Re: Was ist Bürgerkrieg?
Geschrieben von Arkomedt am 03. Dezember 2002 00:51:43:
Als Antwort auf: Re: Was ist Bürgerkrieg? geschrieben von Swissman am 02. Dezember 2002 23:58:17:
Hallo Swissmann,
Dieser Beitrag von Dir bringt mich zum Grübeln. Da steckt mir zuviel schablonenhaftes Schubladendenken drin.
>Dass die Neonazis die Gelegenheit für ihre eigenen Zwecke nutzen werden ist anzunehmen. Da Skinheads im allgemeinen so dumm sind, wie die Nacht schwarz, und zudem in dutzende kleine und kleinste Grüppchen zersplittert ist, deren jeder Leithammel sich als den wiedergeborenen Gröfaz sieht, ist die von ihnen ausgehende Gefahr zweitrangig. Die Kommunisten treten im Gegensatz dazu geeint auf, sind straff organisiert und unterliegen der Parteidisziplin. Zudem steht hinter ihnen der "grosse Bruder".
>Während die Linke nach wie vor eine strategische Gefahr ersten Ranges ist, betrachte ich die Rechtsextremen "nur" als taktisches Gefahr ...Sicher, der glatzköpfige Mitläufer ist sicher nicht viel höher entwickelt als sein Pendant in den Dreißigern in der SA, entscheidend sind aber die Führungen. Und die stimmen schon bei den Neonazis! Warum ist eigentlich die taktische Annäherung der gewaltbereiten Linken und Rechten kein Thema mehr? Warum wird der Frontenwechsel des Horst Mahler von Ultralinks nach Ultrarechts einfach so hingenommen? Ich glaube nicht, daß Mahler nur ein Einzelfall ist.
Auch wenn ich wie Du die Gefahr von Links als wesentlich größer ansehe, unterschätze ich die Neonazis keineswegs. Im Gegenteil, das Bild des biersaufenden, gröhlenden Glatzkopfes wird mir einfach zu oft vorgeführt, als daß ich es noch ohne Argwohn betrachten kann. Auch habe ich mich eine Zeitlang in einem Forum umgeschaut, welches von einem Aussteiger aus der rechten Szene betrieben wurde. Da kroch mir schon ab und an eine Gänsehaut über den Rücken.Swissmann, was wäre eigentlich, wenn sich die inneren Führungen der Linken und der Rechten längst einig wären? Getrennt marschieren, vereint schlagen?
Denk mal drüber nach. Und auch darüber, wie einig sich beide z.Zt. in der Ablehnung Israels sind. Vor einiger Zeit habe ich schon mal geschrieben, es macht mir Angst, mich als Antibushisten auf einmal sowohl mit den Rechten als auch mit den Linken verbündet zu sehen. Also letztendlich als Humanist zwischen allen Fronten zu stehen...
Freundlichst, Arkomedt.