Re: Bericht MONDSCHATTEN

Geschrieben von Gandalf am 20. Januar 2003 04:57:54:

Als Antwort auf: Re: Bericht MONDSCHATTEN geschrieben von Dieter_2 am 19. Januar 2003 23:08:07:

>>nur noch am rande:
>>du stellst dich hin und deine rechte schulter ist dem mond zugewandt: wo siehst
>>du den schatten?
>Links von mir, vorn.
>>du stellst dich hin und deine linke schulter ist dem mond zugewandt: wo siehst du >den schatten?
>DARAUF HABE ICH GEWARTET!!!
>Du hast recht (falls du es auch versucht und erkannt hast), das ist mir auch aufgefallen und ich war noch perplexer:
---ich hab es nicht versucht. einfach deshalb weil, seit dem du die frage ins forum gestellt hast, das wetter nicht mitgespielt hat. ich hab zwar schon so manche stund in meinem leben damit zugebracht den mond zu betrachten und zu denken:
"guter mond du gehst so stille,
durch die abendwolken hin.
bist so ruhig und ich fühle,
daß ich ohne ruhe bin.
traurig folgen meine blicke,
deiner stillen heiteren bahn.
ach wie hart ist mein geschicke,
daß ich dir nicht fogen kann!",
aber ich hab noch nicht bewust meinen mondlichschatten beobachtet. ich glaube es wär mir noch nicht mal aufgefallen, wenn er um 90° versetz gewesen wäre ;-).

>Der Schatten ist dann mit dem gleichen versetzten "Erfolg" rechts vorn von mir sichtbar!
>Hast du eine Erklärung dafür?
---ich hab die frage deshalb gestellt: nur mit deinen informationen hier im forum kann man keine sichere interpretation für das phänomen finden. aber ich nehme die angaben:
- beobachtete gegenstände werfen "normalen" schatten,
- jemand anderes beobachtet das selbe phänomen (nur vieleicht nicht so stark),
- die natürlichste erklärung wäre eine art optische täuschung, und in diesem falle wäre es zu erwarten, daß du den schatten so wahrnimmst wie es bei dir eine reaktion von "noch perplexer" auslöst.
man sollte bei der erklärung solcher dinge alles mögliche und scheinbar unmögliche ins auge fassen, aber erst mal vom naheliegensten erklärungsansatz ausgehen und nicht gleich in richtung zeitverschiebung und "adolfs letze untertassen" spekulieren.
wenn ich von optischer täuschung spreche, so soll dies überhaupt keine abwertung deines phänomenes sein (ich wette es wird in die optikwissenschaftsgeschichte als das "dieter_2-phänomen" eingehen ;-), sonder optische täuschungen sind gegenstand interessanter forschungen mit aha-effekt.
nehmen wir jemanden der noch nie etwas von einer fata morgana gehört hat, er geht durch die wüste und sieht vor sich eine oase wo keine ist, er wird auf die verrücktesten erkläungsansätze kommen und die antwort ist ganz einfach. natürlich handelt es sich in deinem fall mit sicherheit nicht um eine fata morgana. ich vermute ehr, daß es etwas mit dem vorgang des sehens zu tun hat. damit will ich überhaupt nicht sagen, daß es sich in deinem falle um etwas pathologisches handelt.
nehmen wir mal ein einfaches beispiel: jemand hat mehrere wochen eine "brille" auf durch die er die welt um sich kopfstehend sieht. wie man nun in experimenten feststellen konnte, sehen die leute nach einer gewissen zeit die welt trotz brille wieder richtig herum und wenn sie die brille abgenommen haben sehen sie die welt einige zeit verkehrt herum. würde so einer nun ohne weitere angaben zu seinem psyscholgen gehen und sagen "doktor sie machen kopfstand und ihr teppich hängt an der decke", so wäre ihm ein platz in einer gummizelle sicher.
astronauten hatten in seltenen fällen erstaunliche sichtungen: um die größe eines gegenstandes zu bestimmen, benötigt man ab einer gewissen entfernung (z.b. wegen dem prinzip was aus dem sehen mit zwei augen resultiert) bezugsobjekte. sieht nun ein nicht darauf vorbereiteter durch das sichtfenster eines raumschiffes, ein sagen wir 20 m entferntes relativ kleines sich bewegendes objekt (was sich z.b. von der raumstation unbeabsichtigt gelöst hat), welches er aber nicht als bekanntes objekt identifizieren kann, so kann er es bei völlig gesunder optik und seh-psychologie als 20 km entferntes, sich mit großer geschwindigkeit nährende unbekanntes flugobjekt wahrnehmen. es soll schon zu fällen gekommen sein nach dem motto "housten wir habe ein problem", wobei dann der sache mit großem aufwand nachgegangen wurde.
eine anderes beispiel in diese richtung wäre: ich hab mal in einem zug gesessen, ein buch gelesen und immer mal aufgeblickt wann der zug endlich losfährt. alles was ich durchs fenster von meinem platz aus sehen konnte war des fenster eines zuges neben an. der nachbarzug fuhr an, wärend mein zug noch stehen blieb. was ich aber mit 100% sicherheit sah war, daß der zug in dem ich saß immer schneller wurde und der nachbarzug sich um keinen zentimenter von der stelle bewegte, was ich ohne größeres interesse zur kenntnis nahm. erst nach vielleicht 30 sekunden flog der "schwindel" auf, als der nachbarzug vorbeigefahren war und die nun sichtbare landschaft verblüffender weise unbewegt vor mir lag, was ich erst mal realisieren mußte.
in diese richtung gibt es noch viele verblüffende sachen und auch wenn ich es nicht mit sicherheit sagen kann, so vermute ich daß der erklärungsansatz am ehesten hier zu suchen sein wird. ich bin da nicht so der experte, aber ich weiß daß es da gute literatur zu gibt (ohne mich noch zu erinnern wie die bücher hießen die ich mal zu diesem thema in einer bibliothek kurz überflog - gerade die beiligenden farb- und figurenanordnungen waren sehr unterhaltsam). ich vermute so etwas in der art werden dir die leute von dem institut sagen.
ich finde es auf jeden fall gut von dir der sache auf den grund zu gehen und nicht zu denken "was soll`s - es wird schon irgend eine erklärung geben". es gibt viele fälle wo sich leute dinge absolut nicht erklären können, darüber aber schweigen um nicht irgend wie falsch bewertet zu werden.

GANDALF

p.s.: eine sache die ich gerade von goethes farben theorie her sehr interessant find ist das wissenschaftlich untersuchte, aber im alltag selten auftretende, phänomen der farbigen schatten.


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