Lawine losgetreten

Geschrieben von franke43 am 13. Februar 2003 12:24:53:

Hallo Leute

Da war ich gestern zu freimütig. Ich wollte meine
persönliche Angst thematisieren und hätte doch
wissen müssen, dass noch einige mehr so empfinden,
und dass deshalb eine ganze Lawine draus wird.

Macht nix, das Thema war und ist wichtig. Ich
wollte eigentlich wissen, ob noch mehr Leute
die angstvolle Nervosität spüren, die zur Zeit
in der Luft liegt - jedenfalls nach meinem
Empfinden.

Aus Sicht der Prophezeiungen habe ich bisher in
meinen Forumsjahren nur einen Zeitabschnitt
erlebt, der ähnlich gefährlich gewirkt hat: den
Kosovbokrieg. der hat mich überhaupt erst ins
Forum gebracht, d.h. ins Vorgängerforum vom
Vorgängerforum dieses Forums.

Auch die Ereignisse seit dem 11.9. mit dem
schnellen Afghanistankrieg wirkten bedrohlich,
aber dann kam vor einem Jahr eine scheinbare
Beruhigung, weil der befürchtete Irakkrieg nicht
sofort hinterherkam. Kleinere Störungen 2000
und 2001 stellten sich immer schnell als
blinder Alarm heraus, z.B. der Kleinkrieg in
Mazedonien.

Ich müsste lügen, wenn ich sagen wollte, dass
ich heute dieselbe Angst empfinde wie gestern,
aber ich weiss auch, dass diese Angst jederzeit
und mit jeder ernsten Meldung zurückkommen
kann, solange - sagen wir - der März nicht
vorüber ist. Ich habe einfach zuviele Prophe-
zeiungen und zu viele Geschichtsfakten im Kopf,
um nicht ernsthaft besorgt zu sein.

Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass
ich vor einer Gefahr eher Angst in der Form
wie gestern habe, wenn sie erst aus der Ferne
droht, und nicht so sehr wenn ich mich direkt
darin befinde. Direkt in der Gefahr neige ich
umgekehrt eher zu vernünftigem Handeln. Und ich
habe schon einige Grenzsituationen erlebt:

Im Verkehr (wie wohl die meisten)
Im Labor (kleine Explosion, mehrere kleine Brände etc.)
Im Schwimmbad (wäre fast im Wellenbecken abgesoffen)

Daher weiss ich, dass ich in Gefahrenmomenten
viel rationaler handele, als ich mir lang vor
der Gefahr ausmale. Sollte es also im Sommer
hier einen europäischen Kriegsschauplatz geben,
werde ich wahrscheinlich besonnen handeln,
während mir jetzt vor dem puren Gedanken
graut.

Ich weiss nicht, wie es Euch andern geht, aber
ich habe meine Forumsjahre hier nicht in ständiger
Angst verbracht. Im Kosovokrieg und jetzt wieder
kann ich von wirklicher Angst sprechen, weil
diese Ereignisse in direkter inhaltlicher Nähe
der Seherschauungen anzusiedeln sind und auch
ein massives überregionales Risikopotential
enthalten.

Wie einige schon geschrieben haben, ist Angst
ein Teil unseres Selbsterhaltungstriebes und
daher verhaltensbiologisch bedingt und auch
sinnvoll. Auch als gläubiger Mensch ist man
daher nicht frei davon.

Ich habe auch nicht in dem Sinne Angst vor dem
Tod, das verhindert mein Glaube. Wohl aber
habe ich Angst vor dem Schmerz und der Qual,
die mit einem elenden Dahinscheiden verbunden
sein können. Jeder wünscht sich und seinen
Lieben einen sanften und schnellen Tod, und
das am liebsten möglichst spät und nach
einem langen erfüllten Leben.

Was mich angesichts der Weltkriegsprophezeiungen
weiterhin mit besonderer Angst erfüllt, ist
die Stimmung der kompakten Hoffnungslosigkeit
in Verbindung mit einem solch sinnlosen
Massensterben in Vielmillionenhöhe. Warum
können uns die Erfahrungen früherer Weltkriege
nicht sicher vor einer Wiederholung bewahren ?

Mit Friedensgruss

Franke 43




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