Imponierende Tat des Bonifatius?

Geschrieben von JeFra am 15. Dezember 2002 19:54:26:

Als Antwort auf: Wahrheit statt falscher Toleranz. Seligkeit statt Fun. geschrieben von Zetountis am 15. Dezember 2002 14:37:40:


Den alten Hessen hat die Tat des hl. Bonifatius imponiert, sonst würden die immer noch dem Baum opfern.

Ich gehe davon aus, dass dabei nackte Gewalt die entscheidende Rolle gespielt hat. Cuius regio, eius religo ist eben nicht nur ein staatsrechtliches Prinzip aus der Zeit nach dem Augsburger Frieden, sondern eine durch die Erfahrung gut bestaetigte historische Gesetzmaessigkeit, die sich auch im christlichen Europa bestaetigen wuerde, wenn bei uns die Muslims die Macht uebernehmen und Gesetze gegen das Christentum von vergleichbarer Schaerfe wie den folgenden Erlass aus den Sachsenkapitularien Karls des Grossverbrechers erlassen wuerden:

si quis deinceps in gente Saxonorum inter eos latens non baptizatus se abscondere voluerit, et ad baptismum venire contempserit paganusque permanere voluerit, morte moriatur. (siehe hier, FN2 zu S. 140)

Die Christianisierung der Sachsen in den Jahrzehnten nach Bonifatius hat sich also so abgespielt, dass man die widerstrebenden Heiden abgemurkst, deportiert (Ortsnamen wie Sachsenmuehle, -dorf, -fahrt in manchen Gegenden Deutschlands sollen sich daraus herleiten) oder im Orient in die Sklaverei verkauft hat.


Aus demselben Grund ist auch Ihr Bild des Bonifatius, das Sie in dieser Diskussion gezeigt haben, eine inadaequate Darstellung der Realitaet: Waeren unter den Begleitern des Bonfatius nur solche gewesen, die allein der Leier zarte Saiten zu spannen gelernt haben, so haette dieser seine Aktion schwerlich ueberlebt. Es waere also realistischer gewesen, eine schwer bewaffnete Eskorte des Bonifatius und die Leichen der erschlagenen Heiden, die ihr Heiligtum verteidigt haben, zu zeichnen.


Gruss
JeFra


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