Re: Das Paradoxon bei MAIMONIDES
Geschrieben von MadLouie am 27. Januar 2003 17:03:26:
Als Antwort auf: Re: Das Paradoxon bei MAIMONIDES geschrieben von schlafgnom am 27. Januar 2003 15:25:22:
Hallo Schlafgnom,
>Beispiel: Vor drei Jahren habe ich einen Apfel gegessen - dies geschah 100% aus freiem Willen. Trotzdem ist es mir jetzt nicht mehr möglich im nachhinein etwas daran etwas zu ändern oder rückgängig zu machen.
Da brauchst Du gar nicht weit in die Zukunft gehen. Schon während Du in den Apfel beißt, kannst Du das nicht ändern. Bereits wenn ein Gedanke in Deinem Bewusstsein erscheint, kannst Du ihn nicht rückgängig machen. Das gilt auch für Gedanken, die eine Entscheidung beinhalten: "Ich ess jetzt lieber einen Apfel als eine Birne." - Das ist eine Pseudo-Entscheidung. Wer hat denn da entschieden? Da ist der Gedanke - und das war's. Natürlich kann auch ein gegenteiliger Gedanke gleich danach erscheinen ("Lieber doch nicht!"), aber der passiert auch nur so.
Also, nix is' mit 100%ig frei entschieden.
Auch der Gedanke, dass ein freier Wille existiert, ist nur ein Gedanke - und der passiert, kommt und geht. Versuch mal, ihn zu verhindern, wenn er da ist!Auch das Maimonidische Paradoxon ist nur ein prädeterminierter Bewusstseinsinhalt, der als solcher Vorherbestimmung weder widerlegt noch bestätigt. Er ist einfach da und verändert nur insofern, als es ihm festgelegt ist, zu verändern.
Natürlich tritt ein, was eintritt, wenn der Aufruf zur Änderung erscheint, und es tritt ein, was eintritt, wenn der Aufruf nicht erscheint.
Eigentlich ist alles ganz einfach.
Denk' ich.
Viele Grüße,
MadLouis