Re: 9-11 der Oberhammer

Geschrieben von Swissman am 29. Mai 2003 22:52:42:

Als Antwort auf: Re: 9-11 der Oberhammer geschrieben von Danan am 29. Mai 2003 20:43:53:

Hallo Danan,

>Einer der Hauptgründe, der gegen den KGB als auch gegen Al Quaida spricht sind die Tatsachen, dass die Flugzeuge viel zu lange im Amerikanischen Luftraum verschollen waren, ohne dass man nach Ihnen mit Jagdflugzeugen gesucht hat.
>Als Argument gegen eine derart lange Wartezeit, als während des Afghanistankrieges die Kommunkation mit einem Transportflugzeug der US Streitkräfte ausblieb, waren bereits 7 Minuten nach ausfall der Kommunikation die Jäger beim entsprechenden Flugzeug.
>Das Argument dies habe keiner vor dem 11.09 vorhersehen können, lasse ich hierbei nicht gelten, da es einige Belege für derartige Theorien bei den Geheimdiensten bereits vor dem Anschlag gab.

Du lässt dabei mehrere Dinge ausser acht: So operiert die zivile Flugsicherung in den USA unabhängig von NORAD, und ist darüber hinaus über weiten Teile Nordamerikas mehr oder weniger stark veraltet.

Vor allem aber: Bill Clinton hatte acht Jahre lang Zeit, die US-Streitkräfte unter der wohlklingenden Floskel "Abrüstung" in einem Ausmass zu schwächen, wie es zuvor unvorstellbar erschien! Insbesondere in den USA selbst wurden sehr viele Stützpunkte geschlossen, weil es sie ohnehin nicht mehr brauche, da ja niemand vorhabe, in den USA einzumarschieren... *kopfschüttel*

Fakt ist, dass unter Clinocchio auch die Stützpunkte der US-Luftwaffe massiv ausgedünnt worden waren. Die Staffeln der verbleibenden Basen wurden reduziert und die Bereitschaft verringert. Dies hat sich am 11. September eben bitter gerächt. Als man endlich zwei F-16 losschickte, mussten diese ohne jede Bewaffnung starten, weil die geltende Bereitschaftsstufe die Bereithaltung bewaffneter Abfangjäger nicht vorsah - aus den Funkprotokollen geht hervor, dass die beiden Piloten ernsthaft erwogen, die Maschinen per Rammstoss abzufangen...

Demgegenüber war Afghanistan ein Kriegsgebiet, dessen Luftraum mittels AWACS-Flugzeugen ausreichend überwacht wurde, die einer einzigen, integrierten Befehlskette angehörten.

>Wie in der einen verlinkten Seite sehr treffend dargestellt ist, ist das Pentagon das am besten Gesicherte Gebäude der Welt und war mit Sicherheit nicht durch ein Flugzeug zu treffen. Es gibt auch keine Aufzeichnungen, die einen Einschlag eines Flugzeuges belegen, was bei einem Gebäude, welches Rund um die Uhr Videoüberwacht wird nicht sein kann.

Es ist zwar nicht allgemein bekannt, aber Videoüberwachugnsanlagen schiessen meist nur zwei oder drei Bilder pro Sekunde - ein Jet, der mit 900 km/h heranrast hat gute Chancen, nicht gefilmt zu werden. Zudem: Wenn der Anschlag aufs Pentagon von den US-Geheimdiensten gefälscht wäre, hätte man zweifellos dafür gesorgt, dass der Jet auf den Aufnahmen drauf ist - mit der heutigen Bildbearbeitungstechnik ist sowas ja kein grosses Problem mehr...

>Ebenso ist es absolut Unlogisch, wenn es der KGB gewesen wäre, lägen den US Geheimdiensten sicher Informationen darüber vor, dass es der KGB möglicherweise war und, was er damit bezwecken wollte.
>Ergo ist es nicht möglich, dass die US Armee daraufhin einen Krieg anfinge, bei dem sie sich verzetteln, weil sie wissen, dass sie einen Krieg anfangen sollen, bei dem sie sich verzetteln.

Davon bin ich nun gar nicht überzeugt: Der KGB hat die US-Geheimdienste auf breiter Front unterwandert - Selbst die Leiter der Gegenspionage von FBI (Robert Hansen) und CIA (Aldrich Ames) stellten sich als Verräter in Diensten des KGB heraus... Etwas schlimmeres, als die Unterminierung der Gegenspionage durch die Gegenseite kann einem Nachrichtendienst gar nicht passieren!

Zudem wurden die fähigsten Leute systematisch herausgeekelt, nicht zuletzt durch Bill Clintons verabscheuenswerte Quoten- und Political-Correctness-Programme! Wenn man bedenkt, dass James Jesus Angleton, der wohl beste Mann, der die US-Gegenspionage jemals leitete, in die Klapsmühle gesteckt und durch den Alki Aldrich Ames ersetzt wurde, kommt einem die Galle hoch. Angleton's einziger "Fehler" war der, dass er den Überläufer Golytsin ernst genommen hatte...

Die Führung der US-Geheimdienste ist, nicht zuletzt dank Clinton, mit Ja-Sagern durchseucht, denen ihre Karriere und die nächste Gehaltserhöhung wichtiger sind als die Wahrheit und der Dienst am Vaterland - diese Leute leiden an kollektiver Erkenntnisunfähigkeit.

>Wenn die Amerikaner also einen Krieg angefangen haben bei dem sie sich verzetteln, dann haben sie es desswegen getan, weil sie in Ihren Allmachtsgedanken von der letzten übriggebliebenen Weltmacht dieser Welt so sicher sind, eigentlich unanggreifbar zu sein.

In diesem Punkt gehe ich im Grunde durchaus mit Dir einig - ich sagte ja, man muss die Schwächen seines Feindes ausnutzen.

>In Bezug auf die Basen für die Steuerung der Sateliten kannst du sicher sein, dass es genau so, wie es für die Federal Bank of Reserve einen Eventualplan gab, auch für diesen Fall einen Eventualplan gibt.

Du stellst Dir das offenbar etwas zu einfach vor: Es genügt ja nicht, einen Plan zu haben, man muss zudem die technischen Anlagen bereitstellen und nicht zuletzt die Finazierung sicherstellen - angesichts der Blindheit der meisten Politiker wird man diese von der Notwendigkeit der Investition nicht überzeugen können, sodass man die ganze Sache auch noch schwarz, am Parlament vorbei, finanzieren muss, ohne dass dieses etwas davon bemerkt...

>Ebenso hat die USA genug Nukes auf dem Meer untergebracht, eine Antwort mit mindestens zweifachem Overkill wäre immer noch möglich.

Unter der Voraussetzung, dass sämtliche Atom-U-Boote der USA den Erstschlag überleben, sie den Befehl zum Gegenschlag sowie die Abschusscodes überhaupt erhalten, und alle Raketen ihre Ziele finden würden, werden knapp 60% der Tonnage ins Ziel befördert, die man unter der MAD-Doktrin als füre eine glaubhafte Abschreckung minimal notwendig ansah.

Tatsächlich ist davon auszugehen, dass auch ein Teil der "Boomers" ausgeschaltet werden kann. Die verbleibenden Raketen müssen dann immer noch das landesweite ABM-System durchdringen. Ein Teil der getroffenen Ziel wird sodann aus leeren Silos bestehen, deren ICBM's bereits für den Erstschlag verwendet worden waren. Alles in allem ist davon auszugehen, dass die Schäden weit davon entfernt sein werden, Russland die Fortführung der Feindseligkeiten zu verunmöglichen.

mfG,

Swissman


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