Re: Naiv.
Geschrieben von bonihopi am 12. April 2003 21:46:07:
Als Antwort auf: Re: Naiv. geschrieben von Guerrero am 12. April 2003 16:57:01:
No woman, no cry,
no bush, no war!;-)
bonihopi,
der auch weibliche Anteile hat!
>> Ein Brief an George W. Bush / Von Paulo Coelho
>>
>>Danke, großer Staatsmann George W. Bush. Danke, daß Sie jedem gezeigt
>>
>>haben, welche Gefahr Saddam Hussein darstellt. Viele von uns hätten sonst
>>
>>womöglich vergessen, daß er chemische Waffen gegen sein eigenes Volk,
>>
>>gegen die Kurden und die Iraner eingesetzt hat.
>>
>>Hussein ist ein blutrünstiger Diktator und eine der augenfälligsten
>>
>>Verkörperungen des Bösen in der heutigen Welt.
>--------------------------------------------------------------------------
> Das stimmt.
>Alles was sonst noch folgt vom Verfasser stimmt auch, ist jedoch das Reden eines enttäuschten und naiven Menschen.
>Die Politik war noch nie anders.
>Die Ziele der Politik wurden verfolgt mit allen möglichen Mitteln.
>Als letztes Mittel durch Krieg.
>Ist nichts Neues in unserer Welt.
>Das heisst nicht dass ich damit einverstanden bin.
>Mir geht nur dieses naive Geheule,
>der Aufschrei der Gerechten,
>auf den Geist.
>Dadurch wird nicht`s besser.
>(Ist nicht gegen dich gerichtet Señorita.)
>Saludos
>Guerrero
>
>-------------------------------------------------------------------------
>> Danke, daß Sie der Welt gezeigt haben, welch tiefe Kluft zwischen den
>>
>>Entscheidungen der Machthaber und den Wünschen des Volkes liegt.
>>
>>Danke, daß Sie uns vor Augen führen, daß weder José María Aznar noch Tony
>>
>>Blair ihren Wählern die geringste Achtung und Wertschätzung zeigen. Aznar
>>
>> bringt es fertig, darüber hinwegzusehen, daß neunzig Prozent der Spanier
>>
>>gegen den Krieg sind, und Blair ist die größte Demonstration der
>>
>> vergangenen dreißig Jahre in England schlichtweg egal.
>>
>>Danke, daß Sie Tony Blair dazu gebracht haben, mit einem Dossier, das ein
>>
>>Plagiat einer Arbeit war, die ein Student zehn Jahre zuvor geschrieben
>>
>>hatte, vor das britische Parlament zu treten und es als "vom
>>
>>britischen Geheimdienst erbrachten schlagenden Beweis"
>>
>>vorzustellen.
>>
>>Danke, daß Sie Colin Powell gestatten, sich selbst zum Narren zu machen,
>>
>> indem er dem UN-Sicherheitsrat Fotos vorlegt, die eine Woche später von
>>
>>Hans Blix, dem Chef der UN-Rüstungskontrollkommission zur Entwaffnung des
>>
>>Iraks, öffentlich angefochten werden.
>>
>> Danke, daß Sie mit Ihrer Haltung dafür gesorgt haben, daß bei der
>>
>>UN-Vollversammlung der französische Außenminister, Dominique de Villepin,
>>
>>mit seiner Antikriegsrede Applaus geerntet hat, was meines Wissens vorher
>>
>> nur einmal in der Geschichte der UN, im Anschluß an eine Rede Nelson
>>
>>Mandelas, geschehen ist.
>>
>>Danke, daß Sie mit all ihren Bemühungen, den Krieg voranzutreiben, dazu
>>
>> beigetragen haben, daß die sonst untereinander zerstrittenen arabischen
>>
>> Nationen sich bei ihrem Treffen in Kairo in der letzten Februarwoche
>>
>> erstmals einstimmig gegen jedwede Invasion ausgesprochen haben.
>>
>> Danke, daß Sie mit Ihrer rhetorischen Behauptung, die UN habe nun die
>>
>> Chance, ihre wahre Bedeutung zu zeigen, sogar die zögerlichsten Länder
>>
>> dazu gebracht haben, sich gegen jede Art von Angriff gegen den Irak
>>
>>auszusprechen.
>>
>> Danke, daß Sie mit Ihrer Außenpolitik den britischen Außenminister Jack
>>
>> Straw zu der Erklärung verleitet haben, im 21. Jahrhundert könne es
>>
>>Kriege geben, die sich moralisch rechtfertigen ließen, wodurch Straw
>>
>>seine ganze Glaubwürdigkeit verlor.
>>
>> Danke, daß Sie versucht haben, ein Europa auseinanderzudividieren, das
>>
>>für seine Vereinigung kämpft - es wird ihm als Warnung dienen.
>>
>> Danke, daß Sie geschafft haben, was nur wenigen in diesem Jahrhundert
>>
>>gelungen ist: Millionen Menschen auf allen Kontinenten im Kampf für
>>
>> dieselbe Idee zu vereinen, auch wenn diese Idee nicht Ihre ist.
>>
>>Danke, daß Sie uns wieder fühlen lassen, daß unsere Worte, wenn sie
>>
>>vielleicht nicht gehört, so zumindest ausgesprochen wurden - das wird uns
>>
>> in Zukunft noch mehr Kraft geben.
>>
>>Danke, daß Sie uns mißachten, daß Sie alle marginalisieren, die sich
>>
>>gegen Ihre Entscheidung stellen, denn die Zukunft der Erde gehört den
>>
>>Ausgeschlossenen.
>>
>>Danke, denn ohne Sie hätten wir nicht erkannt, daß wir fähig sind, uns zu
>>
>>mobilisieren. Möglicherweise wird es uns diesmal nichts nützen, aber ganz
>>
>>sicher später einmal. Nun, da es keinen Weg zu geben scheint, die
>>
>>Trommeln des Krieges zum Schweigen zu bringen, möchte ich wie ein
>>
>>europäischer König einst zu seinem Invasoren sagen: "Möge dein
>>
>>Morgen schön sein, möge die Sonne auf den Rüstungen deiner Soldaten
>>
>>strahlen, denn noch am Nachmittag werde ich dich besiegen.";
>>
>>Danke, daß Sie uns - einer Armee anonymer Menschen, die wir die Straßen
>>
>>füllen, um einen Prozeß aufzuhalten, der bereits im Gange ist - erlauben
>>
>>zu erfahren, wie man sich fühlt, wenn man machtlos ist, und aus diesem
>>
>>Gefühl zu lernen und es zu verwandeln. Also, genießen Sie Ihren Morgen
>>
>>und welchen Ruhm er Ihnen auch immer bringen mag.
>>
>>Danke, daß Sie uns nicht zugehört und uns nicht ernst genommen haben.
>>
>>Doch Sie sollten wissen, daß wir Ihnen sehr wohl zugehört haben und Ihre
>>
>>Worte niemals vergessen werden.
>>
>>Danke, großer Staatsmann George W. Bush.
>>
>>Herzlichen Dank.
>>
>>Aus dem Brasilianischen von Maralde Meyer-Minnemann.