Re: Antwort

Geschrieben von HotelNoir am 28. Januar 2003 01:35:32:

Als Antwort auf: @ HotelNoir geschrieben von wikking am 27. Januar 2003 23:07:27:

Hallo Wikking!

>Grüß' Dich Hotel Noire !
>
>Da unterscheiden wir uns deutlich.
>Ich "glaube" eine ganze Menge; sehe den puren Glauben sogar als wesentliche Triebfeder meiner inneren Entwicklung an, weil er erst mal dorthin führt, wo das Mental noch nicht hinreicht.

Ist es nicht die Sehnsucht die Dich treibt? Glaube ist m.E. Intepretationssache des Mentals wie Du es nennst. Die Wirklichkeit findet vor dem Glauben statt. Durch den Glauben bekommt sie ihre Scheuklappen.

>Ich habe daher ganz klar auch eine "Entwicklung" erkannt.

Habe mich unklar ausgedrückt, sorry: Der Vergleich zwischen Menschen was ihre Entwicklung betrifft finde ich unpassend. Entwicklung ist etwas derart individuelles, das man niemanden mit niemanden vergleichen kann. Es ist verschleiernd statt entschlüsselnd.

>Müssen wir aber differenzierter sehen.
>Es gibt Entwicklungen des Verstanden, die einen zum Professor und "Wissenden" machen können. Es gibt Entwicklungen der Intuition, die Dich zu umfassenderen Wahrnehmungen führen können. Und es gibt eine Entwicklung der Seelen, die man wohl lieber als fortschreitenden "Enthüllung" innerhalb der Materie beschreiben sollte.

Muss gestehen, ich kann mit dem Wort Seele nicht viel anfangen.

Vielleicht meinst Du das im Körper speicherbare Denkfühlerzeugnis des Feedbacks zwischen rechter und linker Gehirnhälfte, das kompensatorischen und schöpferischen Output und damit Wirklichkeit erzeugt.

Meinst Du mit "Enthüllung" die Schöpferkraft der rechten Hemisphäre?

>Und da sind wir auch wieder bei diesem Punkt, daß es die Pflicht eines jeden Menschen ist, in seinem Bereich (wo auch immer der sei...) daran zu arbeiten, daß die "Lichtlosigkeit" (um bei der vedischen Ausdrucksweise zu bleiben) lagsam mit Bewußtheit erfüllt wird.

Ich geb mir Mühe, echt. :-))
Die Definition des Lichtes ist der heikle Punkt. Jede Definition ist zwangsläufig falsch, da der Einfluss des Mentals die Wahrnehmung verfälscht. Deshalb hat es gar keinen Sinn damit anzufangen. Es ist klüger, zu lernen, das Wunder der Schöpfung wahrzunehmen, die Natur, die vielen verschiedenen Menschen, das Wunder des Körpers. Dieses Wunder ist so gross, das wir ihm grenzenlos vertrauen können - grenzenlos! Da ist nichts Destruktives mehr, nur Konstruktives das wir nicht erkennen können.

> >Wenn der Mensch zwei moralischen Kräften ausgesetzt wäre, gut und böse,
> > und es eine Kraft gibt, die das SO WILL, so will diese Kraft uns
> > testen, wie viele es vermuten. Wenn diese Kraft es NICHT VERHINDERN kann,
> > dass destruktive Kräfte entstehen, so ist sie schlampig oder
> > unfähig. Hab ich eine Variante ausgelassen?
>Naja, es gibt unzählig mehr Varianten, und jede mag aus ihrem Blickwinkel bzw. aus ihrer Betrachtungs-Ebene heraus "stimmen".

Ja wenn man daran glaubt. Das hat insofern mit Selbsterkenntnis zu tun, als das überhaupt alles - und sei es ein Leben als Mafiosi oder Politiker - der Entwicklung dient. Das ganze Leben ist Therapie.

>Die Wahrheit wird sich durch solche Varianten aber nicht offenbaren :-)
>Wenn der Mensch komplett in den polaren Kräften lebt, hat er freilich ein "gut-böse"-Empfinden. Ist dann ja auch richtig und nützlich. Dann ist auch "Moral" und "Gewissen" notwendig.
>Zu Deiner anderen o.g. Version: Wieso sollte in einem "Experiment" (ich zitiere jetzt nur die Veden) irgendetwas verhindert werden, wenn eine der Experiment-Grundlagen die "Freiheit" der Entwicklung ist ?

Keine Freiheit. Der Weg zu immer mehr Liebe in allen denkbaren Variationen. Das Programm Liebe ist der Schöpfung innewohnend. Irgendwer hat mal gesagt: Wir sind alle Roboter im Dienste unserer DNS. Wir füttern sie mit immer mehr Intelligenz/Liebe durch unsere Anstrengungen. Das scheint mir in diesen Zusammenhang zu passen.


>Ich sage das jetzt völlig wertungsfrei...
>Eine weitere Anschauung aus den Veden dazu: Das "Ziel" des Experiments sei vorgegeben (die komplette "Vergöttlichung" der Materie - was übrigens auch im Katholizismus im Feiertag "Maria Himmelfahrt" symbolisiert wurde....) - doch das WIE - der Weg dorthin - ist völlig offen !

Er ist jedenfalls äusserst vielfältig. Absolut offen ist er nicht da durch evolutionäre Gesetze determiniert. Dazu gehört auch Stillstand. Die Homöostase in der Natur kennt positives und negatives Feedback, in den "tierischeren" Bereichen kehrt das Gleichgewicht immer wieder zum selben Ausgangspunkt zurück, in "primatenhafteren" Bereichen sucht sie sich ein bewegliches Ziel um ein Gleichgewicht auf einer höheren Ebene zu erlangen.


>Das empfinde ich als wunderbare, aufrichtige Antwort !
>Ich kann von mir auch nur sagen, daß ich mich auf dem "Pfad" befinde und daß gewaltiges inneres Sehnen mich vorantreibt. (ein Wachstum ist also in dieser Sichtweise impliziert...)
>Wo man selbst grad steht, ist ja auch völlig unwichtig. Und der Kopf könnte es wahrlich niemals fassen !!
>Hauptsache, es geht weiter.
>Stillstand ist wohl das "Widergöttlichste" überhaupt.
>Dazu kann ich auch Mira Alfassa (Integralyoga) sinngemäß zitieren: Das wirklich WIdergöttliche sei nicht der dunkle Dämon, der Zerstörer (den dies verursache ja einen Neubeginn), sondern die Trägheit, der Stillstand & die Bequemlichkeit, meist aus dem Grund, weil sich jemand für "so gut" hält !! Dies verhindere eine weitere Evolution und ein Erblühen der Seele.

Ach diese ewigen Definitionen eines anscheinend widergöttlichen. Das Widergöttliche ist das, das etwas als Widergöttlich definiert. Aber noch nicht mal das...

>
>Bleiben wir mal bei den Sanskrit-Wurzeln des Yoga: Es kommt von "Yugur" (= Joch) und bedeutet frei übersetzt etwa: eine spirituelle Disziplin ausüben, bzw. sich an das Göttliche an-jochen.
>All die Übungen, ob nun meditativer Art oder Atem- und Körper-Übungen sind nur ein winzigster Beigeschmack von einer grundsätzlichen Lebenshaltung der Ganzheitlichkeit und einer glühenden Suche nach dem All-Einen.
>Yoga ist ein Lebensprinzip, daß also letztlich 24 Std. am Tag ausgeübt werden soll, eine beständige Bewußt-Werdung über alle inneren Regungen, Gedanken und Taten, ein beständiges Sehnen, die Seele in sich wirken zu lassen, die Bereitschaft, die Fallen und Versteckspiele des Ego zerstören zu "lassen" (von wem ?

Du meinst das mit dem wir alle ständig beschäftigt sind. :-)

nun ... das Leben selbst tut es ... wenn Du es wirklich willst !!).
>Und: alle Unbewußtheiten in der Tiefe Schritt für Schritt mit dem Licht der Bewußtheit zu durchdringen, um die involvierte göttliche Liebe auf dem Grund allen Seins zu erkennen und im Leben verwirklichen zu können.

Das Unbewusste ist gemäss meiner Definition das Potential der rechten Hemisphäre. Es ist wahrnehmbar durch die Intuition und nicht wahrnehmbar in Bezug auf die Schöpferkraft. Es ist das Licht. Nicht sehr romantisch aber fassbar konkret und persönlich nachvollziehbar.
Das Bewusste ist die Programmierung des Körpers (=Geist=Mental=zeit-/raum-bindendes Bewusstsein) das ebenfalls wahrnehmbar ist (Verstand) und nicht wahrnehmbar ist (Programmierungen - Grundlagen des Verstandes).

>Wirkliches Yoga ist also ein sehr materialistischer Pfad, keine Weltflucht, sondern ein extrem bewußtes Hineingehen in die Materie, in das menschliche Leben, in Körper und Geist gleichzeitig.

Ich will nichts gegen Yoga sagen, es ist eine Möglichkeit und wer sie für sich entdeckt den bringt sie bestimmt weiter.


>
>Du wolltest in diesen thread sicher teils ganz anderes Dinge ausdrücken, z.B. an Franz-Liszt, doch dann bist du recht heftig geworden, hast vielleicht auch ein paar unpassende Worte gewählt - und schon wird überhaupt nicht mehr erkannt, was Du eigentlich sagen willst, sondern es gibt Streit.

Es macht nichts wenn es Streit gibt. Ich will Franz auch keineswegs "auf meine Linie" bringen, es geht nur darum das ich meinem Gewissen folge und meine Wahrnehmung z.B. beim lesen von Franz Posting so ehrlich und klar wie möglich ausdrücke - meinen Impulsen folge.
Bezogen auf Franz geht es darum, dass er - den Blick immer verantwortungsvoll auf "unwissende" Mitleser gerichtet - mich als Widergöttlich bezeichnet. Das finde ich äusserst übel, auch wenn ich weiss, dass er nichts dafür kann und es einfach nicht besser weiss.

Evolution geschieht über den Austausch von Signalen. Das Zurückhalten von Signalen (das Verbergen, Überspielen, geheimhalten) ist wenn schon wiedergöttlich und nicht das ehrliche offenbaren der Wahrnehmung.

>Du wirst das Ego nicht dadurch ent-thronen können, daß Du es "herablassend" betrachtest, weder Dein eigenes, noch das von anderen.
>Ganz im Gegenteil: du FESTIGST Dein eigenes und das der anderen damit !!
>Überprüfe dabei einmal ganz aufrichtig, "was" da in so einem Moment aus Dir spricht.
>Ich denke an Dein Pseudo ... Du weißt, was ich meine.

äh nein, nicht direkt.
Ich fühle beim schreiben meine Kreativität fliessen und es macht mir grossen Spass mich so auseinanderzusetzen. Gleichzeitig lerne ich viel dabei. Was immer aus mir spricht - ich geniesse es. Und im Gegensatz zu den Lesern höre ICH mir ganz genau zu. :-)))

>Indem Du andere von oben herab "bewirfst" , wird es als ein Versuch empfunden, Deine eigene Position zu erhöhen. Dadurch wirkst Du unglaubwürdig,

auch Du hörst mir nicht zu! Wie sollte mir etwas an meiner Glaubwürdigkeit liegen, wenn ich nichts von Glauben halte? ;-)

ja sogar arrogant.
>Und alle - vielleicht ganz aufrichtig gemeinten Versuche, das Ego zu zerschlagen - scheitern !

Ich scheitere nicht. Ich tausche Signale aus und versuche diejengen die ich empfange ädaquat zu verarbeiten. Ich versuche aus diesem Austausch möglichst viel zu schöpfen und möglichst viel hineinzugeben.

>Wäre jammerschade...
>Es ist ja aus er Geschichte des Christentums bekannt, daß Jesus sich völlig mit seinen Schülern identifiziert hatte. Er ist sozusagen auf ihr "Niveau" herabgestiegen. Erst, als sie ihm wirkich vertraut haben, begann er zu lehren und zu wirken.
>Hätte er von oben herab versucht, ihre Egos zu zerschmettern, wäre seine gesamte Mission mißlungen. Nein, erst wurde er einer von ihnen selbst.
>Ich vergleiche Dich jetzt nicht mit Christus, ich will nur verdeutlichen, daß die "Kluft" zwischen einem Helfenden bzw. Erfahreneren und einem Hilfebedürftigen bzw. weniger Erfahrenen möglichst gering gehalten werden muß, sonst geht die gemeinsame Basis verloren...

Nun in der ganzen Vielfalt von Möglichkeiten wird auch meine individuelle Art ihre Daseinsberechtigung haben, meinst Du nicht? ;-) Oder hab ich mich "schuldig" gemacht, weil ich dem Franz gegenüber als arrogant wahrgenommen wurde? :-(

>
>Stell Dir vor, ein L.v.Beethoven hätte versucht, den geistigen Inhalt der 9. Sinfonie in Worte auszudrücken ?? Was wäre das für ein unverständiges "Gestammel" geworden. Doch diese Sinfonie braucht keine Erklärungen, sie wirkt in den Herzen der Hörer, egal, welche Sprache sie sprechen !!

Sprache kann aber auch ganz schön reinhauen! :-)

Liebe Grüsse
HotelNoir


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