Die Offenbarungstheorie
Geschrieben von franke43 am 05. Dezember 2002 13:52:01:
Als Antwort auf: Sind Katastrophen vorhersehbar? geschrieben von ahlfi am 05. Dezember 2002 11:49:48:
Hallo Ahlfi und alle
Dem zitierten Text möchte ich doch nochmal meine
unqualifizierte Sicht der Dinge hinzufügen:Mir scheint, es gibt wirkliche Seher mit wirklichen
Einblicken in die Zukunft, aber nicht unbedingt unter
den Karten-, Glaskugel- und Kaffeesatzleserinnen.Ich gehe im Einklang mit der Bibel davon aus, dass
echte Prophezeiung eine Gnade und ein Auftrag ist.
Gnade und Auftrag werden dem Propheten/der Prophetin
durch irgendeine Art von Berufung zuteil. Das kann
sich in einer oder mehreren Berufungsvisionen
äussern, aber auch nur in einer ganz "normalen"
(eigentlich: paranormalen) Veranlagung zu Visionen.Im AT liest sich das dann oft so:
Im soundsovielten Regierungsjahr des XX, des Königs
von Israel, und im soundsovielten Regierungsjahr
des YY, König von Juda; erging das Wort Gottes an
ZZ, Sohn des XYZ .....Manchmal, wie z.B. bei Hesekiel, ist die Berufungs-
vision genau beschrieben. Auch bei Johannes im NT.
Bei Hesekiel ist die Beschreibung so plastisch,
dass schon manche die Landung von Ausserirdischen
hineininterpretiert haben.Auch bei den Sehern der jüngeren Vergangenheit
finden wir solche, die ein Berufungserlebnis gehabt
haben wollen. Irlmaier, Johansson, Claesson und
auch der Waldviertler scheinen eindeutig in diese
Sparte zu gehören. Den meisten ist gemeinsam, dass
sie sich nicht oder nur ausnahmsweise aktiv um das
Zukunfstschauen bemüht haben. Es handelt sich also
nicht um eine Fähigkeit, über die diese Menschen
frei verfügen, sondern um eine Gnade, die ihnen
von oben zugeteilt wird. Leider ist diese Gnade
in der Regel eher eine Belastung für die Berufenen.
Für Jona z.B. war der Auftrag ausgesprochen lästig.Bei den Kartenlegern und Pendlern habe ich immer
den Verdacht, die hätten gar nicht die echte
Veranlagung, sondern reimen sich nur Allgemein-
plätze zusammen, die irgendwie¨auf die meisten
ihrer Kunden zutreffen. Echte und wider ihren
eigenen Willen berufene Propheten sind in der
Regel isolierte Sonderlinge oder werden durch
ihre Berufung und ihr unbeliebtes Wissen erst
dazu.Wer mit Visionen gestraft ist, braucht für den
Spott nicht zu sorgen. Nicht zufällig isoliert
sich der Waldviertler von seinen Mitmenschen.Gruss
Franke 43