der Schluß der Story (war abgeschnitten)...
Geschrieben von wikking am 06. November 2002 01:27:37:
Als Antwort auf: Demokratie und Dekadenz geschrieben von wikking am 06. November 2002 01:20:30:
Hier der Schluß der Story (er war abgeschnitten)...
***Weitere vier Jahrzehnte später, in einer Schulklasse irgendwo auf der Welt, der Staat spielt keine Rolle mehr, denn es gibt nur noch Kultur- und Verwaltungsbereiche, keine Staaten mehr.
„Könnten Sie die damaligen Ereignisse bitte noch einmal zusammenfassen ?“ bittet einer der Schüler den beliebten Lehrer für Frühgeschichte.
„Gut!“ antwortet dieser, „...denn ich verliere mich gerne in der Betrachtung dieser Ereignisse, die zu den wundervollsten der Menschheitsgeschichte gehören. Hört also zu... Ausschlaggebend für die von Gorman ausgehende Veränderung der gesamten Weltpolitik war das plötzliche Auftreten einer großen Reihe von gereiften, sehr spirituellen Menschen, die zunächst jedoch von den Regierenden verächtlich als Sektierer oder Wander-Prediger bezeichnet wurden. Diese Leute hatten in einem abgelegenen Dorf eine nahezu von der modernen Welt unberührte Kultur entwickeln können, die von großer Liebe zur Natur, von Mystik und dienender Ergebenheit geprägt war. Eines Tages schienen sie die Notwendigkeit ihres öffentlichen Auftretens gefühlt zu haben und schafften es, innerhalb nur weniger Wochen im ganzen Lande Gorman einen Bewußtseins-Umbruch herbeizuführen, sogar bei den offiziell herrschenden Politikern und Finanziers. Dann ergriff dieses Feuer der Neuorientierung zunächst die Nachbarländer, um sich dann innerhalb nur eines einzigen Jahres über die ganze Erde zu verbreiten. Überall erstarben Lüge und Unehrlichkeiten, überall zerbröckelte die Politik des Ausnutzens, des Siegens und Besiegt-Werdens, überall versiegten die Quellen unnützer Warenproduktion und wandelten sich die Ziele im Großen wie im Kleinen. Wo zuvor noch Herrschen angesagt war, sprach man vom Dienen. Wo zuvor noch Krieg geherrscht hatte, erblühte plötzlich Frieden. Die Welt verwandelte sich in so kurzer Zeit, als hätte sie Jahrhunderte lang nur auf einen entsprechenden Impuls gewartet, um in der Materie die Wandlung endlich vollziehen zu können, die im Geistigen jetzt auch vorbereitet war.“
Da unterbricht einer der Schüler: „Diese plötzliche Wandlung wirkt wirklich allzu unglaubwürdig. War sie vielleicht ein echtes Wunder ?“
„Das Wort Wunder klingt allzusehr nach Hokuspokus in diesem Zusammenhang. Du könntest all die Geschehnisse natürlich aus einer bestimmten Sichtweise heraus als himmlische Fügungen bezeichnen. Berechtigterweise ! Doch sieh es einfach ganz natürlich, letztlich von allen Menschen dieser Welt gemeinsam vorbereitet. Weißt du, wenn nur genügend einzelne Menschen eine ganz bestimmte Entwicklung erreicht haben oder eine ganz bestimmte Vision innerlich erbauen, dann treten die dadurch herbeigesehnten Ereignisse sehr plötzlich und sehr spontan ein. Die Welt war damals insgesamt in einem desolaten Zustand, ganz besonders in Gorman ging es drunter und drüber, denn das Land hatte sich mit einem völlig falsch aufgefaßten Freiheitsdrang in eine Sackgasse manövriert. Dadurch sehnten sich die Menschen unserer Welt so stark wie nie zuvor nach globalem Frieden und nach innerer Zufriedenheit. Dieses Sehnen war tatsächlich global. Die reichen Länder glitten in Degeneration und Verweichlichung, die armen Länder wurden von Hunger und Katastrophen gebeutelt. Eines war allen damaligen Staaten gemeinsam: die Bevölkerung war immer Leidtragender all der bewußten und unbewußten Machtspiele der Herrschenden, ob sie nun im Hintergrund ihre Intrigen sponnen oder im Vordergrund nur gesteuerte Marionetten waren. Die Menschen hatte es weltweit satt, von der Obrigkeit nur wie manipulierbare dumme Schafe behandelt zu werden. Und so geschahen eben die Dinge, die Jahre zuvor niemand für möglich gehalten hätte.“
„Aber all die schrecklichen Zustände, die es zuvor überall auf der Welt gegeben hatte, die Kriege, die Morde, der Raubbau an der Umwelt, war das denn alles nötig, um die Wandlung herbeizuführen ?“ fragt eine Schülerin.
Der Lehrer antwortet: „Nimm die Brille der Moral hierzu bitte einmal ab und überlege, ob das Schreckliche in Wirklichkeit überhaupt existiert. Betrachte es lieber so: alles Leid existiert ausschließlich dazu, damit wir Menschen uns daraus befreien können, damit wir angetrieben werden, das Leid in Licht und Freude zu verwandeln. Doch niemals ist Leid notwendig, weder auf der Welt noch im Leben des Einzelnen, wenn der Mensch Hoffnungen und edle Visionen in sich erblühen läßt, wunderbare, himmlische Träume ... und diese auch durch sein Leben zu verwirklichen versucht. Dann wird er nie vom All-Sein der Schöpfung getrennt sein, denn das All-Sein selbst ist wie ein Traum, der sich verwirklichen möchte.“
ENDE
- Re: der Schluß der Story (war abgeschnitten)... Scorp 06.11.2002 02:18 (2)
- Fantasy ?!? wikking 06.11.2002 12:14 (1)
- Re: Fantasy ?!? Viola 06.11.2002 13:04 (0)