Re: In eigener Sache - WICHTIG
Geschrieben von another am 10. Dezember 2002 15:13:04:
Als Antwort auf: Re: In eigener Sache - WICHTIG geschrieben von Swissman am 10. Dezember 2002 13:54:06:
dass viele, von ihrer Sache zumeist ehrlich überzeugte, Idealisten (Friedensbewegung, Globalisierungsgegner, Umweltschützer, etc.) von den Kommunisten als "nützliche Idioten" im Sinne Lenins angesehen werden, die man fallweise zur Förderung eigener Interessen einzusetzen versucht. Lenin bezog sich, als er den Begriff prägte, konkret auf die Anhänger Kerenskis, die für ihn den Zaren gestürzt hatten, um anschliessend ihrerseits von den Bolschwisten gestürzt zu werden, sowie auf westliche Kapitalisten, die mit den Sowjets Geschäfte machten und machen würden.(...)
>Lenin wollte damit zum Ausdruck bringen, dass nicht nur Kommunisten der Ausbreitung des Kommunismus' dienen können und sollen - vielmehr sollten die Kommunisten jede Hilfe annehmen, die sie bekommen sollten, und sich, wenn nötig, verstellen. Dabei brachte Lenin seinen wissentlichen und unwissentlichen "Verbündeten" keineswegs etwa Respekt entgegen - er verachtete sie vielmehr zutiefst, bezeichnet sie sogar öffentlich als Idioten. Dass Kerenski's Anhänger, soweit sie sich nicht rechtzeitig absetzen konnten, umgebracht wurden, versteht sich, angesichts der den Roten eigenen Menschenverachtung, schon beinahe von selbst...Hinzuzufügen wäre noch, dass von Lenin in diesem Zusammenhang die Aussage überliefert wird, die Kapitalisten würden den Kommunisten noch den Strick verkaufen, mit dem man die Kapitalisten dann später aufhängen würde.
Welch grosses Ansehen die leninschen "nützlichen Idioten" im kommunistischen Politapparat geniessen, zeigt die Tatsache, dass unwissende Kollaborateure des Sowjetsystems sogar von gewöhnlichen Botschaftsangestellten (d.h. zumeist KGB- und GRU-Personal) verächtlich als "gownoed" bezeichnet werden:"Beim Aufzählen der verschiedenen Arten von Agenten, Leuten aus der freien Welt, die sich an die GRU verkauft haben, müssen wir noch eine andere Kategorie erwähnen, die vielleicht die unsympathischste von allen ist. Eigentlich sollte man ihre Mitglieder nicht als Agenten bezeichnen, und sie sind auch keine Agenten im wahren Sinn des Wortes, also keine von der GRU angeworbene und bezahlte Mitarbeiter. Es handelt sich um die zahlreichen Mitglieder von Vereinigungen, die die Freundschaft zur Sowjetunion auf ihr Banner geschrieben haben. Offiziell stehen Sowjetrepräsentanten mit ihnen auf gutem, sogar herzlichem Fuß, doch im vertrauten Kreis bezeichnen sie diese Parasiten als „Scheisse-Fresser“ (gownoed). Es ist schwer zu sagen, wie der Ausdruck entstand, aber er ist leider recht zutreffend. In Sowjetbotschaften hört man kaum einen anderen Namen für den betreffenden Personenkreis: „Heute ist ein Freundschaftsabend mit Scheisse-Fressern“ oder „Heute abend kommen ein paar Scheisse-Fresser zum Essen. Sorg dafür, dass ihnen was Anständiges vorgesetzt wird.“" (Quelle: GRU - Die Speersitze, Viktor Suworow S.152f)