Re: Preußen

Geschrieben von Ismael am 12. November 2002 08:54:48:

Als Antwort auf: Preußen geschrieben von Badland Warrior am 11. November 2002 21:49:09:

hi bw,
im prinzip bestätigst du ja meine einschätzung, daß es sich bei den preußen um eben solche (der name preußen für berlin/brandenburg ist allerdings wieder vom tisch) und sonstige ostgothen (auch umgangssprache, ebenso wie westpolen oder auch beutedeutsche) handeln könnte. als wossi (wessi im osten) bin ich immer wieder überrascht, mit welcher selbstverständlichkeit hier im osten brandenburgs mit dem thema stasi umgegangen wird. man kann hier keine fünf meter in den wald gehen, ohne auf ehemalige stasieinrichtungen zu stoßen, sei es nun die sommerfrischler siedlung oder das trainingscamp für westterroristen. allerdings muß man nicht unbedingt eine rote socke sein, um relativ unbefangen mit dem thema stasi umzugehen. ich sehe es mal ganz pragmatisch, man arrangiert sich!
die beste freundin meiner lebensgefährtin (waren schon als kinder beste freundinnen) ist die tochter des ehemaligen verwalters der stasi sommerfrische anlage hier im wald. um ihre freundin zu sehen, war jeweils eine genehmigung der stasi vonnöten. man kann sich vielleicht vorstellen, daß nicht jedesmal berlin bemüht wurde, wenn mal wieder ein kindergeburtstag anstand! irgendwann wurde einfach nichtmehr viel gefragt und die genehmigung erteilt, obwohl mein schwiegervater damals in bautzen im schrank saß, weil er den dorfältesten aufmischen wollte.
ich lausche immer gespannt den geschichten von schwiegermuttern, die sich mit durchaus viel geschick (anders als vatern, der erstmal in den schrank einziehen durfte) durch die zeit mogelte. vieles ist sehr gut nachzuvollziehen, anderes läßt den geneigten zuhörer durchaus aufhorchen, so ist mir immer noch nicht klar, wieso schwiegermuttern in berlin(west) äpfel verkaufen konnte, wenn der alte zur selben zeit in bautzen saß und ihre tochter indirekten stasikontakt hatte, oder wie eine entwertete aktie eines amerikanischen chemieunternehmens (gelöscht 1959(!)) in unseren keller kommt, aber das kriege ich schon noch raus.
ich denke, daß sich sehr viele leute hier im osten mit den umständen arrangiert haben und so mag es nicht verwundern, wenn auch heute noch der eine oder andere kontakt nach rußland besteht. zwar sind russen hier im allgemeinen nicht sonderlich beliebt, jedoch schätze ich, daß es ähnliche kontakte gegeben hat wie im rhein-main gebiet mit den amerikanischen soldaten z.b.
sollte es den russen nun einfallen, daß es nur am rhein so schön ist, könnte ich mir lebhaft vorstellen, das sich einige alter zeiten erinnern und sich wiederum arrangieren. unter den von mir geschilderten umständen (unruhen, destabilisierung) ist dann auch nicht auszuschließen, daß die rekrutierung der bevölkerung auch ohne großen zwang vonstatten geht, zumal die leute hier ihre erfahrungen gemacht haben und wissen, was es bedeutet, nicht mitzuspielen.

wie der tietel schon sagte, sind es überlegungen zum ww3. wenn ich mir den "prophezeiungsmainstream" ansehe, scheint vieles für einen russischen überfall zu sprechen. mein problem dabei ist es, warum es dazu kommen sollte! die russen überfallen ja nicht westeuropa, weil sie die props gelesen haben und garnicht anders können, sondern es muß einen triftigen grund dafür geben! wie schon gesagt, will ich an die verbreitung des sozialismus nicht so recht glauben, die russen haben ja selbst nicht wenig probleme damit, eher machtpolitische interessen dürften ausschlaggebend sein. ein durch krieg zerstörtes europa dürfte allerdings eine zweifelhafte kriegsbeute sein. also tendiere ich dazu und werde da durch die props wohl durchaus gedeckt, daß europa zum zeitpunkt der russischen invasion bereits am boden liegt! russland als retter in der not will mir zwar auch nicht so recht gefallen, aber ehrlich gesagt gefällt mir überhaupt kein szenario zum ww3!

Ismael


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