Nochmal zum "Wörtlichnehmen"
Geschrieben von Weltfremder am 30. April 2003 23:49:53:
Sehr guten Abend,
Vorab entschuldige ich mich bei allen Toleranten, dass dieser Text schon wieder einer christlichen Quelle entstammt. Leider hatten die Vertreter dieser Gattung jedoch im Laufe der Jahrhunderte immer wieder die Frechheit, Prophezeiungen loszulassen. Und nun zum Thema:
Ich hab das hier gerade bei Swedenborg gefunden (Danke noch an Nexus für den guten Link !!!). Ich denke, wenn man die Zeit nicht damit vergeudet, sich über den Text oder den Poster zu ärgern, kann man bei näherer Beleuchtung doch versuchen einiges anders zu verstehen, als viele von uns es mit vielen Texten bisher gemacht haben. Vielleicht geht doch so manche Spekulation noch grob in die falsche Richtung.
Interessant ist dabei, dass dieser Text hier 1758 erschien. Ist nur als Auszug gedacht - für den Geschmack. (Es soll jetzt nicht gut schmecken, sondern man soll nur mal versuchen, WIE es schmeckt !)
"Wo der Herr von der Vollendung des Zeitlaufs, welche die letzte
Zeit der Kirche ist, vor den Jüngern spricht, da sagt Er am Ende der Vorhersagen
über ihre aufeinander folgenden Zustände in Hinblick der Liebe und
des Glaubens, also: „Gleich nach der Trübsal jener Tage wird die Sonne
sich verfinstern und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die
Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden
erschüttert werden. Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes
am Himmel, und alsdann werden wehklagen alle Stämme der Erde:
und sie werden sehen den Menschensohn kommend in des Himmels Wolken
mit vieler Macht und Herrlichkeit. Und Er wird Seine Engel aussenden mit
Posaune und großer Stimme, und sie werden Seine Auserwählten versammeln
von den vier Winden, vom Äußersten der Himmel bis zum Äußersten
derselben“: Matth.24/29-31.
Diejenigen, welche diese Worte nach dem Buchstabensinn verstehen,
glauben nicht anders, als daß in der letzten Zeit, welche das Letzte Gericht
heißt, alle diese Dinge, wie sie in jenem Sinn beschrieben sind, geschehen
werden; daß also nicht nur Sonne und Mond sich verfinstern und die Sterne
vom Himmel fallen werden und das Zeichen des Herrn am Himmel erscheinen
wird und daß sie Ihn in den Wolken und zugleich Engel mit
Posaunen sehen werden, sondern auch, daß nach den anderweitigen Vorhersagen,
die ganze sichtbare Welt vergehen und dann ein neuer Himmel nebst
einer neuen Erde entstehen werde; in dieser Meinung sind heutzutage die
meisten innerhalb der Kirche; die aber so glauben, wissen nicht die Geheimnisse,
die im einzelnen des Wortes verborgen liegen; denn im einzelnen des
Wortes ist ein innerer Sinn, in welchem nicht natürliche und weltliche
Dinge, wie diejenigen, die im Buchstabensinn sind, sondern geistige und
himmlische Dinge verstanden werden, und zwar gilt dies nicht bloß vom
Sinn mehrerer Wörter, sondern auch von jedem [einzelnen] Wort; denn das
Wort ist in lauter Entsprechungen geschrieben, eben damit im einzelnen ein
innerer Sinn sei. Wie dieser Sinn beschaffen sei, kann aus allem dem erhellen,
was über diesen Sinn in den »Himmlischen Geheimnissen« gesagt und
gezeigt worden ist; was man auch aus ihnen gesammelt finden kann in der
Auslegung vom »Weißen Pferd«, von dem in der Offenbarung (die Rede
ist). Nach demselben Sinn ist auch zu verstehen, was der Herr in der oben
angeführten Stelle von Seiner Ankunft in den Wolken des Himmels gesagt
hat; durch die Sonne, die verfinstert werden soll, wird hier bezeichnet der
Herr hinsichtlich der Liebe; durch den Mond der Herr hinsichtlich des
Glaubens; durch die Sterne die Erkenntnisse des Guten und Wahren oder
der Liebe und des Glaubens; durch das Zeichen des Menschensohnes am
Himmel die Erscheinung des göttlich Wahren; durch die Stämme der Erde,
welche wehklagen werden, alle Dinge des Wahren und Guten oder des
Glaubens und der Liebe; durch die Ankunft des Herrn in den Wolken des
Himmels mit Macht und Herrlichkeit Seine Gegenwart im Wort und die
Offenbarung; durch die Wolken wird der buchstäbliche Sinn des Wortes
bezeichnet, und durch die Herrlichkeit der innere Sinn des Wortes; durch
die Engel mit Posaune und großer Stimme wird bezeichnet der Himmel, aus
dem das göttlich Wahre [kommt]."
- ... nicht nur geistig Epidophekles 01.5.2003 10:10 (2)
- Re: ... nicht nur geistig Weltfremder 01.5.2003 10:30 (1)
- Re: ... nicht nur geistig Epidophekles 01.5.2003 11:16 (0)
- Re: Nochmal zum "Wörtlichnehmen" Badland Warrior 01.5.2003 01:22 (1)
- Re: Statue des Irlmaier ;-)) in Obsidian Zappa 01.5.2003 09:51 (0)