Re: @Hubert, Burgwart: Kriegsvorzeichen Rekonzilation der Traditionalisten

Geschrieben von Theo Stuss am 22. April 2003 16:31:46:

Als Antwort auf: Re: @Hubert, Burgwart: Kriegsvorzeichen Rekonzilation der Traditionalisten geschrieben von Hubert am 22. April 2003 14:16:42:

Lieber Hubert,

da ich über mein Abo nicht ins Forum komme und einen anderen Server benutzen muss, kommen mich solche Diskussionen teuer zu stehen. Ich erwidere also nur einmal, indem ich Deine eigenen Einlassung durch Eingeklammertes bereichere:

Richtigerweise erinnerst Du an die Gründe für die seinerzeitige Exkommunikation.

Mit seiner Communio-Ekklesiologie hatte das II. Vaticanum ein (neues, bis dahin unbekanntes) Kirchenbild entworfen, in dem das Volk Gottes als Gemeinschaft von Gläubigen (aller Konfessionen) aufscheint und die Einheit vor aller Unterschiedlichkeit ( der Konfessionszugehörigkeit) in den Vordergrund tritt. Dieses (latitudinaristische) Kirchenbild spiegelt sich in besonderer Weise in der Eucharistiefeier wider, die der Mittelpunkt des (pan-)christlichen (nicht des römisch-katholischen) Lebens ist. Man kann also sagen, das Sakrament der Eucharistie (im Novus Ordo), ist das Sakrament der Einheit (außerhalb der überlieferten Dogmen, die ursprünglich die Einheit voraussetzten. Ursache und Wirkung wurden also vertauscht.)

Wenn deshalb Marcel Lefebvre gerade in bezug auf dieses für die kirchliche Einheit maßgebliche Sakrament einen Dissens feststellte zwischen seinen Auffassungen und der durch das II. Vaticanum entfalteten Lehre, (die mit der Lehre des Konzils von Trient nicht übereinstimmt, zugegebenermaßen), dann waren Konsequenzen für die communio ecclesiastica, die eine communio eucharistica ist, unausweichlich. Unter diesen Voraussetzungen musste es einfach zur Trennung kommen. Diese Gefahr ahnte übrigens schon Paul VI., der in einem Brief, in dem er Erzbischof Marcel Lefebvre zur Umkehr aufrief, betonte: „Denn wir können nicht zulassen, dass die Eucharistie, das Sakrament der Einheit, Spaltungen hervorruft und als Instrument und Zeichen der Auflehnung benutzt wird.“ ( Du solltest hinzufügen, dass man eine Eucharistiefeier, die diese neue Ekklesiologie zum Ausdruck bringt, erst einmal eigens aus der Retorte heben musste.)

Die Diskussionen kommen mich billiger, wenn Du antwortest an:
Thilo.Stopka@tiscali.fr

Gruss,

Theo





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