N: wieder zwei Schritte Richtung "1984"

Geschrieben von Mischel am 10. Januar 2003 11:45:47:

Jetzt hats mir doch glatt wieder das Wochenende versaut....


Schweiz testet elektronisches Erkennungssystem
Zürich (AFP)

Die Schweiz testet ein elektronisches Erkennungssystem, das die Gesichter von Reisenden mit den gespeicherten Daten von Verdächtigen vergleicht. Dazu würden am Züricher Flughafen Kloten zunächst etwa 200 Menschen am Tag kontrolliert, sagte Polizeichef Ulrich Neracher. Die Gesichter der ankommenden Verdächtigen würden fotografiert und die digitalisierten Bilder in eine Datenbank aufgenommen. Sollten die biometrischen Daten mit dem Bild eines bereits gespeicherten Verdächtigen übereinstimmen, erscheine dessen Foto auf dem Bildschirm.

Das System soll es laut Neracher ermöglichen, bereits abgelehnte Asylbewerber bei einer erneuten illegalen Einreise in die Alpenrepublik aufzugreifen und auszuweisen. Der Probelauf ist zunächst bis Ende März geplant. Damit das Erkennungssystem "FAREC" ("Face Recognition") an Schweizer Flughäfen regelmäßig installiert werden darf, muss das Schweizer Parlament zunächst ein geplantes neues Ausländergesetz absegnen, das die elektronische Überwachung von Reisenden erlaubt. Ein ähnliches Überwachungssystem ist seit mehreren Jahren am Londoner Flughafen Heathrow im Einsatz.

http://de.news.yahoo.com/030109/286/35fz7.html

Computer versteht Zwinkern und Naserümpfen

Software erkennt die Stimmung des Benutzers am Gesicht

Von unserem Mitarbeiter Volker Bingenheimer


Immer höheres Tempo, ständig steigende Leistungen - die Entwicklung des Computers in den vergangenen Jahren gleicht der eines gedopten Sportlers. Zu mehr Benutzerfreundlichkeit hat das Krafttraining der Hardware-Hersteller indessen kaum geführt. Es hakt noch kräftig in der Kommunikation zwischen Maschine und Mensch, sie nervt mit rätselhaften Fehlermeldungen, er reagiert mit Verärgerung.

In dem Bestreben, den Rechner ein wenig menschlicher zu machen, bringen ihm die Forscher nun bei, die Gefühle des Benutzers zu erkennen. Mit der Software "E-Motions" will das US-Unternehmen NCR Teradata, größter Hersteller von Geldautomaten, dem Kunden Stimmungen aus dem Gesicht ablesen. Sobald der Kontoinhaber seine Karte in das Gerät schiebt, wird schon jetzt ein Schwarzweißbild von ihm aufgenommen. Die neue Software, entwickelt in Zusammenarbeit mit der Universität von Südkalifornien in Los Angeles, vermisst bestimmte Punkte im Gesicht, wie etwa den Abstand der Mund- und Augenwinkel und ihre Lage zum übrigen Gesicht. Daraus lassen sich dann - behauptet das Unternehmen - Rückschlüsse auf einen von fünf Gemütszuständen ziehen. Der Computer vergleicht das Gesicht des Kunden mit einer Bibliothek aus tausenden von Vorlagegesichtern. Angst, Wut, Freude, Überraschung und Traurigkeit drücken, so der Entwickler, alle Menschen unabhängig von ihrer kulturellen Herkunft mit ähnlicher Mimik aus.

Mit dieser Fähigkeit ausgestattet, kann das Gerät dann auf die Wünsche des Kunden eingehen, ohne dass dieser sie ausdrücklich artikulieren muss. Zwar kann es einem Geldautomaten von heute gleichgültig sein, ob sich der Bankkunde über seinen Kontostand ärgert. Doch in Zeiten energischer Personaleinsparung werden Automaten schon bald kompliziertere Aufgaben im Kundenverkehr wie Beratung oder Information übernehmen. NCR plant beispielsweise, Werbung auf den Monitoren der Geldautomaten einzuspielen. Der Kunde runzelt die Stirn über eine langweilige Anzeige? Weg damit. Der Kunde kneift die Augen zusammen, weil er die Schrift nicht lesen kann? Prompt werden die Buchstaben größer. In drei Jahren möchte NCR die Technologie zur Marktreife führen.

Vielseitig ist die Sprache von Augen und Mundwinkeln und für eine Maschine schwierig zu erlernen. "In gespielten Probeläufen liefern solche Programme gute Resultate", sagt Carmen Frank, Informatikerin am Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen. "Knifflig wird es nur in echten Situationen."

Software wie "E-Motions" könnte in Zukunft auch an Flughäfen als schneller Lügendetektor die Sicherheit gewährleisten. Dort wären Fehldiagnosen natürlich fatal. "Allein am Gesicht lassen sich Emotionen nur bedingt ablesen", meint Carmen Frank. Durch lebenslanges Training habe der Mensch seine Mimik weit mehr unter Kontrolle als Körpersprache oder Stimme. Zuverlässiger arbeiteten demnach Systeme, die auch diese Signale verarbeiten.

Die neue Einfühlsamkeit des Rechners würde vieles einfacher machen. So arbeitet das Fraunhofer Institut Erlangen an elektronischen Straßenplänen, die registrieren, wenn die Hinweise den Fremden verwirren. Gegebenenfalls könnte die Software sogar Unfälle verhindern. Daimler-Chrysler entwickelt zurzeit eine Kamera, die regelmäßig Bilder des Fahrers auswertet. Macht dieser einen schläfrigen Eindruck, drosselt das Gerät die Geschwindigkeit oder stoppt den Wagen.

http://www.morgenweb.de/service/multimedia/20021204_12_RB00915000_33202.html



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