühe und schmerzliche Anstrengungen kosten wird. Mit allem dem versehen, kann erst das neugeschaffene Wesen einen wahren Gebrauch von seiner freien Intelligenz und der daraus hervorgehenden Tatfähigkeit zu machen beginnen, gehe es dann wie es wolle, krumm oder gerade, recht oder unrecht. Kurz und gut, das neugeschaffene Wesen wird nun einmal aus sich heraus selbsttätig und beginnt dadurch den Hauptakt zur vollen und wahren Selbständigkeit, und das ist es, um was es sich am Ende bei allen geschaffenen Intelligenzwesen handelt; denn die Selbständigkeit wird dadurch erreicht, so oder so, entweder auf einem kürzeren oder längeren Wege, und der vollen Vernichtung eines einmal geschaffenen intelligenten Wesens ist dadurch vorgebeugt.
>(* Kurz und prägnant schlägt hier der Verfasser einen großen Bogen und streift die Bereiche "Gefangenendilemma" und "Belohnungsaufschub", letztere nicht viel älter als 50-70 Jahre)
>
> 10] Ob aber das Selbständigsein vorderhand ein seliges oder unseliges ist, das ist dann ein und dasselbe, natürlich dem Schöpfer gegenüber; denn es ist einem jeden Wesen das Tor offen gelassen, auf den vorgezeichneten Wegen zur Seligkeit einzugehen. Will es - wohl und gut fürs Wesen; will es aber nicht - auch gut! Denn daran trägt dann niemand die Schuld als das Wesen selbst. Es behält seine Selbständigkeit ewig. Ob selig oder nicht, das ist dann ganz ein Ding; denn im Grunde des Grundes muß es als Geschöpf dennoch der Totalordnung des Schöpfers entsprechen.

hier wird Gott Gleichgültigkeit gegenüber seinen geschaffenen Wesen unterstellt , so quasi bist ja selber Schuld ich wasche meine Hände in Unschuld,
wenn du unbedingt in die Hölle willst, ich halte dich nicht auf.
Warum inkarniert dann Gott als Jesus in unserer Welt um uns aus diesen Verstrickungen zu erlösen. Diesen äußerst schmerzhaften Erlösungstod Jesu
erklärt mir obige Theorie nicht. Warum will der eine zur Seligkeit und der andere nicht, diese Frage wird wieder nicht beantwortet.

Gruß tilly




Antworten: