Re: Eine Prophezeiung vom Jüngsten Gericht
Geschrieben von Zetountis am 22. Dezember 2002 17:11:07:
Als Antwort auf: Re: Eine Prophezeiung vom Jüngsten Gericht geschrieben von Epidophekles am 21. Dezember 2002 04:29:57:
Lieber Epidophekles,
>Zwar habe ich in Bezug auf die katholische Kirche gewisse Vorbehalte, aber immerhin habe ich die Muttermilch auch dort aufgesogen und wurde gut ernährt. Nur gab mir einst mein geistlicher Führer, ein Theologe und Professer, auf meine Frage bezüglich der Wiederkunft Jesu die enttäuschende Antwort, dass ER bei der Kommunion bereits gegenwärtig sei. Das hat mir nicht gereicht und mich sehr traurig gemacht, obwohl mir als Bube die Kommunion die Gegenwart Jesu zu einem Teil erlebbar machte - lediglich durch meinen kindlichen Glauben und Seine weisheitsvolle Gnade.
Mit Recht hat Dir die Antwort des Professors nicht gereicht. Eigentlich hat er Dir durch seine ungenügende Antwort Ärgernis gegeben.
Die Gegenwart Jesu in der Kommunion ist eine wirkliche, aber gegenüber seiner Menschwerdung von 2000 Jahren sogar doppelt verborgene, wie der hl. Thomas in seinem Hymnus "Adoro te devote", 3. Strophe, schreibt:
In cruce latébat sola Déitas;
sed hic latet simul et humánitas.
Ambo tamen credens atque cónfitens
peto quod petívit latro páenitens.Einst am Kreuz verhüllte sich der Gottheit Glanz,
hier ist auch verborgen deine Menschheit ganz.
Beide sieht mein Glaube in dem Brote hier;
wie der Schächer ruf ich, Herr, um Gnad zu dir.Die Wiederkunft Christi unterscheidet sich gerade dadurch, dass sie in Macht und Herrlichkeit sein wird. Niemand wird mehr seine Gottheit leugnen können.
>Im katholischen Bereich sind viele edelfühlende Seelen aufgetreten mit tief mystischer Liebesbotschaft, z.B. auch Schwester Faustyna. Aber sie sind nicht aus dieser Kirche hervorgegangen, sondern dort hinein gezeugt worden, um die sinnenhaften Äusserlichkeiten in eine höhere Dimension hinüberzuleiten.
Die sinnenhaften Äußerlichkeiten der Kirche haben den Sinn, Zeichen und Vermittlung für Geistiges, für Gnade zu sein, so vor allem die Sakramente. Die Heiligen der Kirche, die unabsehbar mehr sind als die amtlich kanonisierten, sind ihre schönste Frucht, ja eigentlich ihre raison d'être. Die Kirche, in der Zeit geboren, ist die erstgeborene und einziggeborene Tochter des Kreuzes Christi. Ihre Idee jedoch ist ewig, von Gott gefasst vor Erschaffung der Welt. In ihr allein ist Heil und außer ihr keins.
>Nun ist die Zeit der äusseren Kirche abgelaufen und jeder trägt die wahre Kirche in sich, der die Zeit ausgebeutet hat zum Heil seiner Seele. Bei Jesus allein ist das wahre Heil! - Und nun wird Endgericht gehalten. In Liebe und Gerechtigkeit - nach Seinem Wort! Halten wir uns an die Liebe und konzentrieren wir uns weniger auf die Gerechtigkeit, wohl aber auf die Wahrheit!
Die Kirche ist immer auch und wesentlich innere Realität. Außen und innen gehören zusammen und ergänzen sich. Ein Äußeres muss sie allein schon deshalb auch sein, weil sie Gemeinschaft ist, communio sanctorum. Es gibt keine Trennung zwischen Jesus und der Kirche. Die Kirche ist sein mystischer Leib, wovon er das Haupt ist, und darum ist sie keine bloß irdische, sondern eine gottmenschliche Realität. Sie ist die geliebte Braut Christi und wird ewig mit ihrem Bräutigam leben. Gelobt sei Jesus Christus!
Zetountis.
- Re: Eine Prophezeiung vom Jüngsten Gericht Guerrero 24.12.2002 01:46 (0)
- Re: Eine Prophezeiung vom Jüngsten Gericht Epidophekles 23.12.2002 10:37 (0)