Einerseits und Andererseits

Geschrieben von franke43 am 27. November 2002 15:40:39:

Als Antwort auf: Falsch, Wasa-Öhi! geschrieben von Badland Warrior am 27. November 2002 15:02:36:

Hallo Krieger

Endlich hast Du den Dialog aufgenommen.

>Hallo, franke!

>"wer nicht für uns ist, ist gegen uns.", stammt nicht von Hitler, sondern von >Jesus. ich frag mich, wie man die beiden verwechseln kann.

Zwischen Hitler und Jesus sehe ich auch keine Gemeinsamkeiten.
Ich kann zwar das Jesuszitat jetzt nicht exakt einem Evangelien-
text zuordnen, weiss aber, dass es stimmt. Nur: Hitler hat das
Zitat benutzt, um sich selbst in die Rolle eines neuen Messias zu
rücken und gleichzeitig alle Kritiker zu erpressen. Schliesslich
war Hitler zwar ein grosses Schwein, aber kein dummes.

>Ich würde eher mit Jesus einen Zug durch die Gemeinde machen als mit diesem >Wahnsinnigen, der in Wirklichkeit Schickelgruber hieß. Soviel nur dazu.

Den Zug mit Jesus durch die Gemeinde versuche ich bereits
zu machen.

>Was die Argumente angeht, die chomsky bringt: soll ich jetzt jedesmal, wenn >jemand etwas Winselndes von Leuten wie Chomsky oder Arundhati Roy bringt, mir >ihr Werk beschaffen und jeden Satz einzeln ausführlich belegen? Ich habe auch >noch etwas anderes zu tun: Leben.

Nein, aber wenn Dir an einer einzelheitlichen Würdigung von
Chomsky oder anderen kritischen Autoren nicht liegt, dann
verlangt die intellektuelle Redlichkeit, dass Du Dich eines
Urteils über diese Autoren und ihre Aussagen enthältst.
Vor allem solltest Du nicht schon wieder durch die Wortwahl
werten, wenn Du nicht mal die Substanz (hier: das Buch) gesehen
hast. So eingeschobene Wörtchen wie "Winselndes" sollen hier
indirekt unterstellen, dass Du ein gefestigtes Urteil zu
Chomsky parat hättest, was aber nicht den Tatsachen entspricht.

>Was die ständigen gebetsmühlenhaften Widerholungen angeht, an vorwürfen, ich >habe keine Lust, so sehr ich Amerika liebe, ausschließlich dafür zu leben, es >zu entschuldigen. Da müsste mir schon jemand ordentlich Kohle zahlen. Der CIA >hat sich bisher aber noch nicht bei mir blicken lassen, auch nicht das >Presseamt des Weißen Hauses.

Verdient Amerika Deine Liebe ? Verdient ein Land, das seine
Entstehung dem Landraub und dem Völkermord verdankt, überhaupt
so etwas wie Liebe ? Oder auch nur Achtung ? Oder auch nur
die Anerkennung des Status Quo ?

Dass mir das jetzt Keiner im Mund umdreht und gegen Israel
verwendet, ja ? Israel steht unter einer besonderen Verheissung.

Aber nochmal zu Deiner Liebe zu Amerika. Wird sie wenigstens
erwidert, was ja wohl das Mindeste wäre ?

>Mal etwas Generelles: Du bist doch der Meinung, dass es einen allwissenden >gütigen Gott gibt usw., richtig?

Ja.

>Ferner bist du doch der Meinung, dass Gott es so gewollt hat, wenn bestimmte >Prophezeiungen gemacht werden, richtig?

Ich gehe davon aus, dass sie (jedenfalls die wahren) von Ihm
stammen.

>Und du bist auch der Meinung,m dass sie dann so eintreffen, richtig?

Aber ich bin auch der Meinung, dass es uns nicht gegeben ist,
Tag und Stunde zu wissen. Auch halte ich es für möglich, dass
man Gott durch Gebet und Busse umstimmen oder das Urteil
(also die Erfüllung der Propezeiungen) abmildern und/oder
hinauszögern kann. Mir ist es lieber, Gott lässt sich
erweichen und spart das Endgericht für eine spätere und
noch verdorbenere Generation, als wir es sind.

>Und dass rebellion gegen deinen Gott die erste Sünde war nach deiner Religion, >richtig? Dann wäre doch der versuch, die Prophezeiungen am Eintreffen zu >hindern, Sünde? Oder?

Nicht wenn das mit Gebet einhergeht. Oder wie war das mit Abraham,
als er um Gnade vor Recht für Sodom bat ? War das Rebellion ?
Rebellion war, als Jona sauer war, weil das reuige Ninive von
Gott begnadigt wurde, obwohl der Richtspruch schon ergangen und
durch Jona mitgeteilt war. Warum soll unsere heutige verderbte
Welt nicht ein Ninive sein dürfen statt ein Sodom ?

Viele im AT haben regelrecht mit Gott gerungen und gestritten:
Abraham, Jakob, Hiob, David - war das Unrecht ? Diese Art der
Rebellion scheint sich Gott gern gefallen zu lassen, denn sie
erwächst aus dem Glauben.

>Siehste, jetzt biste überführt. So, wie es momentan ist, kann es nicht >witergehen.

Richtig.

>Für eine völlige reformerische Umstrukturierung haben wir nicht mehr genug >Zeit und es ist auch nicht möglich, über Jahrhunderte etwas zu verbessern
>(verschlimmern geht immer. Schau dir an, was aus dem Nahen Osten und >Nordafrika geworden ist!) Also bleibt als Schlussfolgerung nur, dass ein >Zusammenbruch mit neuen Chancen angemessener ist.

Ich bin mir sicher, dass Gott auch einen harmonischeren Weg
zu einer besseren Welt beschreiten könnte als den, der in den
vielen Propezeiungen in und auch ausseralb der Bibel
mitgeteilt ist.

>Wo ist also das Problem? Und dass ich kritisiere, dass jemand aus einer >Nazzeitung zitiert, dürfte demokratisch redlich sein.

Ist es wirklich eine Nazizeitung oder ist es doch die
Neue Zürcher ?

>Badland Warrior

Gruss

Franke 43


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