Re: Sittenverfall zum Überleben wäre ok?
Geschrieben von RMuktananda am 17. Januar 2003 16:45:17:
Als Antwort auf: Re: Sittenverfall zum Überleben wäre ok? geschrieben von Johannes am 16. Januar 2003 18:56:36:
Hi, Johannes und Co
dass dort 6 Personen leben und du 6
>> Personen deiner Familie mit dir führst.... aber eben nur 6 Personen überleben
>> können mit den Vorräten dieses Bauernhofes? Und du keine mehr hättest?
>Hallo Muckel,
>ich gehe mal nach den bisherigen Schilderungen davon aus, daß Du im Bauernhof bist und Baddy ohne ausreichende Nahrung auf der Flucht bei Dir vorbeikommt, weil er ja meint, sie sich irgendwo besorgen zu können.Könnte auch umgekehrt sein, aber dann würde eine Rast nichts bringen.. man bekäme eh nur was sehr bleihaltiges serviert...
>Würdest Du also Deine Kinder/Enkel (oder andere Personen, die Dir anvertraut sind, für die Du Verantwortung hast) verhungern lassen, damit Baddy satt wird? Oder würdest Du alles tun, damit Deine Leute überlegen können?Lass mich vorausschickend mal sagen, dass unser hier meist so hochverehrter Herr Badlandius eine gewisse Sonderstellung hat, die auf seiner extrem hohen Gewaltbereitschaft beruht. Da muss ich leider gestehen, dass ich 2- mehrmals überlegen müsste, weil ich nicht wirklich geneigt bin, Gewalt dadurch zu unterstützen, dass ich sie füttere - mit welchen Mitteln auch immer. Des weiteren würde ich in diesem Fall davon ausgehen, dass mir die entsprechende Wahl auch gar nicht mehr bliebe:-(
Deine Frage zielte aber darauf ab, ob ich "meine Leute" verhungern ließe, um andere, sogenannt "fremde Leute" zu füttern.
Im positivsten Fall würde ich, so möglich, das Verfügbare strecken. Das geht im Prinzip mit allen Lebensmitteln, auch wenn man dann letztlich mehr Wasser als Nahrung zu sich nimmt, aber dann immerhin Wassr mit Geschmack und (reduzierten ) Nährwerten.
Im negativsten Fall wäre ich sicher dankbar dafür, dass das Elend in absehbarer Zeit ein Ende hat, wenn die Dinge schon mal so weite gediehen wären.Der Preis, aufgrund des Lebens eines anderen Menschens, der mich um Nahrung bat und die ich ihm verweigerte, weil er nicht " zu denen gehört, die ich von Haus aus liebe" wäre mir zu hoch. So hungrig könnte ich gar nicht sein, als dass ich da noch einen Bissen runterbekäme...
Sollte ich *meine* Kinder zusehen lassen, wie ich *andere Kinder* umbringe, um sie zu ernähren? Was würde ich sie um den Preis des " Hurra, wir haben überlebt " dabei wirklich gelehrt haben?
Dies ist das Problem, das Herr Badlandius nicht wahrhaben will und auf das er immer wohlwissend schweigt: Wir werden keine bessere Welt nach einem solchen Verfall haben, weil wir unsere Kinder dadurch etwas lehren, was schlimmer als Hunger ist - nämlich nackte, erbarmungslose Gewalt, die wortwörtlich über Leichen geht!Der tiefere Grund für diese extreme Gewaltbereitschaft, die weder vor Menschen- noch vor Tierleben haltmacht, ist aber ein anderer --> Nämlich aus Unkenntnis Angst vor dem Tod. Wer weiß, dass das Leben mit dem Tod nicht zuende ist, der muss nicht derart gewaltsam um sein sogenanntes *Überleben* fürchten, denn er weiß, dass sein Leben nicht beendet werden kann.
Und nicht nur das, es lebt sich auch sehr viel entspannter. Gerade und erst recht in Krisenzeiten.>Denn der Normalfall dürften Plünderer sein, die bereit sind, alles zu zerstören, um nur etwas zu finden, was ihnen wertvoll erscheint. Und denen es nichts ausmacht, Dich bzw. die Dir Anvertrauten auf dem einsamen Bauernhof abzuknallen, wenn sie nicht alles bekommen, was sie sich erhoffen.
Monsieur le Badlandius möge es mir verzeihen, wenn ich ihm Unrecht tue, aber ich fürchte, dass er bei Plünderungen von sogenannten "Feinden" und sogenannten "..ähh.. anderen " nicht unbedingt einen Unterschied machen würde, da es ja prinzipiell um das eigene Überleben geht.
Im Grunde haben wir da was gemeinsam, denn ich mache zwischen Menschen auch
keinen Unterschied. Nur eben auf der anderen Seite der Münze. Wenn ich habe und andere haben nicht, dann teile ich. Wenn nichts mehr da ist, dann sterben wir eben. Na und?
>Echter Hunger dagegen dürfte seltener sein. Und gegen den gibt es ja das Vorsorge-Forum, in dem wir ganz klar davon ausgehen, daß man wesentlich mehr auf Lager haben sollte, als man für nötig hält: Wenn Du denkst, Du solltest für 6 Menschen ein Lager für 4 Wochen haben, so solltest Du Dich mindestens auf 12 einrichten, die im Endeffekt zu Dir kommen werden. Und wenn Du 100 oder 1.000 satt machen willst, so bereite Dich auch hier auf eine noch größere Menge vor.
Eben, darum schreibe ich ja auch in dem Vorsorgeforum, wenn ich was beitragen kann. Und, was mich angeht, so kann ich, wenn alle Stricke reißen, im Moment problemlos etwa ein Jahr überleben, auch wenn mir dabei so manche Annehmlichkeiten fehlen würden. So Schickerias wie Sahne, Tabak und ähnlicher Firlefanz. Wenn der Sommer gut wird und alle meine Samen aufgehen und Früchte tragen, hab ich Ende des Jahres ein prächtiges Sortiment an Heil - und Würzkräutern, einglegtem, eingekochtem Obst und Gemüse und haltbare Dinge wie Reis, Bohnen und ähnliches sind eh die Menge da. Margarine und Käse kann man selber herstellen, Brot sowieso. Insofern bin ich auf größere Abnehmer immer eingerichtet und auch bereit, diese zu bekochen, zu bebraten, zu bebacken und wie auch immer :-)Muckelgruß