Das Leben entwickelt sich weiter...
Geschrieben von wikking am 07. November 2002 20:54:22:
Als Antwort auf: Das Leben findet immer einen Weg geschrieben von Badland Warrior am 07. November 2002 18:30:53:
>Das Leben findet immer einen Weg
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>Aber sie werden sich in einer welt befinden, in der die Narben der vergangenen 2000 Jahre heilen und verschwinden und sich einer teilweise völlig veränderten Flora und fauna gegenübersehen, mit der sie klarkommen müssen.
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Hallo, Badland,
mal angenommen, es wird im schlimmsten Falle dieses Ereignis in dieser Form eintreten: weltweiter Krieg, ev. mit Nuclearwaffen, zuvor schon totaler Crash aller Strukturen, Raub, Plünderungen, Morde an den Überlebenden, Vergiftungen der Luft, des Wassers, kontinentale Umbrüche, Überflutungen etc.etc. - dann würden sich die wenigen Überlebenden wahrlich in einer völlig veränderten Umwelt wiederfinden. Aber wären sie wirklich auf das Niveau des Steinzeitmenschen zurückgeworfen?Gedankensprung...
Alle Evolution auf diesem Planeten initiiert ja stets, daß das "Beste" überlebt und sich weiterentwickelt, selten das "Beste" nach menschlich-moralischem Anspruch, aber immer das "Ideale" zum Fortbestehen der Entwicklung des gesamten Planeten ev. sogar Planetensystems.
Was soll dabei weiterentwickelt bzw. hervorgebracht werden?
Stets eine Verfeinerung, Sublimierung des gesamten Zustandes. ich will nicht darauf eingehen, wohin das eines Tages führen könnte (neue Menschheit, neue Rasse, "Königreich des Himmerls auf Erden"... etc. ... alles nur Worte...), sondern die Tatsache hervorheben, daß die auf der Erde stattgefundenen Umwälzungen jeweils die "Überlebenden" vor eine Situation gestellt haben, die für die Weiterentwicklung des gesamten Systems "richtig" war.
Einfach ausgedrückt: Irgendwann mal muß ja der erste Fisch durch eine Flutwelle an Land geworden worden sein ... und weil er in der (für ihn feindlichen Luft) zunächst nicht atmen konnte, mußte er eben zur Amphibie werden, um diesen neuen Lebensbereich wahrnehmen zu können.Wieder zurück...
Wenn wir von der Annahme ausgehen, daß wir in einer Endzeit dieser Epoche angekommen sind (und wer wollte schon, daß es so weitergeht !), und wenn weiterhin vernichtende Katastrophen die Welt reinigen sollten, dann würden die wenigen Überlebenden eine Welt vorfinden, in der sie "gezwungen" wären, aus sich heraus Fähigkeiten zu entwickeln, durch welche die jetzigen Fehler vermieden werden können. Wenn also wirklich nur ein paar 1000 Menschen überleben sollten (ich schreibe es immer im Konjunktiv...), dann müßten sie notgedrungen kraft ihres Geistes (denn andere Hilfsmittel werden nicht zur Verfügung stehen) Dinge vollbringen können, die nicht nur ein Überleben garantieren, sondern auch ein Vorwärtskommen.Den alten Epen dieser Erde gemäß sind wir ja bei weitem nicht die erste Menschenrasse. Es gab früher schon welche, mit anderen Entwicklunge-Linien und auch anderen Fehlern. Und alle sind sie eines Tages untergegangen - und nur wenige konnten die Essenz der Zivilisationen weitergeben. Die alt-ägyptische Hochkultur scheint ja aus den Überlebenden der Atlantischen Katastrophe hervorgegangen zu sein.
Letztendlich sollten wir also wirklich nicht werten, nicht urteilen (ob das Kommende nun schrecklich oder unvermeidbar oder was auch immer ist...) und weder Ängste schüren, noch uns auf den faulen Hintern setzen, sondern bereit sein, innerlich und äußerlich alles anzunehmen, was da auf uns zukommen mag.
Und, wenn wir ehrlich sind, brauchen wir noch die ganz großen Katastrophen (Kriege, Meteoriten etc.) ??? Wenn alles momentan "nur" so weitergehen würde, dann wäre dies vielleicht sogar die schlimmste Variante, ein langsames Dahinsiechen und völliges Manipuliert- und Kontrolliertwerden.
Wir sind heute froh, daß wir nicht mehr die Atmosphäre der Saurier haben, die für uns kaum atembar gewesen wäre, soviel ich weiß. Was die Vernichtung des einen verursachen kann, kann also auch das Erblühen von etwas Neuem initiieren.
Vielleicht gibt es einen globalen nuklearen Krieg. Machtbesessene Dummköpfe gibt es genug, ohne aller "Verschwörungen".
Doch vielleicht ist genau diese dann folgende radioaktive Atmosphäre (die die Vernichtung eines Großteils der jetzigen Menschheit bedeuten würde) der Grundstein zu einem neuen Leben, besser und widerstandsfähiger als "wir", das jedoch nicht von vorne beginnen muß, sondern aus den Fehlern der jetzigen Menschheit gelernt hat und da weitermacht, wo wir aufgehört haben.
Allerdings in einem Sinne, den wir alle gern hätten.In diesem Sinne, ich glaube nicht, daß Du eines Tages als Warrior in den Badlands herumirren mußt und Dein mühsam erlegtes Karnickel vor Monster-Ratten und Räubern verteidigen mußt. Ich glaube eher, daß wir alle - nach einer harten Zeit - viel Freude und Glück erleben werden, in einer Welt, in der nicht mehr die Liebe zur Macht, sondern die Macht der Liebe regiert.
Man hat Martin Luther mal gefragt, was er tun würde, wenn morgen die Welt untergeht. Er hat geantwortet: "Ich würde noch rasch ein Apfelbäumchen pflanzen..."
In diesem Sinne ... ich hol mir jetzt nen Apfel!
Besten Gruß
wikking
Abt: "übermorgen werden wir lachen, nicht weinen..."