Re: AG Völuspa: Und hier eine Möglichkeit (!!!) der Deutung

Geschrieben von Dunkelelbin am 29. Mai 2003 12:09:48:

Als Antwort auf: Re: AG Völuspa: Und hier eine Möglichkeit (!!!) der Deutung geschrieben von Badland Warrior am 29. Mai 2003 09:07:19:

Hi BW,

feine Interpretation, aber ein paar Kleinigkeiten habe ich hinzuzufügen.

> 44. Gellend heult Garm vor Gnipahellir: Es reißt die Fessel, es rennt der Wolf. Vieles
> weiß ich, Fernes schau ich: Der Rater Schicksal, der Schlachtgötter Sturz.


Hierbei könnte es sich auch um einen Hinweis auf einen Ruf oder etwas handeln, welches ein lautet Geräusch ist, dem Einige folgen und dadurch die Ereignisse ihren Gang nehmen.


> Diese etwas düstere Prophezeiung bezieht sich entweder auf den Fenriswolf (Fenrir)
> welcher ein Sohn Lokis ist. Loki ist der Trickser unter den Göttern, Gott des
> schwarzen Humors aber auch der Finten. Sein Name bedeutet "Beschließer, Endiger".
> Er ist der listenreich überlegene Helfer und Halbbruder Thors, Vater von Hel,
> Jörmungander (Midgardschlange) und Fenrir (Fenriswolf) Er bringt aber auch dadurch,
> dass er das Ragnarök auslöst, die alten Strukturen zum Zerbrechen und gibt den neuen
> Göttern, welche Kinder der alten sind, eine Chance. Er ist somit stark mit dem
> Schicksal verflochten und bringt also nicht nur Verderben, sonder auch neue Hoffnung.
> Fenrir selbst wird die Sonne verschlingen (dreitägige Finsternis?).


Und hier der erste Hinweis auf die Elementarkräfte:

> 45. Brüder kämpfen und bringen sich Tod, Brudersöhne brechen die Sippe; arg ist die
> Welt, Ehbruch furchtbar, Schwertzeit, Beilzeit, Schilde bersten, Windzeit, Wolfzeit,
> bis die Welt vergeht - keiner will des andern schonen.

Schwerte und Beile stehen auch für die Feuerelemente. Bersten Schilde, so ist kein Schutz möglich, im Zusammenhang mit der "Windzeit" bedeutet das für mich "Feuer von oben".
Wolfzeit vielleicht für die dunklen Kräfte, die existent seit Anbeginn der Welt, nun freigelassen werden.
Hierbei sollte man auch einen Blick auf die Eigenschaften der Wölfe werfen, ihr Rudelverhalten, ect.

> 50. Hrym fährt von Osten, er hebt den Schild; im Riesenzorn rast die Schlange. Sie
> schlägt die Wellen; es schreit der Aar, Leichen reißt er; los kommt Nagelfar.

> Hrym ist ein Riese. Er fährt von Osten, das heißt, er kommt von Osten. Somit kommt
> die Zerstörung aus dem Osten. Die Schlange ist Jörmungander, die Midgardschlange,
> die so groß ist, dass sie die Welt umspannt. Die Welt zittert also im Griff der Schlange,
> welche sich gegen die Götter wendet. Der Aar, der Leichen schlägt ist ein Adler, der
> sich an den Erschlagenen gütlich tut, ein Hinweis auf einen schon in der Menschenwelt
> tobenden Krieg, der, so meine Interpretation, im Osten seinen Ausgang nahm.

Der Osten ist aber auch Symbol für den neuen Tag, Morgengrauen und Erneuerung aber auch wieder ein Hinweis auf Luft.


> 53. Dann naht neue Not der Göttin, wenn wider den Wolf Walvater zieht und gegen
> Surt der sonnige Freyr: fallen muß da Friggs Geliebter.

Frigg in ihrem Aspekt als Gaia und Freyr vielleicht als Sonnengott??


> 59. Die Sonne verlischt, das Land sinkt ins Meer; vom Himmel stürzen die heitern
> Sterne.
> Lohe umtost den Lebensnährer; hohe Hitze steigt himmelan.
> 59. Gräßlich heult Garm in der Gnipahöhle, die Fessel bricht und Freki rennt.
> 66. Der düstre Drache tief drunten fliegt, die schillernde Schlange, aus
> Schluchtendunkel.
> Er fliegt übers Feld; im Fittich trägt Nidhögg die Toten: nun versinkt er.
> Nidhögg, der einst an der Wurzel Yggdrasils nagte, nimmt Tote mit sich und
> verschwindet. Wohin weiß niemand zu sagen.
> Kommentar: Mir fallen da einige Sachen auf, wie sie auch in anderen Gesichten oder
> Prophezeiungen berichtet werden.


Mir fallen da auch viele Dinge auf.
Vielen Dank für die Interpretation, kleine Glanzleistung;)!


Grüße
Dunkelelbin*



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