Re: War ja irgendwie klar
Geschrieben von Freddie am 27. Januar 2003 21:02:56:
Als Antwort auf: Re: War ja irgendwie klar geschrieben von Johannes am 27. Januar 2003 20:03:38:
Hallo Johannes,
"trotzdem sollte man sich fragen, wem manche Aktionen im Endeffekt dienen. "
Diese Frage kann man sich durchaus stellen.
"Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, sondern auch Alternativen. "
Ich weiß. Es gibt auch noch Rot :-))
"Wenn wir aber nur die Gruppen unterstützen, die im Endeffekt kommunistisch
gelenkt sind oder den Kommunisten anderweitig den Weg bereiten, dann müssen
wir uns nicht wundern, wenn die Kommunisten schließlich an die Macht kommen."
Man kann aber nicht alles und jedes mit dem Argument "kommunistisch" so einfach
vom Tisch wischen. Während wir hier diskutieren wetzen die Amis gerade ihre
Messer. Ein Kaufboykott ist zwar nicht viel, aber immerhin etwas. Der
Thread dazu ist ja irgendwie verschwunden. Und meinetwegen dann gleich noch
russische und chinesische Waren mit dazu. "Made in China" kauf ich ja sowieso
nicht. Langsam muß ich auf Selbstversorgung umsteigen *gg*
"Gerade heute lese ich in der Regionalzeitung von einer Anti-Kriegs-Demo, die
Veranstalter loben dabei Schröder und fordern "kein Krieg für Öl". Als ob der
Krieg nur wegen dem Öl geführt würde, so ein Unsinn! Der Irak ist absolut auf
den Verkauf des Öls angewiesen und gibt uns soviel, wie wir nur wollen. Nicht
der Irak drosselt den Export, sondern er darf nicht mehr exportieren.
Warum also Milliarden für Öl ausgeben, das wir sowieso fast nachgeworfen
bekommen?"Ähem. Kein Krieg für Öl bedeutet nicht nur Ölquellen zu erobern sondern auch
Konkurrenz, in dem Fall der Irak, auszuschalten und vom Weltmarkt fernzuhalten.
Ich bin mir aber nicht sicher ob es da nur um Öl geht.
"Okay, damit zeigt sich natürlich, daß die Hintergründe vielschichtiger sind,
es geht offensichtlich um einen Teil der Weltherrschaft. Und könnte es denn
nicht sein, daß die USA hier in einen nicht zu gewinnenden Krieg gelockt
werden sollen?"Dumm sind die Amerikaner auch nicht. Wir (also die Bevölkerung im Westen)
wissen zwar nicht genau wieviel Waffen die Russen noch haben aber die
amerikanischen Militärs wissen das ganz genau. Dem Zufall überlassen die
mit Sicherheit nichts.
Seit der Wiedervereinigung und dem Zerfall des Sowjetreichs ist meiner Meinung
nach der Traum vom russsichen Großreich endgültig zerplatzt. Gorbatschow hat
meiner Ansicht nach mit seinem Glasnost und Perestroika ein falsche Spiel
gespielt aber das Thema ist jetzt vom Tisch. Hoch gepokert und verloren.
Der nächste größere Favorit auf den Weltthron ist Amerika, dicht gefolgt von
China.
"Und wer, bitte schön, hätte dann den Vorteil daraus, wenn die USA sich dort
unten hoffnungslos verzetteln?"Die Chinesen.
"Was haben wir also für eine Situation? "Kein Krieg für Öl". Die Amis sind
somit von vorneherein die bösen Kriegstreiber, über die vielleicht tatsächlich
verantwortlichen Hintermänner wird nahezu ausschließlich in Anti-US-Richtung
nachgedacht. Das heißt, egal wie es kommt, die USA sind immer die Bösen. Die
Rolle Deutschlands wird dabei definiert zwischen passiv und Anti-USA."
Das ist natürlich reiner Zufall daß Amerika das weltweit meistgeliebte Land
ist. Zu diesem Ruf sind sie gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Fast schon
eine Tragödie.
Wenn man es aber realistisch betrachtet, dann können wir es uns gar nicht
leisten, passiv zu sein. Denn egal, ob es einem gefällt oder nicht, die Welt
ist abhängig von Öl."Glaubst du dieses Märchen immer noch? Vom Öl ist niemand mehr abhängig.
Die geben uns die Technologien nur nicht damit sie ihre Eroberungsspielchen
weiter spielen können.
"- Die Gasverträge mit Rußland haben uns in eine bedenkliche Abhängigkeit
gebracht. Hier sollte ebenfalls nach Alternativen gesucht werden, um den
Gasverbrauch zu drosseln. Förderung von Zechen statt Abbau, um so bei Bedarf
mehr eigene Rohstoffe zu haben."Langsam aber sicher fange ich an auch unseren Heinis zu mißtrauen. So wie
die Bundeswehr zerlegt und die Notreserven gekürzt werden geht das nicht
mit rechten Dingen zu.
"Aber was geschieht stattdessen? Richtig, Demos gegen die Politik der USA, die
von vorneherein den Schuldigen festlegen, egal wie es ausgeht."Sollen wir gegen den Irak demonstrieren?
"Denn selbst wenn die USA derzeit nur bluffen sollten, wären sie in immer mehr
Augen noch immer mehr die Bösen, da über die kommunistische Langzeitpolitik
nicht nachgedacht wird."DIe Amerikaner haben den kalten Krieg gewonnen. Früher hieß er Ost-West, jetzt
haben wir einen neuen und der heist Nord-Süd.
"Sollte das ins Wanken geraten, stehen wir nahezu schutzlos da und könnten
beliebig erpreßt oder überrannt werden. "Diese Situation haben wir doch schon seit fast 50 jahren.
"Wenn man nun einerseits betrachtet, wie - durchaus denkbar - die USA in einen
nicht zu gewinnenden Krieg gedrängt werden sollen, während Deutschlands
Unabhängigkeit (Verteidigung, Rohstoffe) keines falls verbessert wird, wem,
bitte schön, dient das dann? "Die Amerikaner werden gedrängt? Von wem denn? Zum Golfkrieg werden die nicht
gedrängt.
"Nein, die Politik und die Demos gehen dereit leider nicht gegen Krieg an
sich, sondern nur gegen die USA, ohne die Verteidigungsfähigkeit/Unabhängig zu
verbessern, die wir nach Schweizer Vorbild haben sollten. Ich habe zwar einen
etwas anderen Ansatz als another, muß ihm in der Schlußfolgerung aber leider
recht geben, wenn er fragt, wem diese Demos dienen."Also machen wir es wie die drei Affen. Laßt die Amerikaner nur machen, ja
nicht demonstrieren. Wenn dann wieder ein paar hundert tausend umkommen: wir
sinds ja diesmal nicht gewesen.
Viele Grüße
Freddie
- Re: War ja irgendwie klar Zet 27.1.2003 21:23 (0)