La Salette und Briefe von Melanie, kommentiert von P.Zaby FSSPX
Geschrieben von Theo Stuss am 04. Juni 2003 09:02:59:
Die große Botschaft von La Salette
Im Jahr 1846 erschien die Muttergottes in La Salette in den französischen Hochalpen, um zwei Kindern eine Botschaft zu überbringen: Die große Botschaft von La Salette, hier interpretiert von P. Thomas Jentzsch anhand verschiedener Zeugnisse.
Den Ausführungen über die große Botschaft von La Salette sei als Einführung eine alte Legende aus Rußland vorangestellt.
Ein ukrainisch-katholischer Bischof unserer Tage erzählt diese Legende. Nachdem der hl. Apostel Andreas durch seinen Kreuzestod von aller irdischen Mühsal und Angst befreit war, eilte er zum Himmel. Nachdem der Erstberufene im Himmel Eingang gefunden hatte, begann er sofort seine wunderschöne himmlische Königin zu suchen. "Wo ist sie?", fragte er seinen Führer. Der ihn begleitende Engel antwortete ihm: "Sie ist nicht hier. Sie ist in der Welt. Sie leidet und trocknet die Tränen ihrer weinenden Kinder." Der Bischof fährt fort: "Die Tränen trocknen, die Wunden heilen, die Hände ihrer leidenden Kinder zum Gebet falten, sie lieben, sie belehren und ermahnen, mit ihnen beten, das ist Mariens mütterliches Werk für die Menschen, die ihr Sohn erlöst hat." Der Bischof schließt seine Erzählung mit den Worten: "Diese Legende ist uns ganz besonders teuer."Die Erscheinung der Gottesmutter in La Salette, die Botschaft der weinenden Gottesmutter, war anders, als die großen Erscheinungen in Lourdes oder in Fatima. An diesen Orten ist sie mehrmals erschienen und hatte dabei eine große Bewegung ins Leben gerufen.
- In Lourdes sind es die Krankenwallfahrten, Prozessionen, Bäder. Lourdes ist das Heilbad der Seele.
- In Fatima erging der große Rettungsauftrag im Kampf gegen die Gottlosigkeit. Das Rosenkranzgebet wird zur Waffe gegen die gottfeindlichen Mächte, welche die Welt zu verschlingen drohen.
In einem ganz anderen Charakter zeigte sich die Erscheinung der Muttergottes in La Salette. Es war nur eine einzige Erscheinung, die den beiden Hirtenkindern Melanie Calvat (15 Jahre) und Maximin Girand (11 Jahre) in der Einsamkeit der Berge zuteil wurde. Nie mehr sprach die Muttergottes ausführlicher, länger und konkreter als in La Salette.
Mit Recht heißt ihre Botschaft "die große Botschaft" - die große prophetische Botschaft, ganz im Charakter der alttestamentlichen Prophetien, welche vom Untergang Jerusalems, vom großen Heilswirken Gottes und vom Berg, zu dem alle Völker pilgern werden, künden. Entsprechend dieser Prophetie ist der Ort gewählt: auf dem Berge.
Dies erinnert an den Sinai, auf dem Moses das Gesetz empfangen hatte. Auch an den Berg Sion, die hoch gebaute Stadt Jerusalem. In den Sinn kommt der Berg der Bergpredigt. Ferner der Berg der Erlösung - Calvaria. Schließlich die Kirche, die Stadt auf dem Berge gebaut.
Wie ein großer Glockenschlag ist Mariens Auftreten in La Salette, auf dem Berg, dem hohen Thron der Alpen - in den weißen Bergen, ist der Thron Mariens. Der Ort, La Salette, liegt in einem steilen Talkessel, mitten in der Einsamkeit, in 1.800 Metern Höhe. Tiefes Schweigen herrscht ringsum. Der Talkessel ist umrahmt von Bergen, die 2.500 Meter in die Höhe ragen. Die Majestät der aufragenden Berge, die Wucht der Natur, wird zu einem Hochaltar. Diese ehrfurchtsvolle Stille ist der Rahmen für die Botschaft der Muttergottes für die Neuzeit, welche durch den Abfall der Menschen von Gott geprägt ist und die Emanzipation der Menschen in allen Bereichen darstellt:- Im geistigen Bereich - ein absolut freies Gewissen ohne Bindung an Gebote. Es sind die falschen Freiheiten der Gewissens-, Meinungs- und Pressefreiheit, welche im Nihilismus und Atheismus enden.
- Im öffentlichen Bereich - die Lösung des Staates von der Kirche, die Verweltlichung und der Materialismus.
Der Stichtag war die französische Revolution im Jahre 1789, welche die Lehre verkündete - der Mensch ist für den Menschen da, der Mensch ist das Maß aller Dinge:
- Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
Die Unterordnung unter Gott wird abgelehnt. Eine neue Welt soll entstehen.Der große Exodus der Neuzeit. Aber, der große Auszug der Neuzeit steht genau in entgegengesetzter Richtung zum Auszug des Volkes Israel.
- Der Auszug Israels aus Ägypten bedeutete den Auszug der Gottgläubigen aus dem Sklavenhaus.
- Der Auszug der Neuzeit bedeutet den Auszug der einstigen Gläubigen aus dem Haus der Kirche
- in ein freies Land der Selbstbestimmung,
- in das freie Land der unbegrenzten Möglichkeiten,
- in ein freies Land vermeintlicher freier Menschen,
- Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit,dokumentiert in der ersten freiheitlichen Verfassung, der amerikanischen Verfassung, vom 17. September 1787.
Die französische Revolution am 14. Juli 1789 legte den Grundstein zum Durchbruch der Neuen Welt in Europa. Gute 50 Jahre später, am 19. September 1846, als die Gottesmutter in La Salette erschien, war die Menschheit im Liberalismus und Laizismus verankert - es herrschte freies Denken im freien Staat.
Napoleon war an der Regierung. Er peitschte die Revolution durch Europa und festigte seine Ideen. Zwar wurden Versuche der Restauration unternommen, welche jedoch wieder neue Revolutionen mit dem Fazit auf den Plan brachten: Man will nicht mehr zurück zum alten Regime, dem ancienne regime. Die Neue Welt etablierte sich. Alles, was vorrevolutionär war, galt als überholt und endgültig vorbei. Dieselbe Situation, die nach der Revolution herrschte, finden wir heute in der Kirche. Alles vorkonziliare gilt als überholt.Von Ferne blinken die Sterne des ersten freiheitlichen, revolutionären, liberalen Staates der Vereinigten Staaten von Amerika, das den Inbegriff des freien Lebens darstellt, die Neue Welt, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Es gibt kein zurück mehr - man will nicht mehr zurück.
Die gleiche Meinung herrschte auch in Frankreich - es gibt kein zurück mehr. 1830 regierte der Bürgerkönig Louis Philipp. Seine Regierung war liberal. Er versuchte, eine Versöhnung mit der Revolution herbeizuführen. Zwei Jahre nach La Salette wurde er gestürzt, wieder wird die Republik errichtet. Auch sein Vorgänger, Karl X., wurde gestürzt. Er hatte versucht, die Politik wieder an die Kirche zu binden.
Die These Lammenais steht an oberster Stelle und bestimmt die öffentliche Meinung: Eine freie Kirche im freien Staat, die Trennung von Staat und Kirche - ein kirchenfreies Denken und ein freies Handeln. Genau das sind die Grundsätze des Liberalismus und des Laizismus. Der Glaube und das Leben werden getrennt, so als hätten der Glaube und das öffentliche Leben nichts miteinander zu tun. 1846 war bereits alles zu Ende. Der Untergang der Alten Welt war besiegelt, die Neue Welt hatte voll Stolz und Siegesbewußtsein ihr Haupt erhoben. Ein markantes Symbol dafür ist die Freiheitsstatue in Amerika. Vor diesem Hintergrund können wir das Weinen der Gottesmutter verstehen. Ihre Kinder sind aus dem Vaterhaus und aus der Geborgenheit der römisch-katholischen Kirche ausgezogen, um ihr Leben endgültig selbst in die Hand zu nehmen - sie wollen mündig und emanzipiert sein.
Als die Menschheitsgeschichte an diesem Punkt angelangt war, erschien die Muttergottes auf dem Berg in Frankreich,- der ältesten Tochter der Kirche,
- der Geburtsstätte der christlichen Autorität bei der Taufe und Königssalbung des Franken Chlodwig durch den hl. Remigius.Der 19. September war ein Samstag, der Tag vor dem öffentlichen Begehen des Festes der "Sieben Schmerzen Mariens". Es war drei Uhr am Nachmittag, der Zeitpunkt des Sühnetodes Unseres Herrn Jesus Christus am Kreuz auf dem Berge Calvaria. Am 19. September wird in Neapel auch der Festtag des hl. Bischofs und Martyrers Januarius (gestorben um 305 zu Puteoli) begangen, dessen Blut, aufbewahrt in zwei Ampullen, an diesem Tage flüssig wird. Genau an diesem Tag ist die Schmerzensmutter erschienen.
Melanie, das Hirtenmädchen, berichtet:
"Aus dem Dorf hörte man den Angelus läuten, denn das Wetter war klar und es gab keine Wolken. Nachdem wir dem Lieben Gott die Ehre erwiesen hatten, sagte ich zu Maximin, daß wir unsere Kühe auf eine kleine Ebene nahe der Schlucht treiben sollten, da es dort Steine gäbe, um das ‚Paradies' aufzubauen. Wir trieben unsere Kühe zu dieser Stelle und nahmen dann unsere kleine Mahlzeit ein. Anschließend haben wir die Steine zusammengetragen und machten uns daran, unser kleines Haus zu bauen, das aus einem Erdgeschoß bestand, das sozusagen unseren Wohnraum darstellte, und einem Stockwerk darüber, das in unseren Augen das ‚Paradies' darstellte.
Dieses obere Stockwerk war ganz mit Blumen von verschiedenen Farben geschmückt und mit hängenden Girlanden aus Blumenstengeln. Dieses ‚Paradies' war mit einem einzelnen, großen Stein bedeckt, der ebenfalls mit Blumen übersät war. Außerdem hatten wir auch hier rundherum Girlanden aufgehängt. Als das ‚Paradies' fertiggestellt war, haben wir es besichtigt. Wir waren schläfrig geworden und entfernten uns etwa zwei Schritte davon. Hier schliefen wir im Gras ein.
Als ich aufwachte und unsere Kühe nicht mehr sah, rief ich Maximin und stieg zu dem kleinen Hügel empor. Von da aus sah ich, daß unsere Kühe friedlich lagerten. Da stieg ich wieder hinunter, und Maximin kam seinerseits herauf. Plötzlich sah ich ein strahlendes Licht, strahlender als die Sonne, und kaum konnte ich noch die Worte herausbringen: ‚Maximin, siehst du, da unten? Um Gottes willen!' Gleichzeitig ließ ich den Stock fallen, den ich in der Hand hatte. Ich weiß nicht, was in diesem Augenblick Köstliches in mir vorging, aber ich fühlte mich angezogen, ich fühlte mich überwältigt von Ehrfurcht, und mein Herz lief schneller als ich selbst konnte. Ich starrte auf dieses unbewegliche Licht, und als es sich öffnete, sah ich darin ein noch stärkeres Licht, das sich bewegte und mitten in diesem Licht erblickte ich eine sehr schöne Frau, die auf unserem ‚Paradies' saß."Schmerzerfüllt und weinend verbirgt die Gestalt das Antlitz in ihren Händen. Gleich darauf aber erhebt sie sich. In fremder, sehr majestätischer Tracht steht sie plötzlich aufrecht vor den Kindern. Sie faltet ihre Arme leicht über der Brust, als sie die Kinder anblickt. Während ein Strom von Tränen ihre Wangen benetzt, ruft sie den Kindern entgegen: "Kommt nur, meine Kinder, und habt keine Angst! Ich bin gekommen, um euch eine große Botschaft zu verkünden!"
Bei diesen milden und einladenden Worten fliegt Melanie gleichsam mit Herz und Seele der "schönen Frau" entgegen. Als die Kinder dicht vor sie hintreten, beginnt die Erscheinung ihre Unterhaltung.
Wunderbar, strahlend, voll Liebe, ganz schön "wie von Liebe gebildet" war ihr Anblick - tota pulchra es Maria - ganz schön bist du, Maria.
Melanie sagt später: "Indessen ich sie anschaute, verlangte ich sehnlichst danach, ganz in ihr zu versinken."Als Melanie am 21. November 1878 in Castellamare eine Niederschrift über das Geheimnis der großen Botschaft anfertigt, beschreibt sie das Aussehen der Muttergottes mit folgenden Worten:
"Die Allerseligste Jungfrau war groß und wohlgestaltet. Sie wirkte so gewichtlos, daß man glauben konnte, sie durch einen Hauch in Bewegung versetzen zu können; indessen war sie unbeweglich und stand in fester Haltung. Ihre Gesichtszüge waren würdevoll und Ehrfurcht einflößend, jedoch nicht auf die gleiche Weise, wie bei den großen Herren dieser Welt. Sie flößte eine ehrfurchtsvolle Angst ein. Ihre Würde forderte eine mit Liebe vermischte Ehrfurcht und wirkte anziehend. Ihr Blick war sanft und durchdringend zugleich; ihre Augen schienen mit den meinen im Gespräch zu sein, aber dieses Gespräch entstand aus einem tiefen und lebhaften Glücksgefühl dieser entzückenden Schönheit gegenüber, die mich hinschmelzen ließ. Die Freundlichkeit ihres Blicks, ihr Ausdruck einer unbegreiflichen Güte ließ verstehen und fühlen, daß sie anziehen und sich verschenken wollte; es war ein Ausdruck von Liebe, der sich weder mit der Zunge noch mit den Buchstaben des Alphabets ausdrücken läßt.
Das Kleid der Allerseligsten Jungfrau war silbrig-weiß und ganz strahlend; es hatte nichts Stoffliches an sich: Es war ganz aus Licht und Glanz zusammengesetzt, war lebendig und schimmerte; es gibt hienieden keinen passenden Ausdruck und keine Vergleichsmöglichkeit.
Die Heilige Jungfrau war ganz aus Schönheit und Liebe geformt; wenn ich sie ansah, sehnte ich mich danach, in ihr zu verschmelzen. Alles an und in ihr atmete Würde, die Pracht und Herrlichkeit einer unvergleichlichen Königin. Sie erschien weiß, makellos, kristallen, blendend, himmlisch, frisch, neu, wie eine Jungfrau. Es schien, als wenn das Wort Liebe ihren silbrigen und so reinen Lippen entschlüpfen würde. Sie sah aus wie eine gute Mutter, voll Güte, Liebenswürdigkeit und voll Liebe für uns, voll Mitleid und Barmherzigkeit.
Die Krone aus Rosen, die sie auf dem Kopf trug, war so schön und leuchtend, daß man sich davon keine Vorstellung machen kann. Diese verschiedenfarbigen Rosen waren nicht irdisch; es war ein Blumenstrauß, der das Haupt der Allerseligsten Jungfrau in Form einer Krone umgab; doch diese Rosen waren lebendig, kamen und gingen. Und dann noch: Aus dem Innern jeder Rose drang ein solch schönes Licht hervor, das entzückte und die Rosen in unerhörtem Glanz erstrahlen ließ. Aus der Rosenkrone leuchteten Zweige wie aus Gold und eine Reihe anderer Blumen, geschmückt mit Brillanten. Das Ganze sah aus wie ein funkelndes Diadem, das ganz von allein stärker als unsere irdische Sonne erstrahlte.
Die Heilige Jungfrau trug an ihrem Hals ein sehr schönes Kreuz. Dieses Kreuz schien vergoldet zu sein: ich sage vergoldet, also nicht aus massivem Gold; denn ich hatte manchmal vergoldete Gegenstände mit verschiedenen Tönungen gesehen, die auf mich einen viel schöneren Eindruck machten, als etwa ein einfaches Stück Gold. Auf diesem schönen Kreuz, das in hellem Licht erstrahlte, war ein Christus abgebildet: Es war Unser Herr mit den ausgebreiteten Armen am Kreuz. Auf jeder Seite des Kreuzes, beinahe am Ende, befand sich auf der einen Seite ein Hammer und auf der anderen Seite eine Zange. Die Körperfarbe des Gekreuzigten war natürlich, leuchtete aber mit großer Kraft. Das Licht, das aus seinem ganzen Körper hervorbrach, hatte die Form von stark leuchtenden Dolchen, die mir das Herz zerstachen in dem Wunsch, mich in ihm zu verlieren. Manchmal schien es, daß Christus tot sei; sein Haupt war geneigt und der Körper wirkte wie zusammengesunken, wie um abzufallen, wenn er nicht von den Nägeln am Kreuz zurückgehalten worden wäre.
Mich überfiel ein tiefes Mitleid, und ich hätte gerne der ganzen Welt seine unbekannte Liebe mitgeteilt und in die Seelen der Sterblichen die zarteste Zuneigung und die lebhafteste Dankbarkeit für einen Gott eingeflößt, der unserer keineswegs bedurfte, um all das zu sein, was er ist, was er war und immer sein wird. Und trotzdem, oh, du dem Menschen unbegreifliche Liebe, er ist Mensch geworden und wollte sterben, ja sterben, um in unsere Seelen und in unser Gedächtnis die ungeheure Liebe einzuprägen, die er uns entgegenbringt! Oh, ich Unglückliche, daß ich so arm bin an Ausdrucksmöglichkeiten, um die Liebe, die unser gütiger Erlöser für uns hegt, zu beschreiben. Aber andererseits, was sind wir doch glücklich, tiefer fühlen zu können, als wir auszudrücken in der Lage sind!
Ein andermal wieder schien der Gekreuzigte lebendig zu sein; er hielt das Haupt aufgerichtet, die Augen offen und machte den Eindruck, aus eigenem Willen am Kreuz zu haften. Manchmal schien es auch, daß er spreche. Er wollte anscheinend zeigen, daß er für uns am Kreuz hing, aus Liebe zu uns, um uns zu sich zu ziehen, daß er immer neu Liebe für uns empfindet, und daß seine Liebe zu Beginn des Jahres 33 die gleiche war wie heute und daß sie immer dauern wird.
Die Heilige Jungfrau weinte beinahe ununterbrochen, während sie mit mir sprach. Ihre Tränen fielen, eine nach der anderen, langsam herunter, bis zu ihren Knien, und dann verschwanden sie wie Lichtfunken. Sie waren leuchtend und von Liebe getränkt. Ich hätte sie gerne getröstet, damit sie nicht mehr weine. Aber es schien mir, daß sie ihre Tränen zeigen mußte, um ihre von den Menschen vergessene Liebe besser zu beweisen. Ich hätte mich in ihre Arme werfen wollen, um ihr zu sagen: ‚Meine gute Mutter, weine nicht! Ich möchte Dich für alle Menschen der Erde lieben.' Aber es schien mir, als ob sie zu mir sagte: ‚Es gibt so viele, die mich nicht kennen!'Ich schwebte zwischen Leben und Tod, da ich auf der einen Seite so viel Liebe sah, so viel Sehnsucht, geliebt zu werden, und auf der anderen Seite so viel Kälte und Gleichgültigkeit… Oh, meine Mutter, meine schöne und gute Mutter, meine Liebe, Herz meines Herzens! Die Tränen unserer zärtlichen Mutter, weit davon entfernt, ihre Würde einer Königin und Herrin zu vermindern, schienen sie im Gegenteil noch schöner, mächtiger, liebevoller, mütterlicher, noch entzückender zu machen, und am liebsten hätte ich ihre Tränen, die mein Herz vor Mitleid und Liebe springen ließen, abgefangen. Eine Mutter weinen zu sehen, und eine solche Mutter dazu, ohne alle vorstellbaren Mittel und Wege zu finden, sie zu trösten, ihre Schmerzen in Freude zu verwandeln, kann man das verstehen? Oh, meine überaus gute Mutter, du bist mit allen Vorzügen ausgestattet worden, deren Gott fähig ist; du hast die Allmacht Gottes wie erschöpft; du bist gut und darüberhinaus strahlst du Gottes Güte aus. Gott hat sich selbst übertroffen, als er dich als sein irdisches und himmlisches Meisterwerk schuf.
Die Allerseligste Jungfrau trug eine gelbe Schürze. Was sage ich - gelb? Sie trug eine Schürze mit der Leuchtkraft mehrerer Sonnen zusammengenommen. Das war kein materieller Stoff, es war eine Vielfalt von Herrlichkeiten, und diese funkelten in großer Schönheit. Alles an der Heiligen Jungfrau trug stark dazu bei, ja riß mich geradezu hin zur Anbetung und Liebe meines Jesus in allen Stadien seines irdischen Lebens.
Die Allerseligste Jungfrau trug zwei Ketten, wovon eine etwas breiter war als die andere. An der schmaleren Kette hing das Kreuz, von dem ich bereits oben sprach. Diese Ketten (man kann ihnen keinen anderen Namen als Ketten geben) wirkten wie Ruhmesstrahlen von großer Leuchtkraft, die funkelten und schimmerten.
Die Schuhe (Schuhe muß man dazu sagen) waren weiß, aber aus einem silbrigen Weiß und leuchtend, sie waren von Rosen umrankt. Diese Rosen waren von verwirrender Schönheit, und aus jedem Roseninneren züngelte eine Flamme aus Licht hervor, sehr schön und angenehm anzusehen. Auf den Schuhen war eine Verzierung aus Gold, aber nicht aus irdischem Gold, sondern aus dem Gold des Paradieses. Der Anblick der Heiligen Jungfrau selbst war ein vollendetes Paradies. Sie besaß in sich alles, was zufriedenstellen konnte, denn die Erde geriet in Vergessenheit. Die Heilige Jungfrau war von zwei Lichtern umgeben. Das erste Licht, das ihr näher war, gelangte bis zu uns; es leuchtete mit einem schönen Glanz und funkelte stark.
Das zweite Licht breitete sich um die schöne Frau aus, und wir befanden uns innerhalb desselben; es war unbeweglich (mit anderen Worten, es schimmerte, funkelte nicht), war aber strahlender als das Licht unserer irdischen Sonne. Alle diese Lichter taten in den Augen nicht weh und ermüdeten die Blicke nicht.
Außer diesen Lichtern und diesem Glanz traten aus der Gestalt der Heiligen Jungfrau, aus ihren Kleidern, von überall her, noch Strahlenbündel, Garben von Licht oder Lichtstrahlen hervor.
Die Stimme der schönen Frau war sanft; sie bezauberte, entzückte und tat dem Herzen wohl; sie beruhigte, befriedigte und besänftigte. Es schien mir, als hätte ich schon immer von ihrer warmen Stimme essen wollen, und mein Herz schien zu tanzen oder ihr entgegengehen zu wollen, um sich in ihr zu verlieren.
Die Augen der Allerseligsten Jungfrau, unserer zärtlichen Mutter, lassen sich von einer menschlichen Zunge nicht beschreiben. Um von ihnen zu sprechen, wäre ein Seraphin nötig, ja mehr, es bedürfte der Ausdrucksweise Gottes selbst, jenes Gottes, der die Unbefleckte Jungfrau, das Meisterwerk seiner Allmacht, geschaffen hat. Die Augen Mariens erschienen tausend und tausend Mal schöner als die gesuchtesten Brillanten, Diamanten und sonstigen Edelsteine; sie leuchteten wie zwei Sonnen, sie waren sanft, die Wärme selbst, klar wie ein Spiegel. In diesen Augen sah man das Paradies. Man wurde von ihnen zu ihr gezogen, man hatte den Eindruck, sie wolle sich verschenken und an sich ziehen.
Je länger ich sie ansah, umso mehr wollte ich sie sehen; je mehr ich sie anblickte, desto mehr liebte ich sie und ich liebte sie mit allen meinen Kräften.
Die Augen der schönen Unbefleckten waren wie die Pforte zu Gott, von wo aus man alles sah, was die Seele berauschte. Als meine Augen sich mit jenen der Muttergottes trafen, die auch meine Mutter ist, spürte ich in meinem Inneren eine glückliche Erhebung der Liebe und eine feierliche Versicherung, sie zu lieben und in Liebe zu vergehen. Während wir uns betrachteten, sprachen unsere Augen ihre eigene Sprache, und ich liebte sie so sehr, daß ich sie am liebsten mitten auf ihre Augen geküßt hätte, die meine Seele rührten und sie anzuziehen schienen, um sich mit der ihren zu vereinigen. Ihre Augen erzeugten in meinem ganzen Wesen ein leichtes Erzittern, und ich hütete mich davor, auch nur die kleinste Bewegung zu machen, die ihr hätte unangenehm sein können, und wäre diese Bewegung auch noch so geringfügig gewesen.
Allein der Anblick dieser Augen der reinsten der Jungfrauen würde genügt haben, der Himmel eines Seligen zu sein; hätte ausgereicht, eine Seele in die Fülle der Absichten des Allerhöchsten hinsichtlich der Ereignisse, die im Laufe des sterblichen Lebens vorkommen, einzuweihen; hätte genügt, diese Seele zu ständigen Handlungen des Lobes, des Dankes, der Wiedergutmachung und der Sühne zu veranlassen. Allein der Anblick konzentriert die Seele auf Gott und macht aus ihr eine lebende Tote, die alle Dinge der Erde, und scheinen sie die ernsthaftesten zu sein, nur als das Spiel von Kindern betrachtet. Sie möchte nur mehr von Gott sprechen hören und von dem, was sich auf seine Herrlichkeit bezieht.Die Sünde ist das einzige Übel, das sie auf Erden sieht. Sie würde aus Schmerz darüber sterben, wenn Gott sie nicht am Leben erhielte. Amen." (Maria vom Kreuze, Opfer Jesu, geborene Melanie Calvat, Hirtin von La Salette, Castellamare, 21. November 1878).
Die gesamte Erscheinung der Muttergottes erinnert aber auch an das Aussehen des alttestamentlichen Hohenpriesters. Die gleichsam aus Gold, rotem Purpur und karmesinfarbenem Stoff gewirkten Schulterstücke des Ephod, bestanden bei Maria aus Licht. Das Kleid, ebenso Purpur, Licht und Byssus strahlend. Das Stirnblatt aus feinstem Gold gewirkt, in Siegelstecherarbeit eingraviert "Heilig dem Herrn" - Marias Strahlenkranz, kündend ihr "Voll und Gnade", ein Wohlgefallen vor dem Herrn. Ihre hohe Kopftracht, in Ähnlichkeit zu der Aarons, zur Auszeichnung und Ehre (vgl. Exodus, Kap. 28).
Ihre Haube, mehr spitz zulaufend, in Verbindung mit dem Strahlendiadem an eine Tiara erinnernd, an die stoffgewirkte Kegelmütze des Papstes, geziert mit dreifach übereinander angebrachten Kronreifen. Die Tiara des Papstes ist keine liturgische Kopfbedeckung wie die Mitra, die er mit den Bischöfen als Bischof von Rom trägt, sondern sie ist Ausdruck und Symbol seiner weltlichen Macht - als Vater der Völker und Lenker der katholischen Fürsten und katholischen Könige (Regierungsbevollmächtigte) - ein Programm gegen die falsche Auffassung der Religionsfreiheit. Nicht umsonst legte Papst Paul VI. am 21. November 1964 seine Tiara nieder. Doch die Kegelhaube, die Maria trägt, neigt ihre Spitze nach vorne und wird zur sogenannten phrygischen Mütze, die Kopfbedeckung der Jakobiner in der französischen Revolution. Welch eine geheimnisvolle Metamorphose der Tiara, welch verborgene Botschaft dieser Tracht!?
Was nun ist bei Maria das Brustschild, dessen Vorderseite mit zwölf Edelsteinen besetzt war als Sinnbild der zwölf Stämme Israels, und worin die Losorakel Urim und Tummim gelegt wurden zum Schiedsrichterspruch Gottes über das Volk Israel zu Heil und Rettung? Betrachten wir Maria. Sehen wir in ihrer Gestalt ein Bild der Kirche und des Papstes - sie und er in Ketten.
Auf ihrer Brust trägt sie, an einer schweren Kette hängend, ein Kreuz mit dem lebenden Gekreuzigten, der von Blut überströmt, lebt und leidet, sich wie im letzten Todeskampf befindet, der das Erlösungswerk vollendet, zum Heil und zur Rettung. An den beiden Querbalken sind ein Hammer und eine Zange zu sehen. So offenbart sich die Muttergottes als Gesandte ihres gekreuzigten Sohnes, des Erlösers und Messias Jesus Christus. Sie ist ganz in sein Erlösungswerk, in seinen Opfertod eingebunden, als Mitopfernde und Mitleidende unter dem Kreuz."Stabat mater dolorosa, juxta Crucem lacrimosa, dum pendebat Filius"
Christi Mutter stand mit Schmerzen, bei dem Kreuz und weint von Herzen, als ihr lieber Sohn da hing. Ach, für Seiner Brüder Schulden, sah sie Ihn die Marter dulden, Geißeln, Dornen, Spott und Hohn.
Im Brevier zum Fest der Sieben Schmerzen Mariens betet die Kirche zur Non: "Ein Myrthenstrauß ist mir mein Geliebter. An meiner Brust wird er ruhen." Zur Vesper: "Wem soll ich dich vergleichen, wem bist du ähnlich, Tochter Jerusalem? Wem soll ich dich gleichsetzen, dich zu trösten, Jungfrau, Tochter Sion? Groß wie das Meer ist dein Schmerz." Maria ist ganz die Botin ihres Sohnes. Sie will ganz zu ihm hinführen, sie spricht ganz als Er. Sie ist ganz sein eigen - totus tuus. Sollen doch die Christen, die Getauften, ganz an Christus hängen, als Glieder der heiligen Kirche, der Tochter Sion, so wie die Kreuzeskette an Maria hängt, der mystischen Braut, im Geiste der Ergebung und Buße. Die Christen sollen ganz fest an die göttliche Vorsehung gebunden und von den Fängen der Welt gelöst sein - Hammer und Zange, Gott hat die Macht zu binden und zu lösen. Doch die Völker wollen nicht mehr.
"Was tat ich dir, Volk? Antworte mir! Ich habe dich herausgeführt aus Ägypten, und du willst nichts mehr von mir wissen."1. Die ersten Worte
"Wenn mein Volk sich nicht unterwerfen will, bin ich gezwungen, den Arm meines Sohnes fallen zu lassen. Er ist so schwer und drückend, daß ich ihn nicht mehr zurückhalten kann.
Wie lange leide ich schon für euch! Wenn ich will, daß mein Sohn euch nicht aufgibt, bin ich gezwungen, ihn ohne Unterlaß zu bitten. Ihr aber macht euch nichts daraus. Ihr könnt beten und tun so viel ihr wollt, niemals werdet ihr vergelten können, was ich alles für euch getan habe!
Ich habe euch sechs Tage zum Arbeiten gegeben, und ich habe mir den siebten Tag vorbehalten. Man will ihn mir nicht gewähren. Das ist es, was den Arm meines Sohnes so schwer macht.
Jene, die einen Wagen lenken, wissen nicht, wie sie fluchen sollen, ohne den Namen meines Sohnes in den Mund zu nehmen.
Das sind die beiden Dinge, die den Arm meines Sohnes immer schwerer machen.
Wenn die Ernte verdirbt, geschieht es nur um euretwillen. Ich habe es euch letztes Jahr mit den Kartoffeln zu verstehen gegeben. Ihr habt euch nichts daraus gemacht. Ja ganz im Gegenteil, wenn ihr Verfaultes fandet, habt ihr geflucht und dabei den Namen meines Sohnes hervorgestoßen. Sie werden weiter faulen, und an Weihnachten werden keine mehr da sein.""Wenn mein Volk sich nicht unterwerfen will."
Eindeutig werden die Gottesrechte ausgesprochen, die an der ersten Stelle stehen, nicht die Menschenrechte, die Emanzipation und die autonome Freiheit.
Welches ist das Zeugnis der Unterwerfung unter Gott? Es ist das Bundeszeichen des Alten Testamentes, und zwar die Heiligung des siebten Schöpfungstages. Der Sonntag ist der Tag des Herrn, das Zeugnis der Anbetung des Herrn und die Garantie des Segens Gottes für die Menschen.
Deutlich stehen die drei ersten Gebote des Dekaloges vor Augen - die erste Gesetzestafel:1. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben. Das bedeutet die Anerkennung und die Unterwerfung unter Gottes Willen.
2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.
3. Gedenke, daß du den Sabbat (Sonntag) heiligst.
Weiter spricht Maria:
"Wenn ihr Getreide habt, braucht ihr es nicht säen. Alles, was ihr säen werdet, werden die Tiere fressen. Das, was aufgeht, wird beim Dreschen zu Staub zerfallen. Es wird eine große Hungersnot kommen. Bevor die Hungersnot kommt, werden die Kinder bis zu sieben Jahren von einem Zittern befallen werden und in den Armen der Erwachsenen sterben, die sie halten. Die Großen aber werden durch den Hunger Buße tun. Die Nüsse werden schlecht werden. Die Trauben werden verfaulen."
Was bedeuten diese Aussagen? Kartoffeln, die verfaulen; Getreide, das zu Staub zerfällt. Was bedeutet die Hungersnot? Was bedeuten die Nüsse, welche schlecht werden, und die Trauben, die verfaulen?
Diese Strafen sind tatsächlich hereingebrochen. Den Worten der Prophetie ist es jedoch eigen, über den buchstäblichen Sinn der Worte auf einen übertragenen, mystischen und wahrhaft reellen Sinn hinauszuweisen.
Was bedeutet die Aussage über die Kartoffeln? Woher stammen sie? Die Kartoffel wurde aus Amerika nach Europa eingeführt. Faul werden die Früchte der falschen Freiheit. Was sind die Menschenrechte ohne eine Bindung an Gott (Religion), die Emanzipation, die freie Wirtschaft ohne Rücksichten? Die Früchte werden in Anarchie, Versklavung und Unmoral verderben.
Was bedeutet das Getreide, das Korn? Das Getreide ist die Materie für das Brot und somit für die Heilige Eucharistie. Diese zerfällt zu Staub. Auch das können wir heute verstehen. Anstatt dem Opfer wird das Mahl abgehalten. Der Altar wurde gegen einen Tisch ausgetauscht. Die gesamte Liturgiereform, Handkommunion, Befreiungstheologie, zielt darauf ab. Wir essen das Bruderbrot. Dieses Brot ist nur ein Brot, nicht der Leib Jesu Christi. Die Heilige Eucharistie, die Darreichung des Brotes der Engel, Christus selbst, wird nicht mehr sein. Christus sagt: "Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer mich ißt, wird leben."
Was bedeutet die Aussage über die Nüsse? Die Nuß ist eine Frucht des Wohlgefallens, des Friedens und ein Symbol des Gartens. Die Nüsse werden schlecht. Ein falscher Wohlgeschmack zieht ein. Es herrscht nicht mehr der Geschmack an den Geboten und an der Hingabe zu Gott, sondern es herrscht der falsche Geschmack an den sinnlichen Freuden und dem Wohlleben.
Nun die schlimmste Aussage - die Trauben werden verfaulen. Damit ist gemeint, daß es den Wein nicht mehr geben wird, der das Herz der Menschen erfreut, stärkt und festigt. Der Wein, der im Heiligen Meßopfer zum Blute Christi wird, zum Erlöserblut, das alle Sünden hinwegnimmt und uns neues Leben gibt in der Gnade. Dieses Blut ist das Zeugnis des Bundes mit Gott. In diesem Blut sind wir Kinder Gottes, auf keine andere Weise - durch keine Ethik, durch keinen Humanismus, durch keine Wohltätigkeiten, auch nicht aus unseren eigenen Kräften - nur in diesem Blut des Gottmenschen sind wir reingewaschen. Die Erlösung ist eine Erlösung durch Christi Opfertod, keine Selbsterlösung.Gerade das will der moderne Mensch:
- Aus eigenen Kräften will er alles schaffen.
- Nach eigenen Vorstellungen will er zu Gott kommen.
- Nach seiner eigenen Facon will er selig werden.Diese ersten Worte an die Kinder sind gleichsam die Einleitung, das Prinzip und das Fundament aller Übel der Neuzeit, welche aus der Mißachtung der Gebote der ersten Gesetzestafel entstehen.
Vier Übel sind die Folgen:
1. Die Freiheit in Anbindung an Gott wird verkehrt in ein sich Ausleben. Die Korruption der Kartoffel und "Amerika".
2. Die Heilige Eucharistie wird verkehrt in eine Mahlfeier. Der Sinn des Getreides.
3. Die geistlichen Freuden wandeln sich in Lüsternheit. Das Schlechtwerden der Nüsse.
4. Die demütige und empfangende Haltung des Menschen, der alles Gute von Gott durch Christi Blut erhält, wird zum "Self-Made-Man" gewandelt. Der Mensch kann alles selbst und legt dabei einen luziferischen Stolz an den Tag. Die "Wandlung" der Trauben.
Was danach folgt, ist die zweite Rede der Muttergottes, das große Geheimnis, das sie Melanie und Maximin mitgeteilt hat. Jedem der beiden Kinder wurde sein eigenes Geheimnis mitgeteilt. Das Geheimnis, welches die Muttergottes Maximin mitgeteilt hatte, war nur Papst Pius IX. bekannt. Melanies Geheimnis wurde ab 1879 nach und nach öffentlich.
Am 3. Juli 1851 schrieb Melanie zum ersten Mal ihr Geheimnis nieder. Die Niederschrift erfolgte im Kloster der Vorsehung in Corenc vor zwei Zeugen - dem Domherrn de Taxis und M. Dausse, einem Ingenieur der Brücken- und Straßenbaubehörde. Sie beschrieb drei Seiten ohne abzusetzen, unterzeichnete diese, ohne das Geschriebene nochmals durchzulesen, steckte sie in einen Umschlag und schrieb darauf: "An Seine Heiligkeit Pius IX. in Rom." Am nächsten Tag begab sich Melanie nach Grenoble zum Sitz des Bischofs, um ein Datum hinzuzufügen, das sie noch nirgends angebracht hatte, wie sie zu Mademoiselle des Brùlais im September sagen wird. Nun öffnete sie den Umschlag wieder und machte eine Abschrift ihres Geheimnisses. Die anwesenden Zeugen fragte sie nach dem Sinn von "infailliblement" (unfehlbar) und von "souillée" (beschmutzte Stadt). Schließlich wollte sie wissen, wie man "Antichrist" schreibt. Sie versiegelte den Umschlag und verließ den Raum in aller Ruhe.
Nachdem sie unzählige Male mündlich darüber berichtet hatte, entschloß sie sich im Jahre 1878 zur schriftlichen Niederlegung. Der Bericht wurde am 15. November 1879 in Lecce (Italien) mit der Druckerlaubnis des Bischofs, Monsignore Zola, veröffentlicht und 1904 in Lyon, einige Monate vor Melanies Tod "ne varietur" (auf daß nichts darin geändert werde), abgedruckt. Dieses schmale Bändchen ist selten geworden.
Die genaue Wiedergabe dieses Textes:
"Melanie, was ich dir jetzt sagen werde, wird nicht immer geheim bleiben. Du wirst es im Jahre 1858 (im Jahr der berühmten Muttergotteserscheinungen in Lourdes) bekanntmachen können.
Die Priester, Diener meines Sohnes, die Priester sind durch ihr schlechtes Leben, ihre Ehrfurchtslosigkeiten, ihre Pietätlosigkeit bei der Feier der heiligen Geheimnisse, durch ihre Liebe zum Geld, zu Ehren und Vergnügungen Gruben der Unreinigkeit geworden. Ja, die Priester fordern die Rache heraus, und die Rache schwebt über ihren Häuptern. Wehe den Priestern und den gottgeweihten Personen, die durch ihre Treulosigkeiten und ihr schlechtes Leben meinen Sohn von neuem kreuzigen! Die Sünden der gottgeweihten Personen schreien zum Himmel und rufen nach Rache. Siehe, die Rache ist vor ihren Türen, denn es gibt niemanden mehr, der die Barmherzigkeit und die Verzeihung für das Volk erfleht. Es gibt keine großherzigen Seelen mehr. Es gibt niemanden mehr, der würdig wäre, das makellose Opferlamm dem Ewigen zugunsten der Welt aufzuopfern.
Gott wird in beispielloser Weise zuschlagen. Wehe den Bewohnern der Erde! Gott wird seinem ganzen Zorn völlig freien Lauf lassen, und niemand wird sich so vielen vereinten Übeln entziehen können."Die Priester sind das Salz der Erde. Sie erflehen die Barmherzigkeit und die Verzeihung für das Volk durch das Heilige Opfer in der Meßfeier und durch ihr gotthingegebenes Leben. Gruben der Unreinheit werden sie durch die Liebe zum Geld, durch Wohlleben und durch die Mißachtung der heiligen Geheimnisse. Verstehen wir, was es vor Gott bedeutet, wenn man den Zölibat heutzutage am liebsten abschaffen möchte und die Anpassung an die Welt der Triumph ist.
"Wehe den Bewohnern der Erde" - wenn das Salz schal geworden ist. Sie wollen ihr eigenes freies Leben entfernt von Gott leben. Gott wird in beispielloser Weise zuschlagen.Einige Auszüge aus Melanies Briefen.
St. Barnabas, 1892 (genaues Datum fehlt)
"… Oh, unsere zarte Mutter Maria hatte Grund, viele Tränen über den Klerus zu vergießen … Bald werden wir es sehen, nicht mehr unter dem Fell des Lammes, sondern durch den Wolfspelz wird die Herde Jesu Christi verschlungen. Jesus Christus wird die Verachtung, die man den Tränen seiner heiligen Mutter und ihrer göttlichen Botschaft entgegengebracht hat, rächen…"St. Barnabas, 7. Juni 1891
"… Es ist so selten … heutzutage einen Priester nach dem Herzen Gottes zu treffen. Dies ist traurig, dies ist zugleich schrecklich, und doch ist es so. Es gibt Priester, die nicht einmal an Gott glauben. ‚Messe lesen ist ein Beruf wie jeder andere', sagte einer von ihnen in einer Versammlung. ‚Wie diese Schaulustigen die Dummheiten leichtfertig glauben, die ich ihnen gesagt habe', sagte ein anderer in der Sakristei nach der Predigt in Gegenwart von mehreren Personen."Castellamare, 10. Juli 1882
"… Der Krieg, den der Klerus gegen das Geheimnis führt, erstaunt mich nicht, die Verfolgung gegen Christus und seine Kirche verwundern mich nicht mehr. Ich fürchte die Verfolger der Religion nicht, ich fürchte nicht die Gottlosen, die Freimaurer, noch die Atheisten etc. Was ich fürchte, ist der Mangel an Glaube beim größten Teil des französischen Klerus.
Wenn die ersten Apostel des Heilandes noch leben würden, sie hätten gekämpft, sie hätten gekämpft bis zum Blutvergießen, um die Sache ihres göttlichen Meisters zu unterstützen…
Das Geheimnis bietet nur die Beobachtung des Gesetzes Gottes an und findet nur keinen Gefallen an der Mißachtung desselben Gesetzes, und es droht Züchtigung und Geißeln den Übertretern dieses heiligen Gesetzes.
Im übrigen - wissen wir nicht, daß unser Herr verurteilt und gekreuzigt wurde durch die Priester?"Fortsetzung im Wortlaut des Geheimnisses:
"Die Häupter, die Führer des Gottesvolkes, haben das Gebet und die Buße vernachlässigt und der Dämon hat ihren Verstand verdunkelt. Sie sind irrende Sterne geworden, die der alte Teufel mit seinem Schweif nach sich zieht, um sie zu verderben. Gott wird es der alten Schlange gestatten, Entzweiungen unter die Regierenden, in alle Gesellschaften, in alle Familien zu bringen. Man wird körperliche und geistige Peinen erleiden. Gott wird die Menschen sich selbst überlassen und Strafgerichte senden, die während mehr als 35 Jahren aufeinander folgen werden. Die Menschheit steht am Vorabend der schrecklichsten Geißeln und der größten Ereignisse. Man muß darauf gefaßt sein, mit eiserner Rute geführt zu werden und den Kelch des Zornes zu trinken."
Die Häupter, die Führer des Gottesvolkes, sind die Bischöfe. Der Dämon hat ihren Verstand verdunkelt. Sie sind irrende Sterne geworden, die der alte Teufel mit seinem Schweif nach sich zieht, um sie zu verderben. Damals unfaßbar, heute verständlich. Sie sind irrende Sterne. Sie geben ihr Licht ohne Sinn. Sie machen keinen oder schlechten Gebrauch von der Autorität, die sie von Christus erhalten haben.
Liberal, ökumenistisch, unverbindlich, weltangepaßt - sie sind im Dialog ohne Bekehrungseifer verdunkelt. Der Klerus ist das Auge und der Mund Christi für das Heil der Welt. Heute sind sie blind und stumm. Da das öffentliche Leben ihres richtungsweisenden Maßstabes beraubt ist, erkennt man die Folge in der Zerrüttung unter den Regierenden, in den Gesellschaften und in der Familie - Ehescheidung, Homosexuellen-"Ehe" und Abtreibung sind die markanten Beweise.
Dazu ein Brief von Melanie:
St. Barnabas, 2. Januar 1892
"… Die Kirche wird immer bestehen, Unser Herr hat es gesagt. Aber wie viele Verräter, wie viele Apostaten (Abgefallene), Bestochene und Sektierer sind unter den lehrenden Gliedern (Bischöfe und Priester) der Kirche, die den Charakter oder das Zeichen des Tieres mit den zehn Hörnern haben, von dem der hl. Johannes in seiner Vision auf Patmos spricht. Dieses Tier scheint einem Lamm ähnlich, das aus der Erde kommt, aber ist es nicht das Bild der untreuen (ungläubigen) Geistlichen? Ich glaube es fest. Glücklich alle, die in der Gnade mit Gott verharren, denn jene, die es erleben, werden traurige und schreckliche Dinge sehen. Wir sind noch nicht am Anfang vom Ende…"Das Urteil Gottes lautet: "Gott wird den Menschen sich selbst überlassen." Was bedeuten 35 Jahre? Das dürfte eine symbolische Zahl sein. Die 40 ist die Zahl der Vollendung gottmenschlichen Bemühens - 40 Tage Regen bei der Sintflut. 40 Tage befand sich Moses auf dem Berg. 40tägiges Fasten Jesu. Die 35 wäre dann doch nicht das Vollmaß aller verdienten Strafen - aus Erbarmen Gottes durch das Sühneblut Christi. 70 ist die Vollzahl: die heilige Zahl 7 der Vollkommenheit mal der Zahl der 10 Gebote. 35 ist die gebrochene Vollkommenheit. In der Geheimen Offenbarung des heiligen Johannes ist die halbe 7 die Zahl der Jahre, die der Antichrist regiert. La Salette war 1846! Und die Strafgerichte? Werfen wir einen Blick darauf - ein Strafgericht erscheint schlimmer als das andere:
1866
Schlacht bei Königgrätz. Das katholische Österreich wird aus dem deutschen Staatenbund hinausgedrängt. Das protestantische Preußen hält die Machtstellung in Deutschland in seinen Händen.1870/1871
Deutsch-Französischer Krieg.1914 bis 1918
Erster Weltkrieg, Beginn der bolschewistischen Weltrevolution in Rußland, Zerstörung des letzten katholischen Staates, dem Kaisertum in Österreich, Weltwirtschaftskrise, Inflation, Machtergreifung Hitlers, Nazidiktatur.1939 bis 1945
Zweiter Weltkrieg, Atombombe.1947
Teilung Deutschlands, Teilung Europas in West und Ost, in ein sogenanntes freies und kommunistisches Europa.
Es droht die totale Zerstörung der Menschheit und der Erde.1962 bis 1965
Der Weltkrieg gegen die Kirche. Das II. Vatikanische Konzil mit dem Beginn des Abfalls der Völker vom Glauben.1989 bis 1991
Fall des "eisernen Vorhangs" und "Wiedervereinigung" Deutschlands unter sozialistischen Vorzeichen; Beginn der sozialistischen Weltdemokratie.2001 bis 2003
Nach den Attentaten vom 11. September 2001, dem zweiten "Pearl Harbour", treten die USA in den weltweiten "Krieg gegen das Böse"; die militärische Phase der weltweiten Durchsetzung der liberalen und sozialistischen Weltrepublik hat begonnen."Die Menschheit steht am Vorabend der schrecklichsten Geißeln und der größten Ereignisse", sagt die Muttergottes im Jahre 1846.
Dazu ein Brief von Melanie:
Galatina, 9. September 1894
"… Wir wissen, …daß alle Teufel der Hölle … nichts ohne Erlaubnis Gottes machen können. Nun aber vergrößert sich diese Erlaubnis nach der Zahl und dem Grund in dem Maße, indem das Volk Gottes sich entchristlicht, d.h. wie es das Christentum durch seine Rebellion gegen seinen Schöpfer, seine Gotteslästerungen, den freien Lauf seiner Leidenschaften und seinen bewußten Glaubensabfall in seiner Seele auslöscht, um Leib und Seele der alten Schlange hinzugeben. Wir wissen, je mehr der Mensch sich durch die Sünde von Gott entfernt, umso mehr nähert sich ihm die höllische Schlange. Je mehr wir uns dem Königreich des Antichristen nähern, umso mehr verdoppelt der Teufel seinen höllischen Eifer und seine Tätigkeit, um die Seelen zu verderben.
Es scheint mir aber - ich kann mich täuschen - daß wir nicht bis zum Reich des Antichristen warten müssen, um Apostaten zu sehen, die ihre Maske behalten. Heute (1894) gibt es eine große Anzahl davon und der Teufel erkennt sie als die Seinen.
Die Hüter des Heiligtums sind in das Lager des Tieres übergelaufen!... Man hat übernatürlich Göttliche verachtet! Man wird im Netz des übernatürlich Teuflischen gefangen.
Vielleicht täusche ich mich, doch sehe ich weder einen großen Monarchen, noch einen großen Papst, bis der Antichrist in seine Wohnung, ins ewige Feuer gestürzt wird. Das will aber nicht heißen, daß alle Päpste nicht das sein werden, was sie sein sollen in den Händen Gottes und der Absicht der ewigen Weisheit. Aber vor der Zeit der riesengroßen Prüfung für die kleine Zahl der Auserwählten sehe ich keinen dauerhaften, festen und echten Frieden."Ein konkreter Abschnitt aus dem Wortlaut des Geheimnisses:
"Der Stellvertreter meines Sohnes, der Hohepriester Pius IX., verlasse Rom nach dem Jahre 1859 nicht mehr. Er sei vielmehr standhaft und großmütig und kämpfe mit den Waffen des Glaubens und der Liebe. Ich werde mit ihm sein.
Er traue dem Napoleon nicht. Sein Herz ist doppelzüngig (falsch). Und wenn er gleichzeitig Papst und Kaiser sein will, wird sich Gott bald von ihm zurückziehen. Er ist jener Adler, der in seinem Streben, immer höher zu steigen, in das Schwert stürzen wird, mit dem er die Völker nötigen will, ihn aufsteigen zu lassen."
Dies sagte die Muttergottes im Jahre 1846, als Napoleon III., verurteilt zu lebenslänglicher Haft, im Gefängnis saß und man nicht an sein künftiges Kaisertum dachte.
"Italien wird für seinen Ehrgeiz, das Joch des Herrn aller Herren abzuschütteln, bestraft. Auch wird es dem Kriege überliefert werden. Das Blut wird überall fließen. Die Kirchen werden geschlossen oder entheiligt werden. Die Priester, die Ordensleute werden fortgejagt. Man läßt sie sterben, eines grausamen Todes sterben. Viele werden den Glauben verlassen. Die Zahl der Priester und Ordensleute, die sich von der wahren Religion trennen, wird groß sein. Unter diesen Personen werden sich selbst Bischöfe befinden."
"Sie werden sich von der wahren Religion trennen. Die Zahl wird groß sein." Die wahre Religion ist die von Jesus Christus gestiftete Religion, die katholische Kirche. Abgetrennt haben sich schon viele von den Glaubenswahrheiten und die heilige Messe abgeschafft.
- So die Lutheraner, Calvinisten und alle protestantischen Sekten.
- Die Zeugen Jehovas sind noch nicht einmal Christen. Sie glauben nicht an den Dreifaltigen Gott und an die Gottheit Jesu Christi.Sie alle sind von der wahren Religion getrennt. Im Irrtum befinden sich die heutigen Juden, Moslems, Buddhisten, Hindus.
Vor diesem Hintergrund: Wie sieht Assisi aus, die Vollversammlung der Weltreligionen unter Vorsitz des Papstes mit der Anerkennung und Respektierung der falschen Religionen? Die Religionen werden als Heilswege zu Gott anerkannt. Wo bleibt der Taufbefehl Christi? Die eine wahre Religion ist nicht mehr die absolute Herrscherin, Königin, sondern hat ein demokratisches Mitbestimmungsrecht in allen Religionen. Was die UNO für die Völker ist, das ist Assisi für die Religionen.
"Der Papst möge sich vor den Wundertätern in acht nehmen. Denn die Zeit ist gekommen, wo die erstaunlichsten Wunder auf der Erde und in der Luft stattfinden.
Im Jahre 1864 wird Luzifer mit einer großen Menge von Teufeln aus der Hölle losgelassen. Sie werden den Glauben allmählich auslöschen, selbst in Menschen, die Gott geweiht sind. Sie werden sie in einer Weise blind machen, daß diese Menschen, falls sie nicht eine besondere Gnade empfangen, den Geist dieser bösen Engel annehmen werden. Viele Ordenshäuser werden den Glauben völlig verlieren und viele Seelen mit ins Verderben ziehen."Was bedeutet das Jahr 1864?
Umgekehrt ist die Zahl 64 die Zahl 46. 46 ist das Jahr von La Salette. Markant ist das Jahr 1864 mit dem Erscheinen des Syllabus, der Verurteilung aller modernen Irrtümer durch Papst Pius IX., der dadurch einen Damm gegen die anhebende Geistesrevolution der Neuzeit errichtet, und zwar- gegen den modernen Verweltlichungsprozeß,
- gegen die Prinzipienlosigkeit auf allen Gebieten,
- gegen die Verabsolutierung des Staates, d.h. des Menschenwillens (LThK IX, 922).Der Syllabus ist der Damm gegen den Liberalismus und den Laizismus, auf eine andere Weise ausgedrückt, gegen das autonome Denken ohne Glauben, gegen das freie Tun in Staat und Gesellschaft ohne die Bindung an die Kirche.
Beides hat das II. Vatikanische Konzil genau hundert Jahre später auf den Schild gehoben: die Religionsfreiheit (kein katholischer Staat mehr) und den Ökumenismus. Der Rausch der Freiheit hat in die Kirche Einzug gehalten - die Befreiung von Tradition und Gesetz. Der Rauch Satans ist in die Kirche eingedrungen.
"Die Teufel werden den Glauben allmählich auslöschen. Sie werden die Menschen blind machen, und sie werden den Geist dieser bösen Engel annehmen." Ich will nicht dienen! Wir wollen nicht, daß dieser (Christus) über uns herrscht. Der Kult des Menschen, die neue Menschheit, ist das Phantom, der Götze, den man anbetet.Die Aussage im folgenden Wortlaut verstehen wir gut:
"Schlechte Bücher wird es auf der Erde im Überfluß geben und die Geister der Finsternis werden überall eine Kälte gegen alles ausbreiten, was den Dienst Gottes betrifft. Sie werden eine sehr große Macht über die Natur haben. Es wird Kirchen geben, in denen man diesen bösen Geistern dient. Manche Personen werden von diesen bösen Geistern von einem Ort zum anderen versetzt, sogar Priester, weil diese sich nicht vom guten Geist leiten lassen, der ein Geist der Demut, der Liebe und des Eifers für die Ehre Gottes ist. Man wird Tote und selbst Gerechte auferstehen lassen (im Spiritismus, d.h. diese Toten werden die Gestalt der gerechten Seelen annehmen, die auf Erden gelebt haben, um die Menschen besser verführen zu können. Diese sogenannten Toten, unter deren Gestalt sich nur Teufel verbergen, werden ein anderes Evangelium predigen, das dem des wahren Jesus Christus entgegengesetzt ist, das das Dasein des Himmels sowie die verdammten Seelen leugnet. Alle diese Seelen werden wie mit ihren Leibern vereinigt erscheinen. Zusatz von Melanie selbst). Überall werden außergewöhnliche Wundertaten vorkommen, da der Glaube erloschen ist und das falsche Licht die Welt erleuchtet. Wehe den Kirchenfürsten, die nur nach Reichtümern, nach Erhaltung ihrer Autorität und nach stolzer Herrschaft trachten."
Die schlechten Bücher, Zeitschriften, Filme und dergleichen lassen die Freude und das Interesse an Gott verlieren. "Wehe den Kirchenfürsten, die nur nach Reichtümern, nach der Erhaltung ihrer Autorität und nach stolzer Herrschaft trachten." Die Kirche hat seit dem Konzil ihr Licht mehr und mehr verloren. Man beschwört die sogenannten guten Früchte des Konzils, und es sind nur Mißfrüchte. Aber die Kirchenfürsten wollen kein Zurück mehr und beschwören den Geist des Konzils. Man will nicht mehr zurück zum alten apostolischen Glauben. Das Lied "Ehre sei dem Menschen" wird gesungen. Anstatt des Opferaltars findet man einen Mahltisch. Der alte und der neue Glaube sind zwei Welten.
"Der Stellvertreter meines Sohnes wird viel zu leiden haben, da die Kirche eine zeitlang schweren Verfolgungen ausgesetzt sein wird. Das wird die Zeit der Finsternisse sein. Die Kirche wird eine schreckliche Krise durchmachen."
Darüberhinaus spricht die Muttergottes von ihrem Stellvertreter, der viel leiden wird. Das bedeutet jedoch nicht, daß alles gutgeheißen wird, was der Papst tut. Papst Johannes XXIII. hat die Kirche in die Krise hineinmanövriert. Papst Paul VI. hat ein neues Kirchenbild auf der Grundlage des Konzils geschaffen,
- mit einer neuen Messe,
- mit neuen Sakramenten,
- mit dem Menschen im Mittelpunkt,
- mit dem Dialog anstatt der Bekehrung.Das Konzil ist und wird Quelle des Leidens des Papstes sein, weil die Konzilskirche durch den Liberalismus auseinanderfallen wird. Der jetzige Papst ist noch immer der Vollstrecker des Konzils und somit auch der Vollstrecker der Revolution. Die Papstweissagung des hl. Malachias nennt ihn "de labore Solis", von der Mühsal, dem Leiden der Sonne, von der Verdunkelung der Sonne, die Christus ist. Der neue Humanismus der Kirche wird die Gesellschaft zerrütten, da der alte Glaube in Vergessenheit geraten ist. "Alles ist erlaubt", wird als sogenanntes Recht des Menschen proklamiert. Staat und Kirche werden von der Gesetzeslosigkeit zerrüttet werden.
"Da der heilige Glaube an Gott in Vergessenheit geraten ist, will jeder einzelne sich selbst leiten und über seinesgleichen stehen. Man wird die bürgerlichen und kirchlichen Gewalten abschaffen. Jede Ordnung und jede Gerechtigkeit werden mit Füßen getreten. Man wird nur Mord, Haß, Mißgunst, Lüge und Zwietracht sehen, ohne Liebe zum Vaterland und zur Familie. Der Heilige Vater wird viel leiden. Ich werde bei ihm sein bis zum Ende, um sein Opfer anzunehmen. Die Bösewichter werden mehrere Male seinem Leben nachstellen, ohne seinen Tagen schaden zu können. Weder er, noch sein Nachfolger (am Rande ihres Exemplares hat Melanie diese Worte zwischen Klammern geschrieben: ‚der nicht lange regieren wird'), werden den Triumph der Kirche Gottes sehen. Die bürgerlichen Regierungen werden alle dasselbe Ziel verfolgen - die religiösen Grundsätze abzuschaffen und verschwinden zu lassen, um für den Materialismus, Atheismus, Spiritismus und allen Arten von Lastern Platz zu schaffen."
"Der Heilige Vater wird viel leiden. Ich werde bei ihm sein bis zum Ende, um sein Opfer anzunehmen." Sicher ist, Paul VI. hat gelitten, aber es war das Leiden eines Papstes von zwei Kirchen,
- dem Papst der alten römischen Kirche, der er sein wollte,
und
- dem Papst der neuen ökumenischen, konziliaren Kirche, die er konstruiert hat.
Es war ein zwiespältiges Leiden, ein Doppelleben des Papstes. Auch der gegenwärtige Papst leidet an demselben Widerspruch. Das echte Leiden ist ein Leiden um die Wahrheit in der Wahrheit, ein Leiden um das ganze Bekenntnis zu Christus. Dieses steht aus, bis der Papst bekehrt sein wird.
Wie ist es möglich, daß ein Papst bekehrt werden muß? Auf die Frage Jesu, "für wen halten die Leute den Menschensohn", antwortet Petrus anstelle der Jünger: "Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes." Später, als Jesus sein Leiden den Jüngern offenbart, sagt Petrus: "Gott verhüte es, Herr. Das soll dir nie widerfahren." Jesus sagt: "Hinweg von mir, Satan (Widersacher), du bist mir ein Ärgernis, denn du denkst nicht nach Gottes Gedanken, sondern nur menschlich" (Matth. Kap. 16).
Das sind die Früchte des Konzils. Die Meinung des Papstes findet heute ihre Grundlage im menschlichen Denken, Aggiornamento, Anpassung an die Welt, nicht denken, was göttlich, sondern was menschlich ist. Das Evangelium lehrt, daß dies nicht gottgefällig ist.
Im Abendmahlssaal hören wir aus dem Munde Jesu: "Wenn du einst bekehrt bist, dann stärke deine Brüder." Die Bekehrung liegt in der Rückkehr zur Tradition und befindet sich jenseits des Weges von Assisi. "Gehet in alle Welt und machet alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie taufet, und lehret sie alles halten, was ich euch geboten habe." Das steht noch aus.In einem Brief schreibt Melanie zu diesem Thema:
Galatina, 30. September 1894
"… Ich komme nun zur Frage des Geheimnisses. Ich kann nur die gleiche Sache wiederholen, mein Hochwürdiger Pater: Ich sah keinen, ich sehe keinen großen Papst noch einen großen Monarchen vor einer riesengroßen, entsetzlichen, schrecklichen und allgemeinen Drangsal für die ganze Christenheit. Aber vor dieser Zeit gibt es zweimal einen Frieden von kurzer Dauer, zwei wurmstichige, fahle und zweifelhafte Päpste - (deux papes vermoulus, plats et douteux).""Im Jahr 1865 wird man den Greuel an heiligen Stätten sehen. In den Ordenshäusern werden die Blumen der Kirche in Fäulnis übergehen. Der Teufel wird sich als König der Herzen gebärden. Die Oberen der Ordensgemeinschaften mögen auf der Hut sein, wenn sie jemanden in das Kloster aufzunehmen haben; denn der Teufel wird alle seine Bosheit aufwenden, um in den religiösen Orden Leute unterzubringen, die der Sünde ergeben sind. Denn die Unordnungen und die Liebe zu fleischlichen Genüssen werden auf der ganzen Welt verbreitet sein."
Sagen wir einfach: 1965 wird man den Greuel an heiligen Stätten sehen, den Greuel der entsakralisierenden, modernistischen Revolution. Im Jahr 1965 endete das II. Vatikanische Konzil. Hier stehen wir nun.
Das, was wir bisher gehört haben, haben wir erlebt. Fassen wir die Etappen zusammen:
1. Die Unreinigkeit der Priester, Gruben der Unreinigkeit, gerade in der Mißachtung des Zölibats und des priesterlichen Vermittlungsamtes.
2. Den Häuptern und Führern des Gottesvolkes hat der Teufel den Verstand verdunkelt. Sie gleichen irrenden Sternen, verfallen dem Modernismus des Konzils.
3. Entzweiung und Zerrüttung der Regierungen, der Gesellschaft, der Familien (Ehescheidung, Abtreibung, Revolution).
4. Die furchtbaren Geißeln der Kriege.
5. Die Ausbreitung schlechter Bücher und Filme.
6. Das Erlöschen des Glaubens seit dem Konzil.
7. Die Krise des Papsttums.
2. Das steht uns bevor
"Frankreich, Italien, Spanien und England werden im Kriege sein. Das Blut wird auf den Straßen fließen. Der Franzose wird mit dem Franzosen kämpfen, der Italiener mit dem Italiener. Schließlich wird es einen allgemeinen Krieg geben, der entsetzlich sein wird. Eine zeitlang wird Gott weder Italiens noch Frankreichs gedenken, weil das Evangelium Christi ganz in Vergessenheit geraten ist. Die Bösen werden ihre ganze Bosheit entfalten. Man wird sich töten, man wird sich gegenseitig morden bis in die Häuser hinein.
Auf den ersten Hieb seines Schwertes, das wie ein Blitz einschlagen wird, werden die Berge und die ganze Natur vor Entsetzen zittern, weil die Unordnungen der Menschen und ihre Verbrechen das Himmelsgewölbe durchdringen. Paris wird niedergebrannt und Marseille verschlungen werden. Mehrere große Städte werden niedergebrannt und durch Erdbeben verschlungen werden. Man wird glauben, alles sei verloren. Man wird nur Menschenmord sehen. Man wird nur Waffengetöse und Gotteslästerungen hören. Die Gerechten werden viel leiden. Ihre Gebete, ihre Bußübungen und ihre Tränen werden zum Himmel emporsteigen, und das ganze Gottesvolk wird um Verzeihung und Erbarmen flehen und meine Hilfe und Fürbitte anrufen.
Dann wird Jesus Christus durch eine Tat seiner Gerechtigkeit und seiner großen Barmherzigkeit für die Gerechten seinen Engeln befehlen, alle seine Feinde dem Tode zu überliefern. Plötzlich werden die Verfolger der Kirche Jesu Christi und alle der Sünde ergebenen Menschen zugrunde gehen, und die Erde wird wie eine Wüste werden. Dann wird der Friede, die Versöhnung Gottes mit den Menschen werden. Man wird Jesus Christus dienen, ihn anbeten und verherrlichen. Die Nächstenliebe wird überall aufblühen. Die neuen Könige werden der rechte Arm der heiligen Kirche sein, die stark, demütig, fromm, arm, eifrig und eine Nachahmerin der Tugenden Jesu Christi sein wird. Das Evangelium wird überall gepredigt werden. Die Menschen werden große Fortschritte im Glauben machen, weil es Einigkeit unter den Arbeitern Jesu Christi geben wird und die Menschen in der Furcht Gottes leben werden.""Plötzlich werden die Verfolger der Kirche und alle der Sünde ergebenen Menschen zugrunde gehen, und die Erde wird wie eine Wüste werden." Hier darf man das Ereignis des Dritten Weltgeschehens sehen und die "Drei Dunklen Nächte", die von vielen vorausgesagt sind.
Der nahe Beginn, das Zeichen, werden die Revolution in Italien, Frankreich und England sein sowie die Flucht des Papstes aus Rom über die Leichen der Kardinäle, wie es der hl. Papst Pius X. geschaut hat.Betrachten wir diese Aussagen aufgrund anderer Zeugnisse:
Es steht ein großer Triumph der katholischen Kirche bevor
Die selige Anna Maria Taigi (1769 bis 1837) hat in Rom geweissagt: "Nach schmerzlichen Erlebnissen und Prüfungen wird die Kirche einen so glänzenden Triumph feiern, daß die Völker darüber in Staunen geraten werden. Die Ketzer werden sich in Mengen bekehren, unzählige Heiden dem Götzendienst entsagen und die Gläubigen selbst im Glaubenseifer mit den Neubekehrten wetteifern."
Der heiligmäßigen Stifterin der Töchter des heiligsten Herzens Jesu, Marie Martiny, wurde 1877 von Gott geoffenbart: "Ich werde Wunder tun. Weder die Bemühungen Satans, noch die Unwürdigkeit der Menschen wird mich abhalten. Bevor die Endzeit abläuft, will ich entschädigt sein für alles, was mir angetan wurde. Ich will alle Gnaden, die zurückgestoßen wurden, ergießen. Ich bin wie ein angeschwollener Strom, den nichts hindern kann, seine Ufer zu überfluten."
Alle Weissagungen stimmen darin überein: "Es kommt ein furchtbarer Zusammenbruch, gefolgt von einer wunderbaren Renovation. Der Zusammenbruch hätte vermieden werden können, denn Gott ist gütig und will nicht die Strafe. Die schlechten Menschen selbst sind es, die sich dem bösen Herrn und Meister ausliefern." "So wird also das lange Schweigen Gottes, das erschreckende Schweigen, das die Menschen glauben ließ, Gott sei tot, bald ein Ende haben und sein Dasein wird sich bald der Erde kundgeben …" "Gott hat schon lange zu auserwählten Seelen leise gesprochen. Bald wird er laut zum ganzen Erdkreis sprechen."Vor dem Triumph der Kirche sollen Revolutionen und Bürgerkriege entstehen, und zwar in Italien, Frankreich, Spanien und England
Pater Necton sagte bereits 1760 die Aufhebung des Jesuitenordens (1773) und furchtbare Umwälzungen durch eine Revolution in Frankreich (1789) mit der Hinrichtung gekrönter Häupter (1792/93) voraus.
Folgende Weissagung von Pater Necton soll noch in Erfüllung gehen. "Wenn diese Ereignisse, welche den Triumph der Kirche herbeiführen werden, herannahen, wird eine solche Unordnung auf Erden herrschen, daß man meinen wird, Gott habe die Menschen ganz ihrem verkehrten Sinn überlassen und die göttliche Vorsehung kümmere sich nicht mehr um die Welt. Mit einem Wort, die Unordnung wird so allgemein sein, daß man sich nicht mehr zurechtfinden wird. Ist der Augenblick der letzten Krisis gekommen, so wird man nichts anderes tun können, als dort ausharren, wo Gott uns hingestellt hat, und sich in sein Inneres verschließen und beten, bis der Zorn und die Gerechtigkeit Gottes befriedigt sein werden. In dem Augenblick, wo man alles für verloren halten wird, wird alles gerettet sein."Dem Triumph der Kirche wird ein Strafgericht vorausgehen, wodurch plötzlich die Kirchenfeinde und Bösewichter hinweggerafft werden.
Dieses besondere Strafgericht sind die sogenannten "Drei Dunklen Nächte", ähnlich den "Drei Ägyptischen Nächten".
Fünf Jahre vor dem Tod Papst Pius VII., berichtet Monsignore Natali, schilderte mir Anna Maria Taigi die kommende große Prüfung. "Revolutionen werden über Rom hereinbrechen. Durch die Buße der Heiligen wird das Unheil gemindert werden. Das Unkraut wird ausgerissen, dann wird Gottes Hand dort, wo menschliches Bemühen versagt hat, wieder Ordnung schaffen. Die Plagen der Erde werden eingedämmt. Dafür werden jedoch allgemeine und schreckliche Plagen des Himmels kommen. Millionen von Menschen werden durch das Schwert, sei es durch Krieg oder Bürgerkrieg, sterben. Weitere Millionen werden durch einen unvorhergesehenen Tod umkommen. Dann werden jedoch ganze Nationen zur Einheit der Kirche zurückkehren. Viele Türken, Heiden und Juden werden bekehrt und ihr Eifer wird die alten Christen beschämen." Mit einem Wort, sie sagte mir, daß der Herr die Welt und seine Kirche reinigen wird, denn er bereitet als Triumph seiner Barmherzigkeit eine wunderbare Wiedergeburt der Kirche vor.
Die gleiche Vision sollte der Seligen mehrere Male zuteil werden. Sie sieht die von Flammen umzüngelte Erde. Finsternisse bedecken sie. Ungeheure Gebäude stürzen zusammen. Erde und Himmel scheinen mit dem Tod zu ringen. Der Heimsuchung folgt eine allgemeine Erneuerung. All dies wird geschehen, wenn die Kirche alle Mittel verloren zu haben scheint, den Verfolgungen die Stirn zu bieten.
Die Heimsuchungen werden "die geheimen Gedanken der Herzen" offenbaren. "Sieger werden jene sein, denen ich den Geist der Demut gewähre", sagte der Herr zu ihr.
Kardinal Salotti stellt die Offenbarungen der Anna Maria Taigi neben die der ehrwürdigen Elisabeth Canori-Mora. "Die Zeit der Läuterung", hatte der Herr zu ihr gesagt, "wird nicht so lange dauern, wie du es glaubst. Die Zeit ist in meinen Händen. Ich kann sie nach meinem Belieben abkürzen. Es müssen nur die fünf Bäume der Irrlehre, die den Wald verwüsten, entwurzelt werden."Monsignore Salotti nennt diese fünf Bäume beim Namen:
- Nationalsozialismus
- Liberalismus
- Freimaurertum
- Modernismus
- SozialismusWeiterhin hat die ehrwürdige Dienerin Gottes, Elisabeth Carnori-Mora (gestorben 1825) zu Rom prophezeit: "Gott wird sich der Macht der Finsternis bedienen, um die Sektierer und Gottlosen auszurotten, welche die heilige Kirche in ihren Fundamenten erschüttern und vernichten wollen … Sie werden durch die Grausamkeit der Dämonen gestraft werden und eines tragischen und barbarischen Todes sterben … Hierauf wird der großartige Triumph der katholischen Kirche kommen. Alles wird der katholischen Kirche zuströmen und den Papst als den Stellvertreter Gottes anerkennen."
Wenn Anna Maria die Ungerechtigkeiten, Bosheiten und die Genußsucht der Menschen in ihrer geheimnisvollen Sonne sah, hätte sie sich am liebsten kreuzigen lassen, um die Bekehrung aller zu erlangen. Sie war dann tieftraurig, litt, büßte und betete unaufhörlich, weil der Herr so sehr beleidigt wurde. Wenn der Kelch des Leidens gar zu voll war und ihr Herz vor Weh fast brach, tröstete der Heiland sie und zeigte ihr wundervolle Bilder einer kommenden Zeit, in der die Kirche triumphieren wird wie noch nie. Wenn sie ihrem Vertrauten Raphael Natali davon erzählte, strahlten ihre Augen voller Freude und ihr ganzes Gesicht hatte den Ausdruck unbeschreiblichen Glücks. Nicht genug konnte sie betonen, was für eine herrliche Zeit dann für die Gläubigen anbrechen wird. "Wann kommt diese Zeit? Wie ist es möglich, daß der Geist des Urchristentums auf der sündigen Welt noch einmal erwacht?" konnte dann der Freund zweifelnd fragen.
Daraufhin zog ein Schatten tiefer Traurigkeit über ihr gerade noch glückstrahlendes Gesicht und sie sprach von den Geißeln und den Strafgerichten Gottes, welche der Herr über die Welt kommen lassen muß, wenn die Menschen sich nicht bekehren. Sie sprach dunkle, schwere Dinge aus, die sich damals fast wie ein Märchen anhörten. Heute können wir Anna Marias Worte schon besser verstehen. Vielleicht ist die Zeit nicht fern, wo wir alles, was sie sagte, erleben. Wenn auch viele ihrer Worte für den Priester Natali unverständlich waren, so schrieb er sie doch genau auf. Aus Erfahrung wußte er, daß sich viele ihrer Prophezeiungen unfehlbar erfüllt hatten, wenn es auch nach menschlichem Ermessen zuerst gar nicht so schien. Nachdem Anna Maria die Revolution in Rom mit allen ihren Schrecken und Greueltaten vorausgesagt hatte, erklärte sie, daß Gott auch diese Strafe im Hinblick auf viele Gott wohlgefällige Seelen mildern wird. Ihr Blick aber eilte der Zeit noch weiter voraus, und zwar in unsere und - wie es scheint - noch kommende Tage. Natali machte darüber unter Eid folgende Aussage:"Die Selige sagte mir, daß die Bosheit triumphieren wird. Viele, die man für gut gehalten hatte, werden ihre Maske ablegen. Gott wollte das Unkraut aufdecken. Er weiß auch dann, was er fortan damit zu machen hat.
Die Verhältnisse werden sich so gestalten, daß der Mensch sie nicht mehr zu ordnen vermag. Sein allmächtiger Arm aber wird alles wieder in Ordnung bringen."
Sie sprach auch von einer Geißel, welche nicht durch die Menschen selbst kommen, sondern direkt von Gott über die Erde verhängt wird.
"Die irdische Geißel", so sagte sie, "wird gemildert durch Gebet und Opfer, nicht aber die himmlische. Diese wird schrecklich, schauderhaft und allgemein sein. Der Herr hat ihr Eintreffen keiner auch noch so teuren Seele geoffenbart. Sie wird ganz unvermutet hereinbrechen. Die Gottlosen werden dann vernichtet."
Von diesem Strafgericht, das über die Welt kommen soll, vorausgesehen im Jahre 1818, sprach sie sich in folgender Weise deutlicher aus:
"Es wird über die ganze Erde eine dichte Finsternis kommen, die drei Tage und drei Nächte dauern wird. Diese Finsternis wird es ganz unmöglich machen, etwas zu sehen. Ferner wird die Finsternis mit Verpestung der Luft verbunden sein, die zwar nicht ausschließlich, aber hauptsächlich die Feinde der Religion hinwegrafft. Solange die Finsternis dauert, wird es unmöglich sein, Licht zu machen. Nur geweihte Kerzen werden sich anzünden lassen und Licht spenden. Wer während dieser Finsternis aus Neugierde das Fenster öffnet und hinaussieht oder aus dem Hause geht, wird auf der Stelle tot umfallen. In diesen drei Tagen sollen die Menschen vielmehr in ihren Häusern bleiben, den Rosenkranz beten und Gott um Barmherzigkeit anflehen."
Dann aber wurde ihr gezeigt, wie ganze Nationen zur katholischen Kirche zurückkehren, wie viele Heiden, Türken und Juden sich bekehren und durch ihren Eifer selbst die Christen beschämen. Wenn der Herr die Menschheit gesäubert und eine neue Pflanzung der Seelen vorbereitet hat, dann werden der Triumph und die Freude der geläuterten Kirche unbeschreiblich groß sein.Es werden neue Könige kommen, die die katholische Kirche mächtig unterstützen werden
Eine alte Prophetie spricht vom "Großen Monarchen", den der Papst zum Kaiser krönen wird. Auch in Frankreich wird die Monarchie wieder errichtet werden und die weiße Lilie Bourbounen wieder erstehen. Der "Große Monarch" wird die gestörte Ordnung in der Welt wiederherstellen und sich einer ganz besonderen Hilfe Gottes erfreuen. Er wird plötzlich auftreten, beim Zusammenbruch der Revolutionen und der Anarchie.
Wir dürfen nicht übersehen, daß über tausend Jahre lang die Monarchie, das christliche Reich, verkörpert im heiligen römischen Reich, die Gott gegebene Schutzmacht der katholischen Kirche war. Dieses Reich sollte nach dem Plan der Loge endgültig zerstört werden, das bis zum Jahre 1918 im Hause Österreich bestand. Uns ist bekannt, daß dadurch der Erste Weltkrieg entfesselt wurde, der die Ausrottung der katholischen Monarchie und vor allem des letzten Restes des heiligen römischen Reiches durch den Sturz des letzten Kaisers von Österreich und König von Ungarn zur Folge hatte. Papst Pius X. gebrauchte über den letzten Kaiser folgende Worte: "Des Reiches letzter Kaiser wird sein bester sein, der Diener Gottes, Kaiser Karl aus dem Hause Österreich. Diese Monarchie, welche als äußere Schutzmacht für die Kirche steht, wird wieder errichtet werden."
Alle Weissagungen stimmen darin überein, daß der "Große Monarch" gegen Ende der großen Krise und genau in dem Augenblick erscheinen wird, wenn die Menschheit daran verzweifelt, jemals wieder eine Ordnung des öffentlichen Lebens aufrichten zu können" (der Diener Gottes Bartholomäus Holzhauser).Irlmaier, ein neuerer Seher, sieht das Geschehen nach der Katastrophe auf diese Weise:
"Wie lange das Geschehen dauert, weiß ich nicht. Ich sehe drei Neuner. Der dritte Neuner bringt den Frieden.
Das Klima hat sich geändert. Alles ist wärmer geworden, auch bei uns. Südfrüchte wachsen, wie in Italien. Wenn alles vorbei ist, wird ein Teil der Bewohner nicht mehr auf der Erde sein. Die Menschen werden wieder gottesfürchtig. Die Gesetze, die den Kindern den Tod bringen (Abtreibung), werden nach der Abräumung ungültig sein. Friede und eine gute Zeit werden herrschen.
Drei Kronen sehe ich blitzen und ein hagerer Greis wird unser König sein. Auch die uralte Krone im Süden kommt wieder zu Ehren (die römische Kaiserkrone).
Der Papst, der für eine kurze Zeit über das Wasser flüchten mußte, kehrt zurück. Blumen blühen auf den Wiesen. Er kehrt zurück und trauert um seinen ermordeten Bruder.
Wenn der Herbst einkehrt, werden sich die Völker wieder sammeln. Zuerst wird noch eine Hungersnot herrschen. Dann werden viele Lebensmittel ankommen, so daß wieder alle satt werden. Die landlosen Menschen werden dorthin ziehen, wo eine Wüste entstanden ist. Jeder kann siedeln, wo er will, und so viel anbauen, wie er bewirtschaften kann."Dieses große Heilsereignis und Weltgeschehen sah bereits der Prophet Isaias voraus. Daraus einige Zeilen aus dem 24. Kapitel seines Buches:
"Fürwahr, der Herr verheert die Erde, verwüstet sie, entstellt ihre Oberfläche und zerstreut ihre Bewohner. Da ergeht es dem Volk wie dem Priester, dem Knecht wie seinem Gebieter, der Magd wie ihrer Herrin, dem Käufer wie dem Verkäufer, dem Darleiher wie dem Entleiher, dem Gläubiger wie seinem Schuldner. Die Erde wird völlig entleert und vollkommen geplündert. Fürwahr, der Herr hat dieses Wort gesprochen! Es trauert und verwelkt die Erde, der Erdkreis verschmachtet, verwelkt, es verschmachten Himmel und Erde. Entweiht ist ja die Erde unter ihren Bewohnern, denn sie übertraten die Gebote, verletzten das Gesetz, brachen den ewigen Bund. Darum verzehrt die Erde ein Fluch, ihre Bewohner müssen es büßen. Deshalb schwinden die Bewohner der Erde, nur wenige Menschen bleiben zurück. Es trauert der Most, der Weinstock stirbt ab, es seufzt jedes fröhliche Herz. Ein Ende nimmt das Jubeln der Pauken, es verhallt der Jauchzenden Lärm, es verstummt das Jubeln der Zither. Man trinkt nicht mehr Wein mit Liedergesang, der Trank schmeckt bitter den Zechern. Die nichtige Stadt ist zertrümmert, verrammelt der Eintritt in jedes Haus. Jammer herrscht in den Gassen über den Wein, dahin ist jegliche Freude, vergangen das Jubeln der Erde. Nur Verwüstung blieb zurück in der Stadt, in Trümmer geschlagen ist das Tor. Denn so wird es sein auf der Erde unter den Völkern, wie beim Olivenabklopfen, wie bei der Nachlese, wenn die Ernte vorbei ist. Sie aber erheben die Stimme und jubeln, über die Hoheit des Herrn jauchzen sie vom Meere her. Darum zollt Ehre dem Herrn im fernen Osten, auf den Inseln des Meeres dem Namen des Herrn, des Gottes Israel. Wir hörten Lieder vom Saume der Erde: Herrlichkeit vom Gerechten! Ich aber sprach: ‚Verderben mir! Verderben mir! Wehe mir! Abtrünnige handeln treulos, Treulosigkeit üben Abtrünnige. Grauen, Grube und Garn über euch, Bewohner der Erde!' Es wird geschehen: Wer dem Grauen entrinnt, fällt in die Grube, wer aus der Grube hinaufsteigt, verfängt sich im Garn. Denn die Schleusen der Höhe tun sich auf, die Grundfesten der Erde erzittern. Es bricht, ja zerbricht die Erde. Es reißt, ja zerreißt die Erde. Es wankt und schwankt die Erde! Die Erde torkelt und taumelt wie ein Betrunkener. Wie eine Nachthütte bebt sie hin und her. Schwer lastet ihr Frevel auf ihr, sie fällt und steht nicht mehr auf. An jenem Tag wird der Herr zur Rechenschaft ziehen das Heer der Höhe hoch oben und die Könige der Erde auf dem Festland. Nach Gefangenenart werden sie in eine Grube gepfercht, eingesperrt ins Gefängnis und erst nach vielen Tagen zur Rechenschaft gezogen. Da errötet der Mond, es schämt sich die Sonne, denn König ist nunmehr der Herr der Heere auf dem Berg Sion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten strahlt er in Glanz."Aus dem 25. Kapitel: Danklied für Errettung
"Herr mein Gott bist du! Ich rühme dich und preise deinen Namen, denn Wunderbares an Plänen hast du vollführt, von längst her gefaßt in zuverlässiger Treue."Melanie äußerte im Januar 1896 gegenüber Abbé Combe, der die große Botschaft interpretierte, daß sie die Übereinstimmung zwischen Isaias und dem "Geheimnis" als richtig einschätzt.
Auch in den Psalmen ist verstreut über das Geheimnis der Reinigung der Welt und über die Wiederherstellung der Kirche die Rede. Nachfolgend ein Beispiel aus Psalm 101, Vers 13 - 23. Das Wort "Sion" steht hierbei für "Kirche":
"Du aber, Herr, thronst auf ewig und dein Name dauert von Geschlecht zu Geschlecht. Du wirst dich erheben, dich Sions erbarmen, denn es ist Zeit, ihm gnädig zu sein, ja, die Stunde ist da. Wahrlich, deine Knechte lieben seine Steine, sie haben Mitleid mit seinem Schutt. Dann fürchten die Völker den Namen des Herrn, alle Könige der Erde deine Herrlichkeit. Denn der Herr baut Sion wieder auf, zeigt sich in seiner Herrlichkeit. Er wendet sich dem Gebet der Enterbten zu und verschmäht nicht ihr Gebet. Dies sei geschrieben für ein künftiges Geschlecht, daß ein später erschaffenes Volk den Herrn lobpreise! Denn der Herr schaut herab aus seiner heiligen Höhe, vom Himmel blickt er nieder auf die Erde, um der Gefangenen Seufzen zu hören, die Todgeweihten zu befreien, damit man in Sion den Namen des Herrn verkünde, sein Lob in Jerusalem, wenn Völker sich dort zusammenfinden und Königreiche den Herrn zu verehren."Es ergibt sich folgendes Bild für die nahe Zukunft:
1. Vor allem in Italien, Frankreich, Spanien und England wird es Revolution und Blutvergießen geben.
2. Große Naturkatastrophen werden über die Erde kommen.
3. Der Papst flüchtet aus Rom.
4. Das Dritte Weltgeschehen wird hereinbrechen.
5. Die Drei Dunklen Nächte.
6. Der große Monarch wird vom Papst zum Kaiser gekrönt. Es herrscht Friedenszeit.
7. Viele heidnische Völker bekehren sich. Ganze Reiche werden zur katholischen Kirche zurückkehren - Deutschland, England, Rußland.3. Fortsetzung der großen Botschaft von La Salette
"Dieser Friede unter den Menschen wird jedoch nicht von langer Dauer sein. 25 Jahre reichliche Ernten werden sie vergessen lassen, daß die Sünden der Menschen die Ursache aller Strafen sind, die über die Erde kommen."
Der hl. Methodios sagte im 4. Jahrhundert:
"Die Christen werden sich zu wenig dankbar erweisen für die große Gnade, die ihnen durch die Erweckung des ‚Großen Monarchen' sowie durch die andauernde herrliche Friedenszeit und Fruchtbarkeit der Erde zuteil geworden ist. Sie werden sich sogar wieder einem lasterhaften Leben hingeben - der Hoffart, der Eitelkeit, der Unzucht, der Leichtfertigkeit, dem Haß und dem Neid, der Unmäßigkeit im Essen und Trinken und in anderen Lastern, so daß die Wunden ihrer Sünden vor Gott schlimmer als die Pestilenz stinken werden. Viele Menschen werden anfangen, daran zu zweifeln, ob der christliche Glaube wirklich der allein seligmachende Glaube ist, ob Christus wirklich der Sohn Gottes und der Heiland der Welt ist. Vielleicht befinden sich die Juden doch im Recht, wenn sie noch auf den Messias warten. Deshalb werden Irrtümer entstehen und Verwirrung hervorgerufen. Der gerechte Gott wird darüber so entrüstet sein, daß er dem Luzifer und allen Teufeln erlauben wird, aus der Hölle auf die Erde zu kommen, um die Gottlosen erst recht zu verführen."In diese Zeit der Gottvergessenheit dürften die Geburt und die Jugend des Antichristen fallen, der die Strafe für die gottvergessene Menschheit ist. Wie ist es möglich, daß sich ein derartiger Abfall wiederholt?
Die Welt ist bereits jetzt am Ende. Betrachten wir die Heilsgeschichte, wie sie uns in der Heiligen Schrift vor Augen gestellt wird.
Die ersten Menschen hatten gesündigt und bekehrten sich ganz zu Gott. Gott fängt mit einzelnen Menschen wieder an. Die verehrte Menschheit fällt im Laufe der Zeit von Gott ab. Gott vernichtet sie. Nur Noe und seine Familie werden gerettet. Gott beginnt wieder mit einer Familie. Nach und nach fallen die Menschen erneut vom wahren Gott ab und werden zu Götzendienern. Gott beginnt erneut mit Abraham und dem Volk Israel. Mit einem Volk setzt Gott sein Erlösungswerk fort. Doch auch dieses Volk erkannte nicht die Zeit seiner Heimsuchung in Christus, und Gott beruft die Völker in seine Nachfolge. Heute können wir den Abfall ganzer Länder und Völker beobachten. Wie wird der Neubeginn aussehen?
So erscheint das Kommen der Friedenszeit als reine Gnade und Machterweis Gottes. Die moderne Menschheit ist jedoch zutiefst geschwächt. Trotz der Kirche sind sie tödlich an der Gottlosigkeit erkrankt, so daß die Friedenszeit relativ kurz sein wird.Die hl. Hildegard führt in "Wisse die Wege" aus:
"Alles auf Erden geht seinem Ende entgegen. So neigt sich auch die Welt beim Zerfall ihrer Kräfte unter vielen Nöten und Zusammenbrüchen dem Untergang zu. Die Braut meines Sohnes wird, obgleich in ihren Kindern stark bedrängt, durch die Vorboten des Sohnes des Verderbens und durch den Verderber selbst nicht zugrunde gehen, wenn sie auch schwere Anfechtungen durch sie zu erleiden hat. Stärker und kraftvoller wird sie in größerer Schönheit und Herrlichkeit erstehen. Frieden und Wonnen sollen in die Umarmung ihres Geliebten eingehen. Das kündet in geheimnisvollem Bild das Gesicht, das du jetzt schaust. Denn das Ende der Zeiten naht. Sein mystischer Leib wird in Kürze vollendet sein. Nur eine furchtbare Prüfung wird seinen Gliedern noch bevorstehen. Es wird die Anfechtung des Antichristen sein, der sich als der Mann der Gotteskraft ausgeben wird. Mit der ganzen ihm zu Gebote stehenden Macht der Hölle wird er versuchen, die endzeitliche Vollendung der Menschwerdung des Sohnes Gotte zu verhindern. Daher erscheint dieser letzte Zuwachs des geheimnisvollen Leibes des Herrn leuchtend wie das Morgenrot. Das ist der strahlende Glanz der Gerechtigkeit, der bei der grausamen Verfolgung des Mannes der Sünde in den treuen Gliedern Christi aufleuchten wird. Viele werden ihr Blut als Zeugnis für Christus vergießen und in der Freude ihres Herzens Gott den Lobgesang des Martyriums anstimmen.Der wahnwitzige Menschenmörder, der Sohn des Verderbens, wird in kürzester Zeit kommen, wenn der Tag gewichen und die Sonne untergegangen ist, und zwar, wenn die letzte Zeit versinkt und die Welt ihren Halt verliert."
In La Salette kündigt die Muttergottes das Ende mit der folgenden Prophetie an:
"Ein Vorläufer des Antichristen wird mit seinen Truppen aus vielen Völkern wider den wahren Christus, den alleinigen Retter der Welt, kämpfen. Er wird viel Blut vergießen und will die Verehrung Gottes vernichten, damit man ihn wie einen Gott ansieht.
Die Erde wird dann mit allerlei Plagen geschlagen werden (neben Pest und Hungersnot, die allgemein werden). Es wird Kriege geben, bis zum letzten Krieg, der von den zehn Königen des Antichristen geführt wird. Diese Könige werden von dem gleichen Vorhaben beseelt und die einzigen sein, welche die Welt regieren werden. Bevor dieses eintritt, wird es eine Art falschen Frieden auf der ganzen Welt geben. Man denkt an nichts anderes, als an Belustigungen. Die Bösen geben sich Sünden aller Art hin. Aber die Kinder der heiligen Kirche, die Kinder des Glaubens, meine wahren Nachahmer, werden in der Liebe zu Gott und in den Tugenden unter der Führung des Heiligen Geistes wachsen. Ich werde mit ihnen kämpfen, bis sie zur Fülle des Alters gelangen.
Die Natur lechzt nach Rache der Menschen wegen. Sie bebt vor Entsetzen in Erwartung dessen, was über die durch Verbrechen besudelte Erde hereinbrechen soll.
Zittert, Erde und ihr, die ihr Gelübde zum Dienste Jesu Christi abgelegt habt und die ihr euch innerlich selbst anbetet. Zittert! Denn Gott geht daran, euch seinen Feinden zu überliefern, da die heiligen Orte in die Verderbnis gestürzt sind. Zahlreiche Klöster sind nicht mehr Häuser Gottes, sondern die Weiden des Asmodeus (dem Teufel der Unkeuschheit) und der Seinen.
So wird es um die Zeit aussehen, wenn der Antichrist von einer jüdischen Ordensfrau geboren wird, einer falschen Jungfrau (d'une religieuse hebraique, d'une fausse vierge), die mit der alten Schlange, dem Meister der Unzucht, im Bunde steht. Sein Vater wird Bischof sein. Bei seiner Geburt wird er Gotteslästerungen ausspeien, er wird Zähne haben, mit einem Wort, dieser ist der fleischgewordene Teufel. Er wird in ein schreckliches Geschrei ausbrechen. Er wird Wunder wirken. Er wird sich nur von der Unzucht nähren. Er wird Brüder haben, die zwar nicht so wie er, fleischgewordene Teufel, wohl aber Kinder des Bösen sind. Mit zwölf Jahren werden sie sich bereits durch glänzende Siege, die sie davontragen, auszeichnen. Bald wird ein jeder von ihnen an der Spitze einer Armee stehen, unterstützt durch Legionen der Hölle.
Die Jahreszeiten werden sich verändern. Die Erde wird nur schlechte Früchte hervorbringen. Die Sterne werden ihre regelmäßigen Bahnen verlassen. Der Mond wird nur ein schwaches rötliches Licht wiedergeben. Wasser und Feuer werden auf der Erde furchtbare Erdbeben und große Erschütterungen verursachen, welche Berge und Städte versinken lassen. Rom wird den Glauben verlieren und der Sitz des Antichristen werden."Wer ist der Antichrist?
Entstanden aus der Unzucht, geboren von einer Jüdin, wird er die Messiasvorstellung der Juden erfüllen. Er wird ein politischer Machthaber sein, religiös verbrämt, Jerusalem wird seine Stadt sein. Er wird den Tempel aufbauen und sich anbeten lassen. Vorläufer des Antichristen gab es genug.Kennzeichen und Muster des Antichristen:
1. Der Liberalismus: Weg von den Dogmen, frei von Gesetzen.
2. Der Laizismus: Weltstaat, Trennung von der Kirche.
3. Der Materialismus: Verheißung des irdischen Paradieses.
4. Der Kommunismus: Gewaltstaat.
5. Der Ökumenismus: Einheitsreligion als neue Menschheitsreligion.
Die hl. Hildegard schreibt über den Antichristen:
"Das ist der Sohn des Verderbens, der mit den Künsten der ersten Verführung in widernatürlichen Schändlichkeiten und schwärzester Bosheit wüten wird. Seine Augen glühen wie Feuer, seine Ohren sind wie die eines Esels. Nase und Maul erinnern an einen Löwen. Grimmige Handlungen einer gottlosen Brunst und das schändliche Getöse gottesleugnerischen Widerspruchs wird er den Menschen eingeben und so ihre Sinne mit abscheulichem Geruch umnebeln. Mit der grausamen Raubgier wird er versuchen, die kirchlichen Einrichtungen aufzulösen. Klaffend sperrt er sein Maul auf und knirscht und wetzt furchtbar die eisenähnlichen, schaurigen Zähne. Aus dem gierigen Schlund der Laster wird er denen, die ihm anhängen, seine eigene Gewalttätigkeit und Zerstörungswut schändlich mitteilen.
Angefangen mit schlimmer Gaukelei, wird der Sohn des Verderbens zuerst versuchen, die Menschen schmeichelnd und milde zu verführen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem er sie durch Grausamkeit zu brechen und zu beugen strebt. Die Kirche wird in ihren Kindern die Weise des wahren Glaubens pflegen. Gerade deswegen wird sie jedoch die Bedrängnis blutigen Schreckens und die größten Wehen mannigfacher Leiden erdulden müssen. Durch die gleißenden Künste und die falschen Wunder des Antichristen betört, werden viele ins Schwanken geraten. Der Glaube wird in ihnen vom Schatten des Zweifels umfinstert. Traurig werden sie fragen: "Was ist mit dem, was man über Jesus sagt? Ist es Wahrheit, oder ist es Trug?" Doch wird der Glaube vieler erstarken, wenn sich die beiden Gotteszeugen, Henoch und Elias, wie zwei leuchtende, nach oben weisende Fackeln erheben und durch die Macht ihrer Worte und Zeichen dem Sohne des Verderbens einen großen Teil seines Anhangs wieder entreißen.""Rom wird den Glauben verlieren und Sitz des Antichristen sein." Heute ereignet sich das Vorspiel durch den Abfall vom Absolutheitsanspruch der katholischen Religion und durch die Proklamation der Suche nach der Wahrheit. Der neue Berg, der mystische Berg Assisi, ist der Schauplatz, auf dem die Anerkennung aller Religionen gefeiert wird.
Das Religionstreffen Assisi ist das antikatholische, antichristliche Vorspiel. Rom beginnt heidnisch zu werden. Das Symbol ist das Pantheon des alten Rom. In diesem Rundtempel waren alle Götter des römischen Weltreiches versammelt und erhielten dort ihre Anerkennung. Nur die Christen und Juden weigerten sich in diesem Tempel vertreten zu sein. Rom wird heute immer mehr zum konzentrierten Sammelpunkt aller Religionen unter dem Ehrenvorsitz des Papstes. Die UNO stellt hierfür das Vorbild.
In der UNO sind alle Völker gleichberechtigt. Nach diesem Vorbild sollen alle Religionen nach dem Pantheon à la Assisi gleichberechtigt sein. Darin findet man die konsequente Anwendung der Religionsfreiheit des Konzils.
Genau das ist das Vorspiel (Typus) des religiösen Elementes des Antichristen. Es geht alleine um den Menschen. Der Antichrist wird zu gleichen Teilen politisch und religiös sein. Beim Erscheinen des Antichristen, werden die meisten Bischöfe und der Papst durch die Gnade Gottes fest bleiben. Der letzte Papst wird getötet werden. Er stirbt als Martyrer. Rom wird durch das Ende des Papsttums den Glauben verlieren und verwitwet sein. Wie im Heidentum, wird Rom zum Sitz des Kaisers und Gottes werden, und zwar des Antichristen, der Rom und Jerusalem zu seiner Stadt macht.Der Satz der Prophetie, "Rom wird den Glauben verlieren", kann wohl auf zweifache Weise verstanden werden.
Rom verliert in der heutigen Epoche den traditionellen katholischen Glauben durch das Versagen der Hierarchie. Der Glaube und somit die Kirche werden allerdings, wie bereits erwähnt, durch das Eingreifen Gottes nach dem Dritten Weltgeschehen durch die Reinigung wiederhergestellt.
Zur Zeit des Antichristen wird Rom den Glauben verlieren. Dies erfolgt auf die Weise, daß der letzte Papst ein Martyrer sein wird und der Antichrist Rom zu seiner Stadt macht. Der Glaube wird dann in Rom nicht mehr seinen Sitz haben.
Innerhalb der Prophetie gibt es jedoch einige Verschiebungen, so daß vieles, was ursprünglich nacheinander gekommen wäre, nunmehr nebeneinander herläuft. Diese Bemerkung von Pater Lama ist sehr wichtig. Vieles, was in der großen Botschaft von La Salette über die Zeit des Antichristen festgehalten ist, kann sich bereits in unserer Zeit ereignen.Dazu ein Kommentar von Friedrich Ritter von Lama (1876 bis 1944):
"Das Dokument kündigt schwerste Strafgerichte für die Menschheit an. Ihr Charakter als Drohung und Warnung ist immer wieder mit klaren Worten ausgesprochen. Somit gehören sie zu den bedingten Vorhersagen, welche sich zwar erfüllen können, sich jedoch nicht unbedingt erfüllen müssen. Ich erinnere an die Worte in meinem ‚Konnersreuther Jahrbuch' 1933 (Seiten 15 ff. und 78 ff.). Für jeden, der auf dem Gebiet der Vorhersagen arbeitet, ist es eine Pflicht, sich nach den Gesichtspunkten zu richten, von denen sich die Kirche selbst in solchen Fällen leiten läßt. Darüberhinaus ist ein wichtiger Grundsatz zu beachten, der meistens außer acht gelassen wird. Wie bereits bei den Androhungen des Strafgerichtes im Alten Testament, so wird auch noch heute in solchen Fällen die Erfüllung an eine Bedingung geknüpft, die nicht einmal ausdrücklich ausgesprochen werden muß. Diese Bedingung ist, daß sich die Menschen nicht aufrichtig zu Gott zurückwenden, und daß sie nicht durch Buße für das Übermaß ihrer Missetaten Sühne leisten. Durch die Außerachtlassung dieses Grundsatzes hat man oft das Eintreten von Ereignissen angekündigt und erwartet dies auch in der Gegenwart, die vielleicht nie eintreten werden, oder auch vielleicht in spätere Zeiten verschoben wurden.
Der direkte Beweis, daß Sühne geleistet wurde und daher eventuell derartige Wirkungen eingetreten sind, ist sehr schwer zu erbringen. Meistens läßt nur das Nichteintreffen eines Ereignisses, das zu einem bestimmten Zeitpunkt angekündigt war, einen Rückschluß zu. Manchmal ist aber doch ein Beweis möglich, so wie dies zum Beispiel ein genaues Studium der Vorhersagen des hl. Don Giovanni Bosco ergibt.
Zu ihnen gehören auch die Vorhersagen von La Salette. Diese sind gewissermaßen der in Worte gefaßte Ausblick auf die Zukunft, wie sie sich als Folgen und Wirkungen des Gesamtkomplexes aller Ursachen des Weltgeschehens vom 19. September 1846 aus den Augen der Muttergottes dargeboten haben, natürlich unter göttlichem Gesichtspunkt betrachtet. Die eingetretene Änderung im Ablauf ist auf freien Eingriff Gottes zurückzuführen, der es jederzeit in der Hand hat, auch die natürlichen Ursachen hiervon zu bewirken.
Es ist diesbezüglich, um die Worte der Allerseligsten Jungfrau zu gebrauchen, die Hand ihres göttlichen Sohnes, die sich bereits so schwer und so drückend auf die Menschheit niederzusenken begonnen hat, daß sie kaum noch zurückzuhalten war, zwar doch noch aufgehalten wurde, jedoch erhoben blieb.
Es haben sich natürlich nicht alle Ereignisse verschoben, sondern nur diejenigen, welche zum verhängten Strafgericht gehören, so daß vieles, was ursprünglich nacheinander gekommen wäre, nunmehr nebeneinander herläuft."Dazu zwei Bemerkungen von Melanie selbst.In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts schreibt Melanie an Abbé Combe, der daran arbeitete, alles zu erklären und die Hypothese eines Zeitplanes hinsichtlich der prophezeiten Ereignisse zu erstellen:"Sie geben sich viel Mühe. Es scheint mir, daß dieser Kommentar nicht notwendig ist. Die Prophezeiungen sind nicht klar. Unter den Kommentatoren ist es bereits vorgekommen, ein Ereignis als gegenwärtig oder kurz bevorstehend zu erklären, das jedoch sehr, sehr weit entfernt liegt. Ich habe im Evangelium verschiedene Punkte gelesen, die von den Heiligen Vätern nicht erklärt werden konnten. Diese Punkte werden wohl zu einem späteren Zeitpunkt ins Licht gerückt werden."In einem Brief aus Marseille, datiert vom 3. Januar 1891, schreibt Melanie:"… Personen, welche mit Visionen begnadet sind über Ereignisse, die durch einen zeitlichen Abstand getrennt sind, kann es unterlaufen, daß sie sich im Datum täuschen, da sie die Ereignisse ohne Unterbrechung ablaufen sehen. Gott hat alle Daten (Zeiten) gegenwärtig. Zur Gabe der Vision benötigt es noch (wenn es Gott will) die Gabe der Erklärung der Vision. Ich kann mich wohl täuschen, wenn ich diese Dinge sage. Ich sage nur, was ich denke, was ich für wahrscheinlich halte. Meine Unwissenheit ist groß …"Fortsetzung des Wortlautes der großen Botschaft von La Salette:"Die Dämonen der Luft werden mit dem Antichrist große Wunderdinge auf der Erde und in den Lüften wirken, und die Menschen werden immer schlechter werden.Gott wird für seine treuen Diener und für die Menschen guten Willens sorgen. Das Evangelium wird überall gepredigt. Alle Völker und alle Nationen werden Kenntnis von der Wahrheit haben. Ich richte einen dringenden Aufruf an die Erde. Ich rufe auf die wahren Jünger Gottes, der in den Himmeln lebt und herrscht. Ich rufe auf die wahren Nachahmer des menschgewordenen Christus, des einzigen und wahren Erlösers der Menschen. Ich rufe auf meine Kinder, meine wahren Frommen; jene, die sich mir hingegeben haben, damit ich sie zu meinem göttlichen Sohn führe; jene, die ich sozusagen in meinen Armen trage, jene, die von meinem Geist gelebt haben. Endlich rufe ich auf die Apostel der letzten Zeiten, die treuen Jünger Jesu Christi, die ein Leben geführt haben der Verachtung der Welt und ihrer selbst, in Armut und Demut, in Verachtung und in Schweigen, in Gebet und in Abtötung, in Keuschheit und in Vereinigung mit Gott, in Leiden und in Verborgenheit vor der Welt. Die Zeit ist da, daß sie ausziehen, um die Welt mit Licht zu erfüllen. Geht und zeigt euch als meine geliebten Kinder. Ich bin mit euch und in euch, sofern euer Glaube das Licht ist, das euch in diesen Tagen der Drangsale erleuchtet. Euer Eifer macht euch hungrig nach dem Ruhm und nach der Ehre Jesu Christi. Kämpft, Kinder des Lichtes, ihr, die kleine Zahl, die ihr sehend seid, denn die Zeit der Zeiten, das Ende der Enden ist da."Betrachten wir diesen Abschnitt, dann können wir erkennen, daß von einer ganz bestimmten Personengruppe die Rede ist - von den Aposteln der letzten Zeiten, den treuen Jüngern Jesu Christi. Dabei kommt ein Dokument in den Sinn, das 150 Jahr zuvor verfaßt wurde, in dem fast wörtlich derselbe Inhalt zu finden ist. In den Schriften des hl. Ludwig Maria Grignion de Montfort - in seinem "Goldenen Buch" - befindet sich ein Kapitel über die Apostel der letzten Zeiten. Man darf nicht unbedingt davon ausgehen, daß es sich bei den letzten Aposteln nur um Priester handelt. Vielmehr ist der Begriff des Apostels auf alle auszudehnen, die im Dienste Gottes stehen und sein Apostolat fortführen. Die Priester und Bischöfe stehen jedoch sicherlich an erster Stelle. Der hl. Ludwig Maria Grignon de Montfort schreibt:"Aus all diesen Gründen will Gott, daß Maria jetzt mehr erkannt, geliebt und geehrt wird als jemals zuvor, was ohne Zweifel geschehen wird, wenn die Auserwählten unter dem Gnadenbeistand und der Erleuchtung des Heiligen Geistes in die Übung der vollkommenen und inneren Andacht zu Maria eintreten werden. Dann werden sie, soweit es die Gnade des Glaubens gestattet, diesen schönen Meeresstern klar erschauen und unter seinem Licht, trotz der Stürme und zahlreichen Feinde, glücklich im Hafen landen. Sie werden die Größe dieser Herrscherin erkennen und sich als Untergebene und Sklaven der Liebe ganz ihrem Dienste weihen. Ihre Milde und mütterliche Güte wird in ihnen die zärtlichste Gegenliebe erwecken. Die ganze Fülle ihrer Barmherzigkeit und die Kraft ihrer Hilfe werden sie in jeder Not erfahren und stets bei ihr als treuer Sachwalterin und Mittlerin Zuflucht finden. Jene vollkommene Andacht aber werden sie als das sicherste, leichteste, kürzeste und vollkommenste Mittel erproben, um zu Christus zu gelangen, so daß sie sich mit Leib und Seele Maria ohne Rückhalt schenken werden, um in gleicher Weise dem Heiland anzugehören. Welche Bedeutung werden diese Diener und Kinder Mariä besitzen? Sie werden in ihrem brennenden Eifer für die Ehre Gottes überall das Feuer göttlicher Liebe entzünden. Sie werden wie scharfe Pfeile in der Hand der mächtigen Jungfrau sein, um ihre Feinde zu durchbohren. Als Söhne Levis, wohlgeläutert durch das Feuer großer Trübsale und fest vereint mit Gott, werden sie in ihrem Herzen das Gold der Liebe, in ihrem Geiste den Weihrauch des Gebetes, an ihrem Leib die Myrrhe der Abtötung tragen, und überall den Armen und Geringen ein Wohlgeruch Christi sein, während sie bei den Großen, den Reichen und stolzen Weltkindern den Geruch des Todes hinterlassen.Gleich donnernden Wolken, die beim geringsten Hauch des Heiligen Geistes durch die Lüfte fliegen, sollen sie, ohne auf andere unzeitige Rücksicht zu nehmen und ohne sich selbst durch freudige oder schmerzliche Ereignisse beeinflussen zu lassen, den Regen des Wortes Gottes und des ewigen Lebens verbreiten. Sie sollen donnern gegen die Sünde und gegen die Welt, und dadurch den Teufel und seinen Anhang niederschlagen. Alle diejenigen aber, zu welchen sie vom Allerhöchsten gesandt werden, sollen sie mit dem zweischneidigen Schwert des Wortes Gottes durchbohren, sei es zum Leben, sei es zum Tode. Sie werden als die wahren Apostel der letzten Zeiten auftreten, die der Herr der Heerscharen mit der Gabe des Wortes und mit der Macht ausstatten wird, Wunder zu wirken, um glorreiche Siege über seine Feinde davonzutragen. Ohne Gold und Silber aber, was noch wichtiger ist, auch ohne Sorgen, werden sie inmitten der Priester und Kleriker wirken, und mit den Silberschwingen der Taube überall hinfliegen, wohin der Heilige Geist sie rufen wird, um zur Förderung der Ehre Gottes und des Heiles der Seelen tätig zu sein. Dort, wo sie gepredigt haben, werden sie nichts zurücklassen, als das Gold der Liebe, welche die Vollendung des ganzen Gesetzes ist. Endlich wissen wir, daß sie als wahre Schüler Jesu Christi in den Fußstapfen seiner Armut, Demut, Weltverachtung und Liebe wandeln, und anderen den schmalen Weg zu Gott in reiner Wahrheit zeigen werden. Dabei werden sie sich nach dem heiligen Evangelium und nicht nach den Grundsätzen der Welt richten, ohne Ansehen der Person, ohne Schonung, ohne unangebrachte Rücksicht oder Furcht vor einem Sterblichen, mag er auch noch so mächtig sein. Sie werden in ihrem Munde das zweischneidige Schwert des Wortes Gottes führen, auf ihren Schultern die blutige Fahne des Kreuzes, das Kruzifix in der Rechten, den Rosenkranz in der Linken, die heiligsten Namen Jesu und Mariä in ihrem Herzen und die Bescheidenheit und Abtötung Jesu Christi in ihrem ganzen Wesen tragen. Das sind die großen Männer, die kommen werden, die Maria auf Befehl des Allerhöchsten ausrüsten wird, um sein Reich über die Gottlosen, Götzendiener und Mohammedaner auszudehnen. Wann und wie wird es geschehen? Gott alleine weiß es! An uns ist es zu schweigen, zu beten, zu seufzen und abzuwarten." Solche auffallenden Parallelen, welche in zwei vollkommen unabhängig voneinander entstandenen Dokumenten zu finden sind, stellen einen zusätzlichen Beweis für die Wirkung des Heiligen Geistes dar. Der hl. Ludwig Maria Grignon de Montfort war nicht nur ein großer Marienverehrer, sondern auch ein großer Prophet. In seinen Schriften findet man viele prophetische Stellen, unter anderem auch das "Prophetische Flammengebet" - ein gewaltiges Gebet an Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist, geschaffen für die letzten Zeiten, auf welche uns La Salette hinweist. Fortsetzung der großen Botschaft:"Die Kirche wird verfinstert, die Welt in Bestürzung sein. Aber da sind Henoch und Elias, erfüllt vom Geiste Gottes. Sie werden mit der Kraft Gottes predigen, und die Menschen guten Willens werden an Gott glauben, und viele Seelen werden getröstet werden. Sie werden durch die Kraft des Heiligen Geistes große Fortschritte machen und die teuflischen Irrtümer des Antichrists verurteilen. Wehe den Bewohnern der Erde! Es wird blutige Kriege geben und Hungersnöte, Pestseuchen und ansteckende Krankheiten. Es wird entsetzliche Hagelregen von Tieren geben: Donner, welche Städte erschüttern; Erdbeben, welche Länder verschlingen. Man wird Stimmen in den Lüften hören. Die Menschen werden ihren Kopf gegen die Wände schlagen. Sie werden den Tod herbeirufen, und andererseits wird der Tod ihnen Qualen bringen. Überall wird Blut fließen. Wer könnte da siegen, wenn Gott nicht die Zeit der Prüfung abkürzte? Durch das Blut, die Tränen und die Gebete der Gerechten wird sich Gott erweichen lassen. Henoch und Elias werden dem Tode überliefert. Das heidnische Rom wird verschwinden. Feuer wird vom Himmel herabfallen und drei Städte verzehren. Die ganze Welt wird von Entsetzen geschlagen. Die Sonne verfinstert sich. Es ist Zeit. Der Glaube allein wird leben. Nun ist die Zeit da! Der Abgrund öffnet sich. Siehe da den König der Könige der Finsternisse! Siehe da das Tier mit seinen Untergebenen, das sich ‚Erlöser der Welt' nennt. Stolz wird es sich in die Lüfte erheben, um zum Himmel aufzusteigen. Er wird durch den Hauch des hl. Erzengels Michael erstickt. Es stürzt herab, und die Erde, die sich seit drei Tagen in beständiger Umwälzung befindet, wird ihren Schoß voll des Feuers öffnen. Er wird verschlungen für immer mit all den Seinen in die ewigen Abgründe der Hölle. Dann werden Wasser und Feuer die Erde reinigen und alle Werke des menschlichen Hochmuts vertilgen, und alles wird erneuert werden. Dann wird Gott gedient und verherrlicht werden."Henoch und Elias werden wiederkommen und zur Bekehrung und Buße aufrufen. Wann das Weltenende sein wird, in welchem Zeitabstand nach dem Antichristen, ist nicht gesagt. "Wann nach dem Falle dieses Gottlosen mit der Auflösung der Welt der Jüngste Tag anbrechen wird, danach soll der sterbliche Mensch nicht forschen. Er kann diesen Tag nicht wissen, denn der Vater hält ihn im Geheimnis seines Ratschlusses verborgen" (hl. Hildegard).Daraufhin beendete die Heilige Jungfrau ihre Worte, indem sie das reiche Fließen einer neuen Quelle in dieser Bergeinsamkeit verkündet und erneut auf französisch sprach:"Also, meine Kinder, ihr werdet es meinem ganzen Volk bekanntmachen!"Sie schreitet an den Kindern vorbei, überquert den kleinen Bach und wiederholt dabei noch einmal, ohne sich nochmals umzudrehen, diese Worte:"Also, meine Kinder, ihr werdet es meinem ganzen Volke bekanntmachen!"Langsam begibt sie sich auf die Kimme des kleinen Hügels. Die Kinder folgen ihr. Dort bleibt die Erscheinung in etwa eineinhalb Metern Höhe über dem Erdboden stehen und erhebt die Augen zum Himmel. In diesem Augenblick versiegen ihre Tränen, die bis dahin wie funkelnde Tropfen zur Erde gefallen sind. Sie senkt die Augen, und ihr Blick ist gegen Rom gerichtet, in einem voraussehenden Anblick eines Rom in Ketten der Loge. Dann beginnt sie zu verschwinden, indem sie sich nach und nach in Licht auflöst - zuerst ihr Haupt, dann der Körper, schließlich zuletzt ihre Schuhe. Melanie versucht noch, einen Blick auf eine der Rosen auf ihren Schuhen zu erhaschen, aber diese erlöschen ebenfalls. Für einige Augenblicke bleibt noch ein heller Lichtschein über der Erscheinungsstelle in etwa vier bis fünf Metern Höhe zurück. Die Seher warten noch eine kurze Zeit, da sie nicht daran glauben, die "Dame im Feuer" nicht mehr wiederzusehen. Aber sie bleibt für immer verschwunden. Die Muttergottes von La Salette - blutig und bleich erscheint sie den beiden Kinder, verzweifelt und schrecklich in ihren Tränen und Ketten, in ihren Kleidern als "Herrin der Völker" zur Witwe geworden. Gebeugt in der Einsamkeit, priesterlich die Gnade Gottes erflehend. Ihr Weinen gilt den ungläubigen Christen. Maria weint über die Weigerung derjenigen, die wissen, was sie tun. Es sind nicht die Feinde, es sind die Freunde, die Verrat üben. So ist Maria in Ketten und mit ihrer hohen Mütze, die an eine Mitra oder Tiara erinnert, auch ein Bild der Kirche in den Ketten des Modernismus und des Petrus in Ketten. Maria muß alles erfüllen. Ihre Zeit ist gekommen - zu uns komme dein Reich - das Reich des Vaters. Maria ist die rettende Arche. So hat sie sich in Lourdes und Fatima gezeigt. Sie ist die Arche des Bundes, die uns lehrt - die Bundestreue zu Gott in der Treue zum Glauben, im Halten der Gebote, im Beten, besonders im Rosenkranz, im Erfüllen der Standespflichten, in der Nächstenliebe und im Annehmen aller Leiden, die Gott schickt, zur Sühne und Rettung der Sünder. Ganz sicher hat das Rettungswerk Mariens in Lourdes und Fatima sowie der daraus entfachte Glaubens- und Gebetseifer viel Schlimmes verhindert und hinausgezögert. In La Salette hat die Muttergottes in der Neuzeit begonnen und uns gezeigt, wer sie für uns sein will - die Versöhnerin der Sünder mit Gott. "Gedenke, o unsere liebe Frau von La Salette, du wahre Mutter der Schmerzen und der Tränen, die du auf Calvaria für mich vergossen hast. Gedenke auch der Mühe, die du stets für mich aufwendest, um mich der Gerechtigkeit Gottes zu entziehen. Schaue, ob du mich jetzt verlassen kannst, nachdem du so viel für dein Kind getan hast! Ermutigt durch diesen tröstlichen Gedanken, komme ich, um mich trotz meiner Undankbarkeit zu deinen Füßen niederzuwerfen. Verwirf nicht mein Gebet, o Jungfrau, du Versöhnerin, sondern bekehre mich. Gib mir die Gnade, deinen Sohn, Unseren Herrn Jesus Christus über alles zu lieben und dich selbst durch ein heiliges Leben zu trösten, auf daß ich dich eines Tages im Himmel sehen möge. Amen!" (Papst Pius XI.)
Literaturnachweis
Höcht: Die große Botschaft von La Salette - Christiana Verlag, Stein a. RheinKonzionator: La Salette und die nächste Zukunft - Verlag R. van Acken, Lingen (Ems), 1921Stocker: Der Dritte Weltkrieg - Mediatrix V., 1978Stocker: Reinigung der Erde - Mediatrix V., 1980Hl. Hildegard: Wisse die WegeGouin: Melanie, die Hirtin von La Salette - Christiana Verlag, Stein a. Rhein, 1982Bessières: Anna Maria Taigi - Christiana Verlag, Stein a. Rhein, 1984Montfort: Das Goldene Buch - Lins-Verlag, Feldkirch
- Re: La Salette und Briefe von Melanie, kommentiert von P.Jentzsch Epidophekles 05.6.2003 06:09 (4)
- Re: La Salette und Briefe von Melanie, kommentiert von P.Jentzsch Epidophekles 05.6.2003 06:32 (3)
- Re: La Salette und Briefe von Melanie, kommentiert von P.Jentzsch BBouvier 05.6.2003 11:50 (2)
- Re: La Salette und Briefe von Melanie, kommentiert von P.Jentzsch Epidophekles 05.6.2003 20:50 (1)
- Re: La Salette und Briefe von Melanie, kommentiert von P.Jentzsch BBouvier 05.6.2003 22:39 (0)
- Re: La Salette und Briefe von Melanie - herzlichen Dank, uff, war lang :-) (o.T.) franz_liszt 04.6.2003 21:42 (0)
- Re: Danke Theo, für die Feiertags-Lektüre Kuddel 04.6.2003 18:38 (0)
- Re: Sorry, P.Jentzsch FSSPX und nicht Zaby (o.T.) Theo Stuss 04.6.2003 09:08 (0)