Goldpreisanalyse der Credit Suisse
Geschrieben von Fred Feuerstein am 20. April 2003 21:01:17:
Als Antwort auf: Re: Wie wird eigentlich am Goldkurs geschrieben von Guerrero am 20. April 2003 19:00:01:
Unsicherheit als Goldpreisstütze – Wie lange noch?
CREDIT SUISSE PRIVATE BANKING 2
Die Goldverkäufe von 15 europäischen Zentralbanken sind auf Grund des Abkommens von Washington
bis 2004 auf 400 Tonnen pro Jahr beschränkt. Der höhere Goldpreis im vergangenen Jahr hat aber
Zentralbanken, die nicht dem Abkommen angehören, zu zusätzlichen Verkäufen animiert. 2003 dürfte von den
Zentralbanken etwa ein ähnliches Volumen wie im letzten Jahr auf den Markt kommen. Nach Ablauf der
Washington-Vereinbarung ist ein neues Abkommen wahrscheinlich, doch wird der ausgehandelte Betrag möglicherweise
etwas höher zu liegen kommen. Zentralbankverkäufe werden somit weiterhin wie ein Damoklesschwert
über dem Goldpreis schweben.
Der Trend zum Abbau der Hedge-Positionen der Produzenten dürfte dank der tiefen Zinsen vorerst – wenn auch
mit geringerer Dynamik – anhalten und dem Goldpreis weitere Unterstützung geben. Allerdings ist zu beachten,
dass dieses „de-hedging“ nicht ewig dauern und langfristig keine treibende Kraft sein kann. Bei höheren Zinsen
und/oder einer allfällig wieder etwas vorsichtigeren Einschätzung der Goldpreisperspektiven kann dieser Trend
auch plötzlich wieder umkehren.
Die Goldkäufe der Industrie haben 2002 - am ausgeprägtesten beim weltweit grössten Goldnachfrager Indien -
um über 10% abgenommen. Dies ist primär auf den drastischen Nachfragerückgang in der Schmuckindustrie zurückzuführen,
die rund 85% der gesamten Goldnachfrage der Industrie ausmacht. Verantwortlich dafür waren die schwache Konjunktur und der höhere Goldpreis, ist die Nachfrage der Schmuckindustrie doch recht preissensitiv.
Mit der erwarteten Konjunkturerholung ist von dieser Seite im 2003 wieder mit etwas höheren Käufen zu rechnen.
- Re: Goldpreisanalyse der Credit Suisse BBouvier 20.4.2003 22:28 (0)