Eine erfolgreiche Strategie: Gott will es, also tu was ich Dir sage

[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen ]

Geschrieben von Elias am 07. September 2001 10:19:42:

Als Antwort auf: Chefsachen geschrieben von franke43 am 07. September 2001 07:02:19:

Hallo Frank

Alle wirklich großen Verbrechen geschehen im Namem eines höheren Ziels.

Ich erkenne aber das höhere Ziel nicht an, in dessen Namen gemäß Deiner Argumenation die Verbrechen an den Palästinensern geschehen.

Wenn jemand seinen eigenen Willen als den Willen Gottes ausgibt, dann ist ein Widerspruch gegen diesen Willen kein Widerspruch gegen Gottes Willen, sondern nur gegen die göttliche Anmaßung. Den eigenen Willen als den Willen Gottes auszugeben ist natürlich ein erfolgreicher, manipulativer Trick, indem man die Ehrfurcht der Menschen vor Gott ausnützt, um Widerstand gegen die eigenen Ziele abzubauen, denn was von Gott kommt das hat man nicht zu kritisieren. Es macht doch einfach viel mehr her wenn man sagt:

Gott will von Dir, daß ....

als wenn man sagt:

Ich will von Dir, daß ....

Gegen den Willen einer Partei oder einer Ideologie könnte man ja noch argumentieren. Aber gegen die göttliche Vorsehung? So lange Menschen so denken, werden Machthaber immer wieder die göttliche Vorsehung für ihre Interessen mißbrauchen.

Es sind genau die Menschen, die man mit dem Argument "Gott hat gesagt ..." still und gefügig kriegt, die von den Mächtigen und Machthungrigen für ihre Ziele gebraucht werden.

Um diesen Teufelskreis der geistigen Bevormundung zu durchbrechen, brauchen wir Menschen, die statt dessen dagegen aufstehen, die sagen: Was ihr mir da versucht einzureden das kann doch gar nicht stimmen.

Sicher kennst Du das berühmte Experiment mit den angeblichen Elektroschocks, wo getestet wurde, wie weit Menschen bereit sind, andere zu quälen, nur weil eine Autoritästperson gesagt hat, daß das so in Ordnung wäre. (Es wurde damals den Versuchspersonen gesagt, daß der Zusammenhang von Lernerfolg und Strafe erforscht werden solle und sie mußten bei Fehlern einer anderen Versuchsperson dieser Elektroschocks verpassen, die natürlich nicht echt waren).

Das ist exakt das Autoritäts- und Obrigkeistdenken, die überhaupt erst die großen Greueltaten der Menschheit möglich machte, weil die Menschen den eigenen Verstand abschalten, wenn einer daherkommt und sagt: Das ist so in Ordnung. Gott will es. Dr. Dr. Prof. Dingsda hat es gesagt. Genereal Sonstwie hat es befohlen. Die Expertenkommision xyz hat es empfohlen....

Es ist immer das gleiche Schema: Aufwertung durch Gott, Titel, Würde, ...

Und hinter her stehen die Menschen immer kopfschüttelnd da und fragen sich "Wie konnte es damals nur dazu kommmen?" Da kann ich nur sagen "Weil Menschen immer dann aufhören selbst zu denken, wenn man ihnen einredet: Gott will es"

Aus diesem Grund kotzt mich diese Argumentation auch so an, daß der Völkermord an den Palästinenser ja auch durchaus Gottes Wille sein könnte. Denn es ist die gleiche Argumentation mit der schon die Vernichtung der Heiden, die Sklaverei und die Endlösung als Gottes Wille dargestellt wurde.

Indem Du diese Argumentation übernimmst, machst Du doch überhaupt erst das möglich, gegen was Du eigentlich doch kämpfst.

Du hast doch so eine Angst vor Implantaten und Barcode auf der Stirn. Was wirst Du sagen wenn einer daherkommt und sagt: "Es ist Gottes Wille" Wirst Du dann auch sagen "Ich habe meinen Chef nicht zu kritisieren"

Na vielleicht wird es ja auch nicht heißen, daß es Gottes Wille ist. Vielleicht dienst es ja auch nur unseren Sicherheit oder der Sicherheit unserer Kinder. Überhaupt ist so ein Diagnose-Schnittstelle für die Überwachung der Körperfunktion wirklich wichtig. Die Krankendaten auf einer Chipkarte sind ja überhaupt viel zu unsicher, ....

Wenn es irgendwann mal soweit sein sollte, wird es ganz viele ganz gute Argumente geben und ganz viele ungeheuer wichtige, höhere Ziele und es wird absolut unverantwortlich sein, nicht mitzumachen.

Und wieder gilt das Prinzip:

Alle wirklich großen Verbrechen geschehen im Namem eines höheren Ziels.

>Nicht ich wähle den Chef aus, sondern bestenfalls wählt
>der Chef mich aus.

Hier muß ich ganz entschieden widersprechen.

Da hast eine Wahl!

Natürlich hast Du letztendlich keine Wahl wer Deien Geschicke tatsächlich lenkt, aber Du hast Die Wahl, welchem Weg Du selbst folgen willst, also wen Du zu Deinem Gott/Ziel machst. Und diese Wahl wird Dein Schicksal mit bestimmen.

Du kannst Jahwe anbeten oder Shiva oder den großen Kürbis, ganz wie Du Lust hast. Du hast auch Die Wahl zwischen Aberglaube und Erkenntnis.

Vielleicht hast Du selbst nie Deinen Chef ausgewählt, sondern einfach die Wahl Deiern Eltern übernommen, die wiederum nur die Wahl ihrer Eltern übernommen haben, usw. bis hin zu irgendeinem historischen Landesfürsten zu Zeiten der Leibeigenschaft, der irgendwann mal aus welchen taktischen, politischen und wirtschaftlichen Gründen auch immer (aber zumeist nicht aus theologischen) seine Wahl getroffen hat.

Alle Gottesbilder sind Vorstellungen von Menschen von etwas Größerem. Es sind Projektionen einer hochkomplexen Welt, eines Bewustseins und einer Kraft die unser Vorstellungsvermögen übersteigt in die engen Grenzen unseres Denkens.

Auch hier hast Du Die Wahl zwischen einem reduzierten Abbild der Wirklichkeit und einem weniger reduzierten Abbild. All diese Abbilder sind aber Menschenwerk! Auch die Vorstellung, daß ein Volk oder eine Rasse auserwählt sei.

> Nicht ich habe den Chef zu kritisieren, sondern wohl eher umgekehrt.

Aber Du kannst sehr wohl eine absurde Vorstellung über den Chef kritisieren. Du kanst Die Ideen, Vorstellungen und Abbilder hinterfragen. Die Kritik eines Gottesbildes ist keine Kritik an Gott!!!

>Palästina - das Philisterland. Ja, weiss ich. Aber im
>AT war das Philisterland lediglich der Gazastreifen,
>nicht mehr. Also: die Palästinenser können gern den
>Gazastreifen haben, das ist ihr altes Philisterland,
>auf das sie sich mit ihrer Namenswahl berufen.

Und die anderen Gebiete waren vor der gewaltsamen Landnahme von vielen anderen Stämmen besiedelt.



Antworten:

[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen ]