Re: Lawine losgetreten
Geschrieben von Vernon am 13. Februar 2003 13:25:58:
Als Antwort auf: Lawine losgetreten geschrieben von franke43 am 13. Februar 2003 12:24:53:
Hallo Franke43
habe die Sache auch mit Interesse verfolgt.
Wir sind so erzogen, dass man keine Angst haben darf oder zeigen soll, deswegen kommt einiges in Bewegung, wenn das Thema erst einmal angesprochen wurde.Angst ist ein wichtiges Gespür für Gefahr. Aus der Instinktebene kommt der Drang zu Aktionismus = Flucht. Die psychische Grundhaltung geht auf Abwehr und die Wahrnehmung wird intensiviert.
All das ist gut und richtig.
Der Punkt ist, die Instinkttriebe in die richtigen Bahnen zu lenken.
Zanken und rechthaben wollen ist Unfug aber tritt meist in diesem Zusammenhang verstärkt auf. Wir reden dann auch gern von Streß. Irgendwas machen, nur um etwas zu machen ist auch nicht sinnvoll.
Aber die Wahrnehmung intensivieren ist richtig. Auch die Besinnung auf das, was uns überlegen macht, nämlich den kühlen strategischen Verstand.Ich glaube übrigens, dass aufziehende Ereignisse so etwas wie eine Bugwelle vorauswerfen. Ähnlich wie ein Schiff im Wasser. Diese Bugwelle rollt auch vor dem Schiff, nicht nur an der Seite. So werfen die Ereignisse tatsächlich ihren Schatten voraus. Für derartige strukturelle "Erschütterungen" haben wir sehr wohl ein Gespür.
Wer dieses Gespür übt und trainiert, wird gute Chancen haben in der Zukunft.Besten Gruß
Vernon
>Hallo Leute
>Da war ich gestern zu freimütig. Ich wollte meine
>persönliche Angst thematisieren und hätte doch
>wissen müssen, dass noch einige mehr so empfinden,
>und dass deshalb eine ganze Lawine draus wird.
>Macht nix, das Thema war und ist wichtig. Ich
>wollte eigentlich wissen, ob noch mehr Leute
>die angstvolle Nervosität spüren, die zur Zeit
>in der Luft liegt - jedenfalls nach meinem
>Empfinden.
>Aus Sicht der Prophezeiungen habe ich bisher in
>meinen Forumsjahren nur einen Zeitabschnitt
>erlebt, der ähnlich gefährlich gewirkt hat: den
>Kosovbokrieg. der hat mich überhaupt erst ins
>Forum gebracht, d.h. ins Vorgängerforum vom
>Vorgängerforum dieses Forums.
>Auch die Ereignisse seit dem 11.9. mit dem
>schnellen Afghanistankrieg wirkten bedrohlich,
>aber dann kam vor einem Jahr eine scheinbare
>Beruhigung, weil der befürchtete Irakkrieg nicht
>sofort hinterherkam. Kleinere Störungen 2000
>und 2001 stellten sich immer schnell als
>blinder Alarm heraus, z.B. der Kleinkrieg in
>Mazedonien.
>Ich müsste lügen, wenn ich sagen wollte, dass
>ich heute dieselbe Angst empfinde wie gestern,
>aber ich weiss auch, dass diese Angst jederzeit
>und mit jeder ernsten Meldung zurückkommen
>kann, solange - sagen wir - der März nicht
>vorüber ist. Ich habe einfach zuviele Prophe-
>zeiungen und zu viele Geschichtsfakten im Kopf,
>um nicht ernsthaft besorgt zu sein.
>Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass
>ich vor einer Gefahr eher Angst in der Form
>wie gestern habe, wenn sie erst aus der Ferne
>droht, und nicht so sehr wenn ich mich direkt
>darin befinde. Direkt in der Gefahr neige ich
>umgekehrt eher zu vernünftigem Handeln. Und ich
>habe schon einige Grenzsituationen erlebt:
>Im Verkehr (wie wohl die meisten)
>Im Labor (kleine Explosion, mehrere kleine Brände etc.)
>Im Schwimmbad (wäre fast im Wellenbecken abgesoffen)
>Daher weiss ich, dass ich in Gefahrenmomenten
>viel rationaler handele, als ich mir lang vor
>der Gefahr ausmale. Sollte es also im Sommer
>hier einen europäischen Kriegsschauplatz geben,
>werde ich wahrscheinlich besonnen handeln,
>während mir jetzt vor dem puren Gedanken
>graut.
>Ich weiss nicht, wie es Euch andern geht, aber
>ich habe meine Forumsjahre hier nicht in ständiger
>Angst verbracht. Im Kosovokrieg und jetzt wieder
>kann ich von wirklicher Angst sprechen, weil
>diese Ereignisse in direkter inhaltlicher Nähe
>der Seherschauungen anzusiedeln sind und auch
>ein massives überregionales Risikopotential
>enthalten.
>Wie einige schon geschrieben haben, ist Angst
>ein Teil unseres Selbsterhaltungstriebes und
>daher verhaltensbiologisch bedingt und auch
>sinnvoll. Auch als gläubiger Mensch ist man
>daher nicht frei davon.
>Ich habe auch nicht in dem Sinne Angst vor dem
>Tod, das verhindert mein Glaube. Wohl aber
>habe ich Angst vor dem Schmerz und der Qual,
>die mit einem elenden Dahinscheiden verbunden
>sein können. Jeder wünscht sich und seinen
>Lieben einen sanften und schnellen Tod, und
>das am liebsten möglichst spät und nach
>einem langen erfüllten Leben.
>Was mich angesichts der Weltkriegsprophezeiungen
>weiterhin mit besonderer Angst erfüllt, ist
>die Stimmung der kompakten Hoffnungslosigkeit
>in Verbindung mit einem solch sinnlosen
>Massensterben in Vielmillionenhöhe. Warum
>können uns die Erfahrungen früherer Weltkriege
>nicht sicher vor einer Wiederholung bewahren ?
>Mit Friedensgruss
>Franke 43