Total Off-Topic - Viell. kann mir jemand bzgl. meiner Mutter helfen (gesundheitl

Geschrieben von JBl am 09. Februar 2003 14:48:29:

Hallo,

Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben:

Meine Mutter hat schon lange gesundheitliche Probleme. Schon ziemlich früh hat sie z. B. wegen Herzstolpern das Autofahren aufgegeben. Das nur vorausgeschickt.

Jetzt wurde ihr (51) vor ca. 7 Jahren wegen Magenkrebs der Magen entfernt. Hatte dann auch 2 Ops. Nach der Ersten war sie 1 Tag zu Hause und bekam unerträgliche Schmerzen. Die Ärzte hielten sie für eine Simulantin (obwohl sie unter anderem hoch Fieber hatte). Dann wurde sie noch mal operiert und eine Zyste festgestellt. Außerdem waren die Därme total verwurschtelt (als Magenersatz wurde der Dünndarm hochgezogen und mit der Speisröhre verbunden). Seit dem hat sie nach dem Essen immer Schmerzen und muß sich erst mal hinlegen.

So, die aktuelle Situation:

Da es bei meiner Oma (85) nach ihrer Darmkrebsop immer weiter (körperlich und geistig) bergab ging, und meine Mutter auch immer weniger Kraft und Nerven hatte sie zu versorgen (Beutelwechsel des künstlichen Ausgangs z. B. hat dann mein Vater übernommen) haben wir sie vor ein paar Wochen ins Pflegeheim. Es ging dann auch nicht mehr ohne Aufsicht. Sie ist öfters gefallen und hatte dann immer wieder Probleme mit dem Stuhlgang. Meine Mutter war immer unruhig, dass unten (Oma wohnte eine Etage unter uns) was passiert. Seit der Zeit hat sie auch immer mehr abgenommen, nachdem sie erst nach den Ops erst wieder zugenommen hat. Sie ist 1,65m und kam zuletzt auf 47 kg.

Sie nahm dann wieder etwas zu, aber die Probleme waren nicht ganz weg. Jetzt hat ihr eine Ärztin ab 16. 01.03 Tavor (0,5 Tab) (Beruhigungstabletten, die süchtig machen können) und Remergil (1 Tab) (Antidepressiva) verschrieben. Da sie anscheinend von den Tavor noch müder wurde und trotzdem schlaflos war, ließ sie die Ärztin absetzen (04.02.). Von den Remergil bekam sie Herzklopfen und ne riesen innere Unruhe und hatte auch 2 Nächte nicht geschlafen. Vor den Remergil hat sie jedenfalls besser geschlafen. Seit gestern hat sie von denen auch nichts mehr genommen. Heute nacht hat sie dann auch gut geschlafen.
Allerdings sitzt sie jetzt fast den ganzen Tag da, und heult wie ein Schlosshund und weiß sich nicht zu helfen. Ich wollte mit meinen Vater zur Oma ins Altersheim fahren. Allerdings muß mein Vater jetzt da bleiben, weil meine Mutter nicht allein bleiben kann. Jetzt fahre ich mit meiner Cousine und ihrem Mann.
Mein Vater und ich haben den Verdacht, dass das jetzt die Entzugserscheinungen von den Tavor sind, die sie am 04.02. abgesetzt hat.
Ich habe schon Angst, dass sie das nicht durchhält. Morgen habe ich frei, aber am Die muß ich wieder arbeiten (90 km entfernt). Und mein Vater muß ab Mi wieder arbeiten (Paketzusteller, ist auch im Dauerstress).

Ich komm mir dabei schon hilflos vor. Da ich ja auch die Probleme mit der chronischen Müdigkeit habe und mir auch nicht so recht zu helfen weiß (Entschluldigung Mica und andere ? (glaube ich) im Alltagstrott habe ich’s bis jetzt noch nicht mit den Salzkristallen ausprobiert. Muß ich aber unbedingt doch mal machen. Ich merke beim arbeiten, dass ich teilweise meinem Chef schon fast nicht mehr zuhören kann (wegen Konzentrationschwäche). Auch bin ich so vergesslich.
Dann kommt das schlechte Gewissen wenn ich sehe was mein Vater alles leistet (z. B. auch Gartenarbeit usw.) Ich nehme mir dann zwar Sachen vor, schaffe es dann doch nicht.. Da meine ich, manchmal schon, dass ich nichts tauge, vielleicht einfach nur faul bin, und dass alles was ich mache falsch ist. Dann denke ich auch vielleicht lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Dabei müsste es mir eigentlich gut gehen. Vielleicht bin ich einfach nur ein blöder Arsch.
Folgendes nur für Interessierte seltener Krankheiten:

Ich habe ich das Kallmann-Syndrom. Vereinfacht ausgedrückt kommt man dabei ohne künstliche Einleitung nicht in die Pupertät. Entdeckt wurde es vor allem, da ich keinen Geruchssinn habe. Tja, erst dachten wir damals, na ja ein Spätzünder. Als ich dann 17 war, meinte wir, irgendwas kann doch nicht stimmen. Dann fragte eine Kinderärztin in Frankfurt, ob ich riechen könnte. Da wir das überrascht bestätigten, wusste sie was es wahrscheinlich ist. Das war es dann auch. Mit 17 war ich deshalb natürlich noch nicht im Stimmbruch (bei meiner Lehre zum Großhandelskaufmann am Telefon das junge Fräulein – das hat mir übrigens nichts ausgemacht, das war nur lustig) und „nur“ 1,67m groß. Durch die monatliche Dosis Testosteron -- erst eines durschnittlichen Jugendlichen – dann eines durchschnittlichen Erwachsenen wurde die Entwicklung eingeleitet und auf einem normalen Niveau gehalten (ich wuchs dann auch auf. ca. 1,79 m und bin jetzt 28)
In einem bestimmten Entwichlungsstand des Fötus findet im Körper eine Elektronenwanderung statt, welche unter anderem die Hypophyse aktiviert. Beim Kallmannsyndrom bleiben die Elektronen vorher stecken. So habe ich das jedenfalls in laienhafter Form verstanden. Ich hatte allerdings Glück. Dabei können unter anderem Herzprobleme, geistige Zurückgebliebenheit auftreten, was bei mir zum Glück nicht der Fall ist). Bei mir liegt außer dem fehlenden Geruchssinn nur noch Kolobome vor (Iris ist nicht ganz geschlossen). Dieses Syndrom wurde erstmals 1945 beschrieben und in den 70er und 80er richtig angefangen zu erforschen. Das ist jetzt eine stümperhafte Beschreibung. Allerdings kennen viele Ärzte dieses Syndrom nicht. Wer näheres Interesse hat und sich mit med. Fachausdrücken auskennt, findet im Internet weitere Beschreibungen.


Naja, jetzt hab ich euch genug genervt. Aber vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp bzgl meiner Mutter.

Gruß und vielen Dank!

Jürgen



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