Re: Nachdenken! Und danach vordenken!

Geschrieben von Torsten am 12. März 2003 11:12:34:

Als Antwort auf: Nachdenken! Und danach vordenken! geschrieben von Arkomedt am 12. März 2003 02:40:15:

Lieber Arkomedt,

Deine Ansichten zur USA als ehemaliger "Hort der Freiheit" werden die Ureinwohner kaum teilen. Schon vor ihrer Entstehung bestimmten Egoismus und Individualismus das Handeln der Einwanderer, die oft entweder aus Armut auswanderten oder weil ihnen das Pflaster zu heiß wurde. Die Freiheit war von Anfang an die Freiheit, sich zu nehmen, was einem nicht gehört.

Was sollte Anderes daraus hervorgehen, als was wir jetzt beobachten? Wer kann dort auf dem Weg nach oben sagen: "Ich will nicht noch mehr Besitz und Macht." und gleichzeitig verhindern, daß Andere seinen Weg fortsetzen? Irgendwer wird sich immer die "Freiheit" nehmen, noch gieriger und rücksichtsloser zu sein.

Unser System funktioniert nach den gleichen Prinzipien, und zwar nicht in den Reihen der Politiker, sondern der gesamten "gesellschaftlichen" Hierarchie. Wie sollte sich also das Handeln unterscheiden?

Deutschland ist in der gleichen Situation wie die USA: Eine ruinierte Wirtschaft, eine Schuldenblase, die jeden Moment platzen kann, zunehmende soziale Spannungen (Gerhards neue "Reform"pläne werden den sozialen Frieden nicht nur stören, sondern zerstören). Auch hier steht nur die Frage, ob wir Krieg oder Bürgerkrieg wählen.

Dabei wissen die Berliner Nichtsnutze ganz genau, daß die USA keinen Grund haben, den Kuchen mit ihnen zu teilen. Für Krieg sind wir zu schwach. Aber er taugt prima zur Ablenkung und Erklärung künftiger Entwicklungen, deren Ursachen in jahrzehntelanger Mißwirtschaft liegen. Sie tun das einzig mögliche: Sie versuchen, sich noch möglichst lange die Taschen vollzustopfen und international keine offiziellen Feinde zu schaffen. Joschka macht sich dabei vordergründig zur globalen Hure.

Der einfache Ausweg, das von Dir angesprochene Umdenken, ist ihnen verwehrt, da das Denken und Unvoreingenommenheit erfordern würde. Diese Fähigkeiten scheinen aber Ausschlußkriterien einer politischen Karriere zu sein.

Nur jeder selbst kann den großen Knall verhindern: Durch zivilen Ungehorsam, die Verweigerung, zu denken und zu handeln wie diejenigen, die offensichtlich Probleme nicht lösen, sondern verursachen. Von Anderen kann Keiner Umdenken fordern, bevor er es nicht selbst getan hat und tätig umsetzt.

Viele Grüße

Torsten


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