Re: Ziemlich heftig

Geschrieben von Torsten am 23. Februar 2003 15:29:17:

Als Antwort auf: Ziemlich heftig geschrieben von Simon am 23. Februar 2003 13:46:42:

Lieber Simon,

das ist das Problem an Vormachtstreben: es fordert ähnliches Verhalten heraus. Das gilt auch für jede andere Art der Konfrontation.

Washington will dominieren, Brüssel will dominieren - was sollen Andere tun, um nicht dominiert zu werden, wen zudem Dominanz zu ihrer Tradition gehört? Ich finde die Strategie pfiffig, ein verstreutes Netz von Gegnern der US-Vorherrschaft aufzubauen (schließlich macht Washington dasselbe, indem es im mehr oder weniger Verborgenen ein Netz von Verbündeten aufbaut).

Leider ist das Ende vom Lied absehbar: Überall bestehen Spannungen und Keiner ist sich eines Anderen sicher. In unsicheren Situationen zeigen verschiedene Menschen drei verschiedene Verhaltensmuster: Verharren, Flucht und Angriff. Und ein Idiot findet sich mit Sicherheit, der den Angriff wählt (zumal die Obernichtsnutze der Welt ihre Position prinzipiell durch aggressives Verhalten erklimmen). Und dann:

Bumm.

In diesem Spiel existieren keine integeren Figuren. Deshalb wird es zwangsläufig schiefgehen. Gorbatschow war ein Fehlgriff der Weltgeschichte, der uns für einige Jahre den Arsch gerettet hat. Auch wenn seinem Auftauchen reichlich seltsame Ereignisse vorangingen. Die Lebenserwartung seiner beiden Vorgänger war ja nach Amtsantritt kürzer als die einer Eintagsfliege.

Viele Grüße

Torsten


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