überlegungen zum ww3

Geschrieben von Ismael am 11. November 2002 17:21:48:

hallo forum,
schon lange mache ich mir gedanken darüber, warum die russen wohl in europa einfallen sollten. die verbreitung des sozialismus kann ich mir als beweggrund nur schwer vorstellen! eine funktionierende wirtschaft in westeuropa ist für russland doch viel vorteilhafter, als ein zwar erobertes, aber am boden liegendes land. einzig, wenn die europäer sich aus eigenem (durch russland forcierten) antrieb dem sozialismus (oder was immer das jetzt sein soll) zuwendet, wäre es für die russen ein gewinn. in einem krieg könnten sie doch nur fläche gewinnen und davon haben sie mehr als genug!
in den props heißt es ja mitunter, daß europa von unruhen erschüttert wird, bevor es zum russischen angriff kommt. das könnte allerdings darauf hindeuten, daß es den russen weniger darum geht, europa zu unterjochen, denn zu stabilisieren, allerdings wohl eher in ihrem sinne als in unserem (wobei die frage wäre, was denn in unserem sinne wäre!?!). das würde auch erklären, warum lt. zumindest einer prophezeiung, preußen auf russischer seite mitkämpfen sollen! ohne frage gibt es im osten deutschlands noch einige brauchbare drähte nach moskau und wenn es hier im osten noch schlechter wird (unruhen), könnte ich mir gut vorstellen, daß die russen mitunter als befreier gefeiert werden könnten!
wer weiß, vielleicht wäre ein russisches protektorat garnicht so übel, der american way of life ist meiner ansicht nach schon lange an seine grenzen gestoßen. über lange zeit war er wohl das zugpferd der westlichen gesellschaft. tatsächlich ging es den europäern nie so gut, wie in der nachkriegszeit (wir befinden uns heute wieder in der vorkriegszeit, wie ich meine).
die amerikaner haben es geschafft, über 200 jahre lang mehr oder weniger den gleichen weg zu gehen (ohne frage ein weg, der von leichen gasäumt ist, aber das ist ein anderes thema!). europa blickt zwar auf eine weit längere geschichte zurück, aber die europäische geschichte ist nicht eben ein beispiel für stabilität(und leichen liegen da auch zur genüge rum!). um ähnlich stabile gesellschaftsformen wie die u.s.amerikanische zu finden, muß man schon bis in die antike zurrückgehen. aber auch die antiken gesellschaften haben ihr jähes ende gefunden. 200 jahre sind in unserer immer kurzlebiger werdenden zeit ein haufen holz, vor diesem hintergrund scheinen mir auch die antike als eher instabil(und nicht minder tödlich für manche zeitgenossen)!
unsere gesellschaft ist durch die letzten jahrzehnte bis in die grundfesten amerikanisiert worden und die meisten von uns sind dabei wohl nicht schlecht gefahren, langsam aber sicher ist das amerikanische modell aber zum auslaufmodell geworden. die vielgepriesene freiheit existiert fast nur noch auf dem papier, sowohl in amerika, als auch insgesamt in der westlichen welt. als letzte existierende großmacht können sich die amies so ziemlich alles erlauben! ich denke, dabbelju vollführt wahre feixtänze ob der tatsache, daß die vereinten nationen ihn zurückgepfiffen haben und nur das geschickte taktieren von diplomaten, die den amerikanischen präsidenten in punkto intelligenz und übersicht locker in die tasche stecken ist es zu verdanken, daß er sich nicht über die beschlüsse der UN hinwegsetzt. sollte allerdings ein anderer dummkopf sich weiter quer stellen, so wird amerika durchgreifen, mit oder ohne UN-mandat und dann brennt die welt!

auf dem amerikanischen kontinent wird wohl keiner den usa das heft aus der hand nehmen können, der eurasische kontinent alledings erinnert doch sehr an z.b. die deutschen zwergstaaten, die es bis zur zweiten reichsgründung gab. wenn europa destabilisiert ist, wäre es doch für die verbleibenden kräfte auf der eurasischen landmasse nur oportun zu versuchen, die verschiedenen länder zu (ver)-einigen. sollen nicht auch die chinesen ihren part im ww3 spielen, gegen die russen, aber nur bedingt für die europäer? das klingt mir doch sehr nach verteilungskämpfen!
wie schade (das möchte ich jetzt allerdings nur bedingt ernstgemeint verstanden wissen) daß die dreitägige finsternis dem russischen vorstoß ein jähes ende setzen soll (das der "gelbe streifen" einer modernen armee tatsächlich den hahn abdrehen soll, kann ich mir nur schwer vorstellen, die amerikaner sind ja auch weltweit, auch mit großen kontingenten und ohne landverbindung für den nachschub, zugange).
ich frage mich, warum den russen unterstellt wird, aus purer lust am erobern in westeuropa einzufallen? sicher wäre die verbindung zum atlantik strategisch gesehen ein riesen gewinn für russland, das ja schon seit jahr und tag versucht, wenigstens eine verbindung zum persischen golf zu bekommen, diese verbindung ist aber nur sinnvoll, wenn sie einigermaßen sicher ist! wie schwer es ist, unbefriedete gebiete zu nutzen, wissen die russen aus afghanistan nur zu genau. ein geeintes eurasien allerdings wäre ein echter gegenpol zum amerikanischen "empire" und eventuell ein weiterer schritt zu einer weltregierung. ob die nun von vor- oder nachteil ist, sei dahingestellt!

vielen scheint es nicht sonderlich schwer zu fallen, den russen den part des bösewichts zuzuschreiben. erstaunlicherweise wird den amerikanern diese rolle auch zugewiesen, genauso wie den arabern. am wenigsten kritik müssen die europäer einstecken, denen wohl der part des opfers anheimfällt. vielleicht ist europa auch tatsächlich das opfer allerdings wohl kein unschuldiges! in den letzten jahrzehnten war westeuropa wohl eher ein brückenkopf der amerikaner. nachdem die amerikaner nun einen neuen feind ausgemacht haben, ist europa für sie nicht mehr so wichtig und wirtschaftlich gesehen eher ein lästiger konkurent. es ist nun an europa, seinen part in der welt zu finden, oder, so es das nicht zustande bringt, seinen platz von anderen zugewiesen zu bekommen!

es gibt derzeit nur eine wirkliche großmacht. russland könnte es schaffen, seinen einfluß teilweise wieder zu gewinnen, allerdings nur, wenn neben der militärischen stärke auch wirtschaftlich wieder zu alter form findet, oder wenn die wirtschaftliche stärke des westens einbricht und auf diese weise ein ausgleich geschaffen wird. konkurenz belebt ja bekanntlich das geschäft. eine einzige großmacht kann sich auf lange sicht kaum halten, zumindest nicht in der aktuellen form. ich sehe den internationalen terrorismus als eine logische konsequenz aus der monopolisierung der macht. dieser form des terrorismus kann man kaum vernünftig begegnen. im prinzip nutzen die usa und in ihrem fahrwasser so ziemlich jede regierung, die irgendjemanden los werden will (russland/tschetschenen, israel/palästinenser, usw) den kampf gegen den terrorismus, den sie sowieso nicht gewinnen können, um ihre einflußsphäre zu vergrößern, resp. sich ressourcen zu sichern. die terrororganisationen lassen sich militärisch nur kurzfristig schwächen. wenn sie hier ausradiert werden, tauchen sie dort wieder auf. gegen die heutigen terrororganisationen war die raf ein kasperletheater. die haben ja gezielt versucht, die regierung zur reaktion zu provozieren, um sie zu entlarfen. die terrororganisationen heute wollen nicht die gesellschaft reformieren, sondern andersdenkende schlicht eliminieren, soweit es ihnen möglich ist! man sollte sich vielleicht mal überlegen, wie lange man auf schwächere einschlagen kann, bis diese sich wehren, mit ihren mitteln!

eine reform der weltweiten wirtschafts- und gesellschaftssysteme ist unabdingbar und es wird wohl auch so kommen - so oder so!
das die menschheit es auf denm weg der erleuchtung schafft, wage ich doch sehr zu bezweifeln. zu wünschen wäre es zwar, aber ich verlasse mich besser nicht darauf. also wird sie es auf die harte tour erleben. an dieser überzeugung mag es liegen, daß ich mich überhaupt mit dem thema prophezeiungen befasse. ob prophezien oder nicht, der ww3 wird wohl kommen. zu ausweglos ist die situation und ich bin versucht zu sagen, je früher desto besser! je länger der umbruch auf sich warten läßt, umso schmerzhafter wird er werden und schmerzhaft wird er! vielleicht sind die prophezeiungen geeignet, die hoffnung auf eine bessere welt zu behalten. bei dem, was ich auf uns zukommen sehe, ist jeder strohhalm wichtig. in den prophezeiungen heißt es meist, daß der umbruch relativ zügig vonstatten geht. kurz und heftig. das wäre gut für die, die es überleben. sei zu hoffen, daß dem so sein wird. wenn die menschheit allerdings um eines oder gar mehrere jahrhunderte zurückgeworfen wird, so steht zu befürchten, daß die zeit des umbruchs sich über ganze generationen hinziehen wird. na dann viel spaß im mittelalter!

Ismael


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