Manchmal ist es schon wichtig ....
Geschrieben von franke43 am 19. Mai 2003 12:15:45:
Als Antwort auf: Opferstrategie geschrieben von Bern am 19. Mai 2003 11:01:24:
... wer einen Stein ins Rollen bzw. den ersten
geworfen hat.Hallo
>Aktio gleich Reaktion.
>Wer nun den ersten Stein warf usw., ist mir
>deswegen schnuppe.Mir nicht. Denn das Toleranzniveau gegenüber
Andersgläubigen ist in der HEUTIGEN christlichen
Welt höher als in der heutigen islamischen.>Der Mensch ist sich selbst sein größter Feind.
>Dieses Rumgehacke auf Religionen,
>Völker und Nationen, Klassen, Gruppen, ist
>mir grundsätzlich zuwider.Schon: Wenn überall, also "hier wie dort",
die volle und uneingeschränkte Freiheit des
Glaubensbekenntnisses (ganz gleich welches)
herrschen würde, dann wäre tatsächlich egal,
wer wann mit welchen Gewaltmitteln seinen
weltlichen UND GEISTLICHEN Herrschaftsbereich
auf wessen Kosten ausgedehnt hat.Das ist aber nicht gegeben:
In vielen islamischen Ländern werden die
christlichen Gemeinden - die ja vor dem
Islam dort waren - drangsaliert oder zumindest
als nicht gleichberechtigt angesehen.In den meisten christlichen Ländern ist
es umgekehrt mit dem Islam genauso - leider -
oder doch zumindest ähnlich. Ein Neubau
einer Moschee ist nicht immer und überall
willkommen, das ist Tatsache. Hier haben
wir es aber damit zu tun, dass der Islam
in diesen Fällen eine erst vor kurzer
Zeit neu eingewanderte Religion ist und
nicht die seit Jahrhunderten angestammte.
Am Anfang sind immer Akzeptanzschwierig-
keiten zu überwinden. Das ist was völlig
anderes als wenn man wo als Eroberer kommt
und danach den Eroberten seine Lebens-
und Glaubensart mit Gewalt oder Schikanen
"eintränken" will. Auch das Christentum
hatte bei seiner anfänglichen Ausbreitung
im römischen Reich "Akzeptanzschwierig-
keiten" zu überwinden, womit ich die
grausigen Christenverfolgungen des
römsichen Kaiserkults nicht schönreden
will. Auch wünsche ich den Muslimen
nicht, dass sie auf Akzeptanzschwierig-
keiten dieser grössenordnung stossen.Was ich mir aber wünsche, ist ein Geben
und Nehmen auf gleicher Augenhöhe, ohne
Gewalt und dafür mit viel Offenheit,
hier in der christlichen wie dort in
der islamischen Welt.Es wäre auch wünschenswert, wenn der
beleidigende Ausdruck "Dar- El-Harb"
(Haus des Krieges) für die nicht-
islamische Welt endlich abgeschafft
würde, ebenso verächtliche Ausdrücke
wie "Kafer" oder "Qafr" oder wie man
die arabischen Buchstaben umschreibt.
Im Gegenzug könnten wir dann Ausdrücke
wie "Kameltreiber" abschaffen.>Die Argumente haben meist Beigeschmack.
>Opfer werden dabei mißbraucht für neue Opfer.Leider. Aber was der Islam ab 632 der
christlichen Welt abgenommen hat, wurde
ihr danach nie mehr vollumfänglich
zurückgegeben. Das ist Tatsache. Und
freiwillig schon überhaupt nicht.>Mit freundlichen vorgezogenen steinzeitlichen
>Grüßen, uga-uga...Hamma hamma
>bernd
Franke