verwässertes christentum, westliche dekadenz, war da noch was?
Geschrieben von Gandalf am 19. November 2002 07:14:48:
Als Antwort auf: Re: @Salim bzw. zu den entsprechenden Diskussionen geschrieben von another am 19. November 2002 04:20:29:
>>http://f23.parsimony.net/forum53379/messages/45777.htm ("Die abgehackte Hand ist schon im Paradies")
>Auch auf die Gefahr hin mich endgültig unbeliebt zu machen, aber das Erkennen offensichtlicher Tatsachen ist m.E. nicht an eine Religion gebunden und was Salim über westliche Dekadenz und Gleichberechtigung schreibt kann ich zu 100% unterschreiben!
>Islam und Christentum scheinen mir nicht so sehr verschieden zu sein, wenn sich nur das gegenwärtige Christentum darauf besinnen würde, dass es ursprünglich auch eine auf das Jenseits ausgerichtete Religion war (per Definition sollte jede Religion auf das Jenseits ausgerichtet sein).
>Allerdings hat in das moderne Christentum diesseitiger Humanismus Einzug gehalten, womit sich mir die Frage stellt, welchen Nutzen ein diesseitig ausgerichteter Glauben noch haben soll?!ohne das thema "salim gegen den rest der welt" oder umgekehrt (?) aufgreifen zu wollen, gehe ich auf die hauptaussage dieses beitrages ein.
also ich war mal in einem christlichen kloster und da passierte mir eine begebenheit immer wieder, bis ich anfing mich zu wundern. es kamen von zeit zu zeit studenten der theologie und ich fragte welche beweggründ sie haben ein kloster aufzusuchen. folgende antwort erhielt ich erstaunlich oft: "als ich mit dem studium der theologie anfing war ich ein frommer mensch der an gott glaubte, jetzt bin ich es nicht mehr, nicht trotz des studiums der theologie sondern wegen dem studium, irgendie fühle ich mich innerlich leer und ich versuche an meinen wurzeln anzuknüpfen (kein scherz !!!). also ein atheist wird darauf hin sicher zu der erkenntnis kommen, daß das theologiestudieum eine löbliche sache ist, aber einem neutralen beobachter wird auffallen, daß die sache in sich völlig unsinnig ist.
worauf will ich hinaus? zu zeiten des urchristentums waren die menschen die versuchten jesus zu folgen verfolgungen ausgesetzt, die teilweise mit dem tot endeten. trotzdem wurden die anhänger dieser neuen religion immer mehr. schaut man sich diese religion (bei aller differenzierten betrachtungsweise) heute an, fragt man sich ob im laufe der jahrhunderte nicht irgend etwas wesentliches verloren gegangen ist.
die bedeutung des christentumes wurde in der westlichen welt von einer bewegung abgelöst die mit der zeit der aufklärung und der französischen revolution begann und in der heutigen zeit darin gipfelt, was ich westliche dekadenz bezeichnen würde. das heist nicht, daß diese entwicklung nichts gutes gebracht hätte, aber im abwägen der vorteile gegen die nachteile komme ich zum schluß, daß die zustände heute übler sind, als sie je zuvor.
wenn ich mir nun die hauptströmungen der westlichen kultur ansehe frage ich mich, wieso kann ich mich mit dieser kultur identifizieren? warum liegt es mir nicht im blut moslem oder was auch immer zu werden?
ich glaube, daß die abendländische kultur auch einiges in der art zu denken, in der kunst und wissenschaft hervorgebracht hat was es in anderen kulturen nicht gibt und wo man anknüpfen kann: ich denke an bach, goethe, franz von asisi, pythagoras, beethoven, michael ende, humbold, meister eckhart, r. steiner, mozart, hayden, novalis, saint-germain, tolkien, nostradamus, da vinci .......... wie beruhigend!
und zum glück hat man mir in der schulzeit ohne erfolg versucht, die liebe zum werk dieser menschen, auf ewig zu vermiesen.gandalf
- Re: verwässertes christentum, westliche dekadenz, war da noch was? Bine 19.11.2002 10:51 (3)
- zu bodenpersonal und verschwörungstheorien Gandalf 19.11.2002 21:57 (2)
- Re: zu bodenpersonal und verschwörungstheorien Kober 20.11.2002 15:02 (0)
- Re: zu bodenpersonal und verschwörungstheorien Chromos 20.11.2002 08:31 (0)