Re: interessante variante, warum prophezeiungen nicht (mehr) funktionieren. ;-)

Geschrieben von HotelNoir am 04. Dezember 2002 14:45:40:

Als Antwort auf: Re: interessante variante, warum prophezeiungen nicht (mehr) funktionieren. ;-) geschrieben von Torsten am 04. Dezember 2002 13:53:37:

>Liebes Hotel,
>mit dem Verstand läßt sich nicht Alles beweisen, außer man begeht den häufigen Fehler, sich selbst zu bescheißen, indem man Modelle nicht auflöst oder irgendwo (bewußt oder unbewußt) eine Behauptung unbewiesen als Voraussetzung einzubauen. Bei dem erwische ich mich auch immer wieder.

Das ist m.E. das was Du hier tust. Ich verstehe kaum was Du sagen willst und führe das darauf zurück, das Du von etwas ausgehst, von dem ich nichts weiss. Ich ziehe jedoch auch in Betracht, dass es umgekehrt sein könnte. Man weiss ja nie. ;-)

>Soweit ich mich belesen habe, wird als Hintergrund des Symmetriebruches immer eine weitere Symmetrie angenommen und damit die Symmetrie als universelles Prinzip (was ich unabhängig davon in der "Weltformel" auch ausdrücke).

Sicher: ohne Symmetrie kein Symmetriebruch. ;-)

>Wenn ein evolutionäres Prinzip existiert, entspricht es dieser Symmetrie, und Triebkraft jedes Vorgangs ist sein Ziel. Ich möchte das an zwei Beispielen verdeutlichen:
>Wir beobachten Evolution nur in der Richtung, die unseren Bewußtseinsvorgängen entspricht, nämlich mit einseitiger Zeitachse. Im belebten Bereich sehen wir sie in Zunahme an Kompliziertheit, Differenziertheit und Leistungsfähigkeit. Was uns nicht in den Kram paßt, blenden wir aus, daß das nämlich mit Reduktion alternativer Entwicklungsmöglichkeiten verbunden ist, wodurch hochspezialisierte Arten bei Änderung der Umgebung schnell aussterben.

Das Artensterben und die Reduzierung der Gesellschaft auf technische Funktionalität - was auch ein Artensterben ist - scheinen eine Folge des Determinismus zu sein. Das ist m.E. eine Folge davon, dass wir dazu neigen (geneigt haben) die Dinge auf ihr symmetrisches Potential zu reduzieren (Effizienz, Reproduktion, Technologisierung, Verhaltenspsychologie). Und das ist, was viele Seher vorausgesehen haben, inkl. den Folgen.

>Das evolutionäre Prinzip funktioniert aber auch mit negativer Zeitachse - mit Zunahme an Einfachheit, Undifferenziertheit und Verlust an Leistungsfähigkeit nach jetzigen Maßstäben. Auch in dieser Richtung wird die Entwicklung vom Ziel bestimmt, welches wir als primitiv und rückschrittlich betrachten, was aber nur aus unserer Betrachtungsweise resultiert.

Ich verstehe nicht was Du mit den Zeitachsen ausdrücken willst bzw. welche Dualität Du ansprichst. Für das menschliche Bewusstsein" jedenfalls gibt es kein Zurück, und dieses ist ein wichtiger Faktor in der Evolution.

>Der Mensch behauptet, Alles würde fließen, und das auch noch einseitig (nämlich zeitlich vorwärts), weil Bewußtseinszustände zu bestimmten Zeitpunkten sich gegenseitig nur so betrachten können: immer nur ein "neuerer" einen "älteren". Für die objektive Realität sind unsere Modelle aber kein Maßstab.

Zustimmung! Ausserhalb des menschlichen Empfindens existiert keine Zeit. Das macht viele Modelle fragwürdig, z.B. Wiedergeburt, aber auch negative und positive Zeitachsen. ;-)

Selbst im Beobachtbaren (nicht nur in Prophezeiungen) existieren Hinweise darauf, daß alle Zeiten existieren und sich das, was wir zwei Zeitpunkte nennen, wechselseitig beeinflußt. Zu diesen Einflüssen gehören vielleicht Prophezeiungen.

Das kommt mir sehr bekannt vor! Kennst Du das Buch "Schrödingers Kätzchen und die Suche nach der Wirklichkeit" von John Gribbin? Er bezieht sich auf John Cramers "Transaktionsinterpretation": Ein Emitter schickt eine "Angebotswelle" in die Zukunft und in die Vergangenheit. Ein Absorber gibt als Echo wiederum eine Angebotswelle in Vergangenheit und Zukunft ab. Der Prozess verläuft jedoch in Wirklichkeit atemporal, denn für die Angebots- und Bestätigungswellen besteht die Zeit nicht.

>Ich halte für wenig hilfreich, die Frage nach Zufall oder Kausalität durch Begriffe wie Symmetriebruch zu vernebeln.

Quantensprung ist ohnehin nur ein elementarmechanischer Vorgang. Wenn man sein Auftreten nicht immer richtig voraussagen kann, liegt das nicht an einer mangelhaften objektiven Realität, sondern an unserem mangelhaften Wissen.

Du vermischt (vernebelst ;-)) zwei Dinge.
a) Alles Unerklärbare ist eine Folge mangelnden Wissens.
b) Nicht alles Erklärbare muss in der Folge auch Vorbestimmbar sein.

Mir scheint, besonders der zweite Punkt bereitet Dir Mühe.


>Das mit freier Entscheidung und Determinismus hatten wir doch kürzlich erst? Ich sehe darin keinen Widerspruch. Subjektiv freie Entscheidung, objektiv strenge Kausalität. Dafür, daß das Einigen nicht genügend Freiheit und Wichtigkeit ist, kann die objektive Realität nichts und es ist ihr außerdem wurscht. Sie muß sich (zum Glück) nicht nach unseren Wünschen richten, wie sie denn zu sein habe. In der Bibel finden sich sinngemäß ähnliche Hinweise, daß selbst Salomo in all seiner Weisheit seinem Leben keinen Tag hinzufügen oder nehmen kann und auch die Haare auf dem Kopf gezählt sind und wir keinen Einfluß darauf haben.

Mit diesem Statement kann ich nichts anfangen. Wenn alles schon vorbestimmt ist, sind auch unsere Entscheidungen vorbestimmt und somit nicht frei! Ich verstehe nicht, wie man daran vorbeikommen kann.

Grüsse HotelNoir

>Viele Grüße
>Torsten



Antworten: