Re: Welche Gesellschaft ?

Geschrieben von Hubert am 25. April 2003 13:35:31:

Als Antwort auf: Welche Gesellschaft ? geschrieben von franke43 am 25. April 2003 12:39:24:

Hallo Frank,

Welche Gesellschaft meinst Du hier mit der "Gesellschaft", in
der akzeptiert zu werden ohne Zugehörigkeit zur Kirche nicht
möglich wäre?

Die alten großen Vermögen. Wo „Herkunft“ nicht getrennt werden kann von der Treue zum Papst und zur Kirche.

Und was macht die Zugehörigkeit bzw. das Akzeptiertwerden
in dieser Gesellschaft erstrebenswert ? D.h. WARUM sollte
man dazugehören wollen?

Akzeptieren tun diese Kreise nur ihresgleichen. Herkunft, Traditionsbewusstsein und Vermögen sind entscheidend. Entweder man gehört dazu, oder man gehört nicht dazu. Ein „Dazugehören wollen“ ist irrelevant.

Die Frage ist, ob diese Reaktion seitens Mitglieder der
von Dir beschriebenen Gesellschaft dann wirklich eine
christliche Verhaltensweise darstellt. Lies dazu bitte
mal die Bergpredigt, besonders die Verse: "Wer zu seinem
Nächsten sagt ´Du Gottloser´ ..."

Das ist wieder eine andere Frage. Für uns Christen ist nicht entscheidend, sich in der gesellschaftlichen Hierarchie oben oder unten zu befinden, wichtig ist nur, nahe bei Gott zu sein, ihm zu dienen und durch ihn den Menschen. Es geht nicht darum, sich selbst, sondern Gott zu erhöhen.

Dann nehmen wir den umgekehrten Fall. Wie verhält sich
Deine "Gesellschaft" jemand gegenüber, der zwar stramm
römisch-katholisch, aber in der Kleidung eher betont
salopp bis nachlässig ist ? Ist Deine "Gesellschaft"
auch in diesem Fall der oberflächlichen Auffassung,
dass die Kleider die Leute machen und Leute ohne
"passende" Kleidung folglich keine Leute sind, auch
nicht als gute Katholiken?

ad 1) Es ist ja gar nicht meine Gesellschaft. Habe ich ja auch nirgends behauptet.

ad 2) Ich habe noch nirgends gehört, dass die Kleidung Grundbedingung für die Zugehörigkeit zur Kirche ist. Allerdings ist die Frage zulässig, ob ein durchtätowierter Jugendlicher mit Piercings durch Nase und Zunge, der im 3er BMW und „kawumm, kawumm“ aus den Lautsprecherboxen eine Innenstadt terrorisiert, im klassischen Sinne römisch-katholisch zu nennen ist.

Nicht gesellschaftsfähig, da Naturbursche.

Köstlich – nee, mal im Ernst. Zur Zeit leben auf diesem Planeten 1,16 Milliarden Katholiken. Tendenz steigend. Die Kirche reicht von den Indios am Amazonas über den Karneval in Rio bis zu den höchst intellektuellen Eminenzen Roms. Von den Kapuzinern in San Giovanni Rotondo bis zur New Yorker Hochfinanz.

Katholisch heißt universal, mon cher.

Aber wem sag ich das.

Herzlichst,
Hubert



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