Bibel Code II - Wert von Prophs - falsche Lebensweise - krank

Geschrieben von Baldur am 06. Januar 2003 18:15:16:

Als Antwort auf: Bibel Code II geschrieben von Silvermoon am 06. Januar 2003 16:03:14:

Hallo,

gestern hab ich mal wieder ein Buch aus 1982 zum Thema Weltgeschehen durchgeschmökert, Voldben, Nostradamus und die großen Weissagungen aber ich muß sagen, ich habe mich drüber geärgert.

Freilich bin ich heilfroh, daß das vorhergesagte nicht eingetroffen ist, aber es stellt sich schon die Frage, welche Relevanz man noch solchen Vorhersagen beimessen soll, wenn ein Großteil bis fast Alles nicht eingetroffen ist, andere verheerende Sachen aber nicht gesehen wurden.

Nehmen wir Jeane Dixon, Edgar Cayce, nichts vom vorausgesagten Weltgeschehen ist eingetroffen, nicht ein einziges stimmte. Wieso sollte man dann den rest noch ernst nehmen ?

Die Erna-Stieglitz-Sache, die ja am Forumstreff insgesamt anzweifelt wurde, aber wie kaum eine zweite die Grundlage für Horrorszenarien a´la Überlebensforum liefert, läßt sich auf keinerlei nachprüfbare Quellenlage zurückführen.

Wie amazone feststellte, scheint es in den 60er Jahren vielleicht einen Knick im Ablauf gegeben zu haben, denn auffällig viele Prohps stammen ja aus 1950-1960.

Niemand aber sah das Gemetzel in Ex-Jugoslawien, das WTC kam auch nirgends vor, der Blockadehunger am Ende des 1.Weltkrieges und die Grippewelle kommen nirgends vor, und auch die Verheerungen und Grausamkeiten des 2.WKs lassen sich nirgends* (bis auf Rills Feldpostbriefe) so finden.

Was hilft mir eine Prophezeiung aus 1361 von irgendeiner Klosterschwester, die die Rache Gottes channelt ? Wer die Inquisition, das Mittelalter, den 30jährigen krieg, die Pest, die beiden Weltkriege für nicht erwähnenswert erachtet, die für zigmillionen Menschen einen grausamen Tod bedeuteten, der kann mir echt nichts beitragen zu meiner Lebensausrichtung.

Ich selber versuche, zweigleisig zu fahren und immer ein Eintreten der Ereignisse im Hinterkopf zu behalten, aber es wird nicht zu meinem alleinigen Bewußtseinsinhalt.

Zu oft wurde das schon herbeizitiert, man denke an den August 1999 usw.

Der Bibelcode ist wieder so eine Sache, die etwas uraltes neu mischt und in neuem Gewande verkaufen möchte.

Es braucht nicht sehr viel Intuition, um das Pulverfaß naher Osten in die Luft fliegen zu sehen, da reicht doch schon der Verstand eines Vierjährigen aus.

Wenn nicht Irlmaier seine Hellsicht bewiesen hätte und auch die Feldpostbriefe nicht so deutlich von drei Geschehnissen sprechen würde, hätte ich für mich die Prophezeiungssache schon ad acta gelegt.

Wichtigste Dinge tauchen nirgends auf, und das übliche religiöse Gefasel kommt inflationär daher, jedoch ebenso uneintreffend. Da hilft auch nicht zu sagen, aufgeschoben sei nicht aufgehoben.

Und so nähere ich mich zusehends Elias an, der an der Gegenständlichkeit der Prophs so seine gut dargelegten Zweifel hat.

Etwas anderes finde ich umso interessanter, und viel aussagefähiger.

Sollte eine gesellschaftliche Unordnung gleich welcher Ursache eintreten, so wäre, wie wir an den Szenarien sehen, mit einer breiten Aufhebung jeglicher ethischer Grundwerte zu rechnen.

Dies widerspricht der Ansicht amazones, wonach ein höherwertigeres Bewußtsein Platz greifen würde. Man kann sein herz nur unter gleichermaßen gereiften Seelen öffnen, aber das ist leider nicht der Allgemeinzustand.

Man denke an die Greuel in Ex-Jugoslawien, die immerhin auch in einer neuzeitlichen Gesellschaftsordnung passierten, die man durchaus als bürgerlich beschreiben kann (Sarajewo etc.).

Was hilt mir ein edles Bewußtsein der Leute innerhalb des Kessels, wenn sich auf den Hügeln eine wilde Soldateska breitmacht und ihre üblen Phantasien auslebt ?

Wenn man den religiös motivierten Prophs glauben will, so ist ja selbst die himmliche Gerechtigkeit von Zorn, Wut, Pauschalierung, ja direkt niederen Motiven geleitet, die auf das irdische Schicksal eines unschuldigen keine Rücksicht nähme / nimmt.

Auch die Meinung, Krankheit werde im allgemeinen durch eine falsche Lebensweise hervorgerufen, läßt sich an derart vielen Beispielen in Frage stellen (Krebs bei Kleinkindern usw.), daß da weder Karma noch Bewußtseinsfragen raushelfen.

Tatsache ist für mich, daß es mit der Erkenntnis aus dem selbigen paradiesischen Baum nicht so weit her sein kann, wenn man weder über vorherigen Inkarnationen bescheid wissen soll, noch über die wirklich geltenden kosmischen Gesetze, nichts über Schöpfung und das Wesen hinter allem.

Auch der Begriff Gerechtigkeit verliert an so vielen täglichen Beispielen seinen Sinn, daß man an einer vorgeplanten Ordnung zweifeln kann - es gleicht in Krisensituationen eher einem chaotischen Sauhaufen.

Sagte nicht Wudy, er wisse nicht, welcher Geist dies sei, der ihm das alles vormache ? (ein guter oder ein böser ?)

Langsam halte ich es für möglich, daß manche Schreckensvisionen von Foppgeistern eingeflöst werden, oder daß Seher Gdankenblasen anzapfen, die nicht ihrer eigenen Erfahrung entspringen werden, sondern morphogenetisch vorhandene Erinnerungsfragmente aus düsterer Vorzeit sind.

Um sich Gedanken um ein Überlebensszenario zu machen, müssen wir keinen Meteoriteneinschlag bemühen, dies traf sowohl in der Kriegsgefangenschaft als auch in Sarajevo etv. ein. Nur für die jeweils Betroffenen, nicht für die ganze Welt, aber für die Betroffenen in völlig gleicher Härte.

Dafür gabs keine Vorhersage.

Entsprechend stellt sich auch die Frage, was man zeitgenössichen SeherInnen glauben kann, wenn sich eine Trefferquote von 0 und 100% einstellt. Man kann dann auch eine Münze werfen, weil man nicht weiß, was in welche Kategorie gehört.

Wir sind wieder beim individuellen Schicksal - es gibt eine Fülle von Beispielen, daß Menschen aussichtslose Situationen wundersam überleben (Hinterhalte, Flugzeugkatastrophen, Autounfälle) und andere an eigentlich nichtigen oder unwahrscheinlichen Dingen ums Leben kommen (Autounfälle, Erkrankungen, Verbrechen etc.).

Ich traf neulich eine Frau, die beim Umzug ein Horoskop ihrer Tante aus ihrer Kindheit fand, welches ihren bisherigen Lebensweg eindrucksvoll voraussagte : ihren Umzug in den Süden ihres Heimatlandes, ihre Heirat mit einem Mann, der jung sterben würde, die Heirat eines zweiten, die Rückkehr in die alte heimat einesmännlichen Verwandten zuliebe, die Trennung von ihrem zweiten Mann, etc. - und alles traf genau so ein.

Ich folgere daraus, daß man eine Krisenzeit überleben wird, wenn man sich etwas vorsorgt und es zusätzlich so sein soll.
Die beste Vorbereitung wird aber nichts helfen, wenn es einem selber bestimmt sein sollte, es nicht zu überleben.

Beides gehört zusammen.

Bei einer Tieftrancesitzung bekam ich einmal die Botschaft, sei der, der Du sein sollst .

Für mich kommt das der Wirklichkeit sehr nahe, und zwar dahingehend, sei der, der Du diesmal sein sollst. Es wird manchem bestimmt sein, die Erfahrungen zu machen, und anderen, andere.

So ist dann auch die geistige und materielle Vorbereitung für einen wichtig, für einen anderen unwichtig, weil sie/ er es nicht brauchen wird.

Fast jeder Kriegsteilnehmer wird Geschichten erzählen können von nebensächlichen Ereignissen, die sich später als grundlegend für die Weiterexistenz auswirken sollten.
Funde von Gegenständen, spezifische Kenntnisse, usw.

Also, Zuversicht, daß ein jeder gut durchkommt, und nicht zu viel Angst vor biblisch-dimensionierten Global-Schreckensszenarien aus den Wurzeln finsteren Mittelalters.

bereits die Einrichtung eines offenen Beinbruchs vom Skiunfall kommt einer Folterung nahe, und die hat immerhin eine höhere Wahrscheinlichkeit als MadMax. Sie hindert aber kaum jemanden am Skifahren. Thats Life.

beste Grüße vom Baldur





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