Gorbatchow nochmal
Geschrieben von wikking am 23. Februar 2003 17:51:55:
Als Antwort auf: Re: Gorbatchow geschrieben von Torsten am 23. Februar 2003 16:45:27:
Lieber Torsten,
es ist recht interessant, was Du da schreibst.
Zumal Du damals den Niedergang des real exist. Sozialismus wohl hautnah miterlebt hast.
Dazu nochmal ne Frage, ganz an Dich gestellt. Bitte verzeihe meine Unwissenheit, aber ich bin wirklich ziemlich unpolitisch und sah Gorbi bisher eher als aufrichtigen Revoluzzer, denn als langzeitplanenden Ex-Geheimdienstler.Du schreibst:
> Das System, dem man sich auch zum Schaden Anderer verschrieben hatte,
> von innen heraus zu zerstören, klingt mehr nach einem Wunder als nach Logik.Hälst Du es für möglich, daß er wirklich sah, daß die UdSSR am Ende war und eine Neuorientierung brauchte. Vielleicht grade aufgrund seiner Karriere und seiner Intelligenz. Daß also all seine durchgeführten Änderungen wirklich idealistisch gemeint waren, seiner damaligen Meinung nach also "gut für die UdSSR" ?
Oder bist Du eher der Meinung, daß jener vielzitierte Langzeitplan dahintersteckte, geplanter Zerfall der UdSSR, Vorgaukelung von Frieden an den Westen etc.etc.Wenn ich Gorbatschov im TV gesehen habe, konnte ich keine Hinterlist bzw, Lüge entdecken, wie bei den allermeisten Politikern heutzutage.
Das sagt jetzt nichts (vielleicht ein sagenhaft gutes Schauspiel..), dennoch ist doch der Unterschied in der Ausstrahlung frappierend...
Du schreibst weiter:
> Kurz: Wenn eine Ratte zu riechen ist, ist meist auch eine da
> (Cervantes: "Ich rieche eine Ratte.").
> Und vielleicht ist der liebe Gorbi die Ratte der jüngsten Geschichte.Von wem ausgeschickt ?
Von KGB damals ? Von den Big-bossen der Weltwirtschaft ?
Von Hintergrund-Verschwörern ?
Oder Ratte aus eigenen Gnaden ?
Vielleicht auch nur jetzt (nachträglich) sich als Ratte erweisend, obwohl zuvor alles ehrlich gemeint war ??
>Übrigens wurde meines Erachtens eine ebensolche in die Bibel aufgenommen:
> Paulus, der einst Saulus war. Mir ist keine Person und kein belegtes
> historisches Beispiel bekannt, wo eine solche Änderung stattfand.
> Nachdem Saulus das Christentum nicht von außen zerstören konnte,
> versuchte er es von innen. Um das nachzuvollziehen muß man nur sein
> widersprüchliches und sich ständig wiederholendes Gelaber durchlesen.Ich kenne zu wenig Kirchengeschichte, um dazu etwas sagen zu können. Doch war es nicht Paulus, der immerhin versucht hat, die christliche Lehre durch "Anpassung" bzw. Vermixung mit manchen anderen Lehren, salongfähiger für die damalige Zeit zu machen?
Absolut klar, daß dies gewaltig auf Kosten der Reinheit und Klarheit der wahren Lehren Jesu ging. Damals wurde die Ur-Lehre gewaltig verwässert. Doch aus einem nachvollziehbaren Grund: sonst wäre sie ggfs. völlig verschwunden, weil die wenigsten sie annehmen hätten können.
Die Mystik Christi war damals ja sowieso schon herausgefiltert - und tauchte erst später wieder auf, so ging es sowieso nur um die "exoterische Lehre", die Paulus verfälschte.Ob er es wirklich zerstören wollte, nach seiner "Bekehrung" ??
Hmmm ... immerhin berufen sich manche Orden durchaus auf die paulinische Auslegung.Bin auf Deine Antwort gespannt, interessantes Thema...
Beste Grüße
wikking
- Re: Gorbatchow nochmal Torsten 23.2.2003 18:29 (4)
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