Re: Gewalt und Gegengewalt..

Geschrieben von Madman am 03. Mai 2003 23:59:14:

Als Antwort auf: Re: Gewalt und Gegengewalt.. geschrieben von Artemis am 03. Mai 2003 22:58:27:

Ein interessanter Artikel.
Spontan stellt sich mir dann die Frage, wann Notwehr "theologisch" berechtigt ist.
Ist es Notwehr, meine letzte Büchse Bohnen zu verteidigen, weil ich ohne diese verhungern würde ? Dies wäre ja kein Angriff auf mein Leben. Höchstens indirekt. Oder ist Notwehr nur Notwehr beim direkten Anggriff auf mein Leben ?
Diese Frage lässt der Text leider offen.

Petrus will doch das Übel von Jesus abwenden und zieht deshalb sein Schwert ?
Petrus will das Leid von Jesus abwenden, doch Jesus sagt nein.
Eine indirekte Notwehr, um Übel von einem anderen abzuwenden ist demnach falsch ?!
Der Text führt weiter aus, das Petrus Angreifer wurde.
Wenn ich meine Familie verteidigen will, werde ich laut dieses Textes zum Angreifer, obwohl ich die Aufgabe habe, die Staatsgewalt zu unterstützen und meine Familie und andere zu verteidigen ?

Notwehr ist mir geboten, doch wenn ich diese anwende, um Leid von anderen abzuwenden, bin ich der Buhmann ?


Eine widersprüchliche Argumentation...

>Hallo,
>eine rein theologische Betrachtung zu diesem Thema findet man unter u.a. Link.
>Persönlich möchte ich noch anmerken, dass es m.E. ein sehr schwieriges Thema ist. Wer Gewalt kategorisch ablehnt, ja sogar davor zurückschreckt sich selbst oder ihm Schutzbefohlene zu verteidigen, wähnt sich u.U. mit einem reineren Gewissen als jene, die bereit sind wehrhaft aufzutreten. Betrachtet man die Konsequenz beider Grundeinstellungen genauer, stellt man fest dass letztlich beide Verhaltensweisen im schlimmsten Fall mit dem Tod von Menschen enden können. Während der Gewaltgegner dasteht und hinnimmt dass gemordet wird, schreitet der Wehrhafte ein und tötet möglicherweise seinerseits um Gewalt abzuwehren. Das Ergebnis am Schluß ist doch das Gleiche.
>Als Ehefrau und Mutter ist meine Position in dieser Frage sehr klar. Ich werde keinesfalls zusehen wie einem meiner Kinder oder auch meinem Mann ein Leid geschieht. Dies ist meine persönliche Entscheidung und ich glaube, dass wir alle unsere Einstellung zu dieser Frage nur mit uns selbst und unserem Gewissen vereinbaren können. Hier geht es nicht darum wer die bessere Argumentation darbietet, auch auf die Religion oder Gott können wir unsere Eigenverantwortung nicht abwälzen. Hier ist ganz klar eine Entscheidung von uns gefordert. Wir sollten alle in der Lage sein, hierzu Stellung zu beziehen und nicht Ausflüchte suchen in dem was andere oder die Bibel dazu sagen.



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