Daniel 2 Das Standbild
Geschrieben von MP42 am 23. Februar 2003 23:25:03:
Hallo zusammen,
ich möchte mit diesem Posting hir auf keinen Fall einen erneuten Religionstreit vom Zaun brechen sondern ich möchte auch mal eine biblische Prophezeiung zur Diskussion stellen über die es sich m.M. nach lohnt nachzudenken und zu beachten.
Nun sind biblische Prophezeiungen meist, und diese besonders eher allgemein gehalten, das heisst es gibt keine ganz so detailierte "Zeichen" wie bei Irlmaier und Co, aber dennoch sagen sie sehr viel aus. Ich möchte mit Daniel beginnen da er im alten Testament geradezu eine Vorbildfunktion einnimmt.wichtig sind eigentlich lediglich die Verse 31-44 in denen das Standbild und seine Bedeutung erklärt wird. Ich stelle aber das ganze 2 Kapitel des Buches Daniel hier rein, damit man sich auch einen Überblick über das vorangegangene Geschehen und die äußeren Umstände verschaffen kann. Außerdem kennen viele hier diese Verse noch gar nicht. Da es so viele Übersetzungen und damit Unterschiede im text selbst gibt, habe ich mich entschlossen den Text aus der Luther Online Bibel zu kopieren damit jeder mit dem gleichen text arbeiten kann.
Am Ende stell ich euch einige Fragen zu eurer Meinung.D A N I E L 2
1Im zweiten Jahr seiner Herrschaft hatte Nebukadnezar einen Traum, über den er so erschrak, daß er aufwachte. 2Und der König ließ alle Zeichendeuter und Weisen und aZauberer und Wahrsager zusammenrufen, daß sie ihm seinen Traum sagen sollten. Und sie kamen und traten vor den König. 3Und der König sprach zu ihnen: Ich hab einen Traum gehabt; der hat mich erschreckt, und ich wollte gerne wissen, was es mit dem Traum gewesen ist. 4Da sprachen die Wahrsager zum König auf aramäisch: Der König lebe ewig! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten. 5Der König antwortete und sprach zu den Wahrsagern: Mein Wort ist deutlich genug. Werdet ihr mir nun den Traum nicht kundtun und deuten, so sollt ihr in Stücke gehauen und eure Häuser sollen zu Schutthaufen gemacht werden. 6Werdet ihr mir aber den Traum kundtun und deuten, so sollt ihr Geschenke, Gaben und große Ehre von mir empfangen. Darum sagt mir den Traum und seine Deutung. 7Sie antworteten noch einmal und sprachen: Der König sage seinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten. 8Der König antwortete und sprach: Wahrlich, ich merke, daß ihr Zeit gewinnen wollt, weil ihr seht, daß mein Wort deutlich genug ist. 9Aber werdet ihr mir den Traum nicht sagen, so ergeht ein Urteil über euch alle, weil ihr euch vorgenommen habt, Lug und Trug vor mir zu reden, bis die Zeiten sich ändern. Darum sagt mir den Traum; so kann ich merken, daß ihr auch die Deutung trefft. 10Da antworteten die Wahrsager vor dem König und sprachen zu ihm: Es ist kein Mensch auf Erden, der sagen könnte, was der König fordert. Ebenso gibt es auch keinen König, wie groß oder mächtig er sei, der solches von irgendeinem Zeichendeuter, Weisen oder Wahrsager fordern würde. 11Denn was der König fordert, ist zu hoch, und es gibt auch sonst niemand, der es vor dem König sagen könnte, ausgenommen die Götter, die nicht bei den Menschen wohnen. 12Da wurde der König sehr zornig und befahl, alle Weisen von Babel umzubringen. 13Und das Urteil ging aus, daß man die Weisen töten sollte. Auch Daniel und seine Gefährten suchte man, um sie zu töten.
a: Jes 47,12-1314Da wandte sich Daniel aklug und verständig an Arjoch, den Obersten der Leibwache des Königs, der auszog, um die Weisen von Babel zu töten. 15Und er fing an und sprach zu Arjoch, dem der König Vollmacht gegeben hatte: Warum ist ein so strenges Urteil vom König ergangen? Und Arjoch teilte es Daniel mit. 16Da ging Daniel hinein und bat den König, ihm eine Frist zu geben, damit er die Deutung dem König sagen könne. 17Und Daniel ging heim und teilte es seinen Gefährten Hananja, Mischaël und Asarja mit, 18damit sie den Gott des Himmels um Gnade bäten wegen dieses Geheimnisses und Daniel und seine Gefährten nicht samt den andern Weisen von Babel umkämen. 19Da wurde Daniel dies Geheimnis durch ein Gesicht in der Nacht offenbart. Und Daniel lobte den Gott des Himmels, 20fing an und sprach: Gelobet sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn ihm gehören Weisheit und Stärke! 21Er ändert Zeit und Stunde; ber setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand, 22er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis liegt, denn bei ihm ist lauter Licht. 23Ich danke dir und lobe dich, Gott meiner Väter, daß du mir Weisheit und Stärke verliehen und jetzt offenbart hast, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns des Königs Sache offenbart. 24Da ging Daniel hinein zu Arjoch, der vom König Befehl hatte, die Weisen von Babel umzubringen, und sprach zu ihm: Du sollst die Weisen von Babel nicht umbringen, sondern führe mich hinein zum König, ich will dem König die Deutung sagen. 25Arjoch brachte Daniel eilends hinein vor den König und sprach zu ihm: Ich habe einen Mann gefunden unter den Gefangenen aus Juda, der dem König die Deutung sagen kann. 26Der König antwortete und sprach zu Daniel, den sie Beltschazar nannten: Bist du es, der mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung kundtun kann?
27Daniel fing an vor dem König und sprach: Das Geheimnis, nach dem der König fragt, vermögen die Weisen, Gelehrten, Zeichendeuter und Wahrsager dem König nicht zu sagen. 28Aber aes ist ein Gott im Himmel, der kann Geheimnisse offenbaren. Der hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was in künftigen Zeiten geschehen soll. Mit deinem Traum und deinen Gesichten, als du schliefst, verhielt es sich so: 29Du, König, dachtest auf deinem Bett, was dereinst geschehen würde; und der, der Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird. 30Mir aber ist dies Geheimnis offenbart worden, bnicht als wäre meine Weisheit größer als die Weisheit aller, die da leben, sondern damit dem König die Deutung kundwürde und du deines Herzens Gedanken erführest. 31Du, König, hattest einen Traum, und siehe, ein großes und hohes und hell glänzendes Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen. 32Das Haupt dieses Bildes war von feinem Gold, seine Brust und seine Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Kupfer, 33seine Schenkel waren von Eisen, seine Füße waren teils von Eisen und teils von Ton. 34Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie. 35Da wurden miteinander zermalmt Eisen, Ton, Kupfer, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie, daß man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem großen Berg, so daß er die ganze Welt füllte.
36Das ist der Traum. Nun wollen wir die Deutung vor dem König sagen. 37Du, König, bist aein König aller Könige, dem der Gott des Himmels Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat 38und dem er alle Länder, in denen Leute wohnen, dazu bdie Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel in die Hände gegeben und dem er über alles Gewalt verliehen hat. Du bist das goldene Haupt. 39Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines, danach das dritte Königreich, das aus Kupfer ist und über alle Länder herrschen wird. 40Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen. 41Daß du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: das wird ein zerteiltes Königreich sein; doch wird etwas von des Eisens Härte darin bleiben, wie du ja gesehen hast Eisen mit Ton vermengt. 42Und daß die Zehen an seinen Füßen teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: zum Teil wird's ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein. 43Und daß du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen, aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht mengen läßt. 44Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels c ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben,
45wie du ja gesehen hast, daß ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden vom Berg herunterkam, der Eisen, Kupfer, Ton, Silber und Gold zermalmte. So hat der große Gott dem König kundgetan, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist zuverlässig, und die Deutung ist richtig.46Da fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht und warf sich nieder vor Daniel und befahl, man sollte ihm Speisopfer und Räucheropfer darbringen. 47Und der König antwortete Daniel und sprach: Es ist kein Zweifel, aeuer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige, der Geheimnisse offenbaren kann, wie du dies Geheimnis hast offenbaren können. 48Und der König erhöhte Daniel und bgab ihm große und viele Geschenke und machte ihn zum Fürsten über das ganze Land Babel und setzte ihn zum Obersten über alle Weisen in Babel. 49Und Daniel bat den König, cüber die einzelnen Bezirke im Lande Babel Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu setzen. Daniel aber blieb am Hof des Königs.
Na? noch da? *g*
Also das Standbild wird ja in weiten Teilen einstimmig erklärt. Die Weltreiche in folgender Reihenfolge:
Haupt -> Babylon
Brust -> Medo-Persien
Lenden -> Griechenland
Beine -> Römisches Reich
Tonfüße -> Tja, hier gehen die Meinungen auseinanderWas symbolisieren die Füße und Zehen teils aus Eisen teils aus Ton?
Einige sagen sie symbolisieren das getrennte Europa, andere meinen hier das päpstliche Rom zu sehen, wieder andere meinen es wäre die Anglo-Amerikanische Weltmacht gemeint.
Also ich persönlich tendiere ja zu letzteren. Warum? Nun ja, Eisen und Ton vertragen sich nicht, Eisen ist ein Metall welches schon davor das Weltreich Rom symbolisierte, Ton eine weiche Masse.
Nun schauen wir mal weiter. Die Rede ist ja eindeutig von einem weiteren Weltreich, nun Europa ist auf keinen Fall soweit, der Vatikan vllt. aber eher auch nicht. Bleibt eigentlich nur England-Amerika welche ja auch offen den Anspruch der einzig verbliebenen Weltmacht hegen. Nun dafür sprechen würde weiterhin, das die politischen Grundlagen der anglo-amerikanischen Machtgewalt im alten Rom zu suchen sind (es ist erstens offensichtlich, ist aber in irgendeiner Erklärung auch festgehalten weiß nur nicht mehr welcher), also hätten wir hier schonmal das Eisen aus dem römischen Weltreich. "Vermischt mit Ton" heisst es weiter. Nun Ton könnte hier einerseits für die demokratische "Das Volk regiert" weiche Art stehen oder aber zum Teil für den kleinen englischen Verbündeten, der sich mit dem harten Eisen einig zu sein scheint.So das war jetzt sicherlich nicht wirklich aufs kleinste genau aussagekräftig und alle Argumente sind mit Sicherheit nicht aufgeführt worden. Aber dafür ist ja auch das Forum da *g* lasst uns mal ne schöne sachliche Diskussion führen.
PS: grammatikalische und Rechtschreibfehler sind wie immer bei mir inklusive und können nicht umgetauscht werden! *g* Ihr seid das sicherlich schon gewohnt
MP
- Re: Daniel 2 Das Standbild mica 24.2.2003 07:20 (1)
- Re: Daniel 2 Das Standbild MP42 24.2.2003 10:08 (0)